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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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verborgen gehalten hatte, wieder in ihr Holster. Dann sah er auf die Uhr und stellte fest, daß es drei Uhr war.
    Nield konnte jeden Moment kommen und die Wache übernehmen, während Cardon Newman ablösen würde. Als eine schlanke Gestalt neben seinem Fenster auftauchte, griff er wieder nach seiner Walther. Es war Nield.
    »Zeit für Ihren Schönheitsschlaf, Harry. Haben Sie sanft geschlummert?«
    Newquay Airport – etliche Meilen außerhalb des Ortes Newquay – war einer der trostlosesten Flugplätze, die Paula je gesehen hatte. Er lag auf einem einsamen Plateau und war kaum mehr als ein grasbewachsenes Feld mit einer betonierten Rollbahn. Er war von einem zweieinhalb Meter hohen Maschendrahtzaun umgeben, und die Abfertigungshalle war nur ein eingeschossiger Schuppen. Sie hatten eine Stelle gefunden, wo sie die Wagen lassen konnten, und Tweed hatte mit dem Wachmann gesprochen.
    »Es ist eine Geschäftsreise, und es kann sein, daß sie geraume Zeit dauern wird. Können wir unsere Wagen so lange hier stehen lassen?«
    »Ja, aber auf eigene Gefahr …«
    Nachdem sie ihr Gepäck aufgegeben und Tweed die Tikkets abgeholt und bezahlt hatte, richtete Newman eine Frage an die Frau hinter dem Schalter.
    »Gestern ist in Padstow ein Hubschrauber so niedrig
über
uns hinweggeflogen, daß er fast das Boot versenkt hätte, in dem wir saßen«, log er gewandt. »Werden hier Hubschrauber vermietet?«
    »Es kommt gelegentlich vor, Sir. Gestern? Ich habe gehört, zwei Amerikaner hätten eine Maschine für ein paar Stunden gemietet. Es hat ein bißchen Gerede gegeben – einer von ihnen hatte einen britischen Pilotenschein, was ungewöhnlich ist. Und Ihre Maschine ist startklar. Guten Flug …«
    Newman krümmte sich zusammen, als sie auf die wartende Maschine zugingen. Es war ein beachtliches Flugzeug, aber er deutete auf die Nase.
    »Sehen Sie sich diese Dinger an!«
    »Das sind Propeller«, sagte Tweed gelassen. Er wußte, daß Newman Propellerflugzeuge haßte. »Aber sie fliegt trotzdem.«
    »Ja, aber kommt sie auch an? Und wir sind offenbar die einzigen Passagiere für den Flug um 11.05 Uhr.«
    Die Maschine der Brymon Airways hatte schon eine beträchtliche Höhe erreicht, bevor Paula auf die Landschaft herunterschaute. Sie saß neben Tweed, der verbissen geradeaus schaute.
    »Einen Groschen für Ihre Gedanken. Sie haben kaum ein Wort gesagt, seit Butler uns beim Frühstück berichtet hat, daß dieser amerikanische Grobian wieder aufgetaucht ist.«
    »Ich bin gleichzeitig besorgt und erleichtert«, gab Tweed zu. »Besorgt, weil einer von ihnen an einem so entlegenen Ort wie St. Mawgan aufgetaucht ist. Ist Ihnen klar, was das bedeutet?«
    »Nein, aber Sie könnten es mir sagen. Was Sie vermutlich ohnehin tun werden.«
    »Die Tatsache, daß einer von ihnen nach St. Mawgan gekommen ist, bedeutet, daß ein ganzes Heer von Leuten Cornwall nach uns absucht.«
    »Das ist die Sorge. Und die Erleichterung?«
    »Daß meine Vermutungen, was diese Kampagne gegen uns betrifft, von Anfang an richtig waren. Nur eine gewaltige Organisation kann in einem derart großen Maßstab operieren. Hinter all dieser auf uns gerichteten Feuerkraft kann letzten Endes nur ein einziger Gegner stecken.«
    »Und Sie gedenken mir nicht zu sagen, wer das ist, oder?
    Bevor Sie mit der Sprache herausrücken, werden Sie erklären, Sie brauchten erst noch mehr Material, um ganz sicher zu sein. Und wohin wollen wir jetzt? London könnte eine tödliche Falle sein.«
    »Genau das wäre es«, erklärte Tweed, »Und das ist auch der Grund dafür, daß wir sofort weiterfliegen – in die einzige Gegend, in der wir in Sicherheit sein werden.«
    »Vermutlich sollte ich nicht fragen, welche das ist?«
    »Die Schweiz. Wo wir einen mächtigen Freund haben.«

15. Kapitel
    »Norton ist auf der privaten Leitung, Brad«, sagte Sara Maranoff.
    »Okay. Stellen Sie ihn durch. Wird Zeit, daß dieser Penner Resultate vorzuweisen hat.«
    »Brad, Norton ist der beste Mann, den wir haben. Halten Sie sich ein bißchen zurück. Außerdem wartet Ms. Hamilton auf Sie.«
    Sara wußte, was es mit Ms. Hamilton auf sich hatte. Sie ließ den Blick durchs Oval Office schweifen, vergewisserte sich, daß auf der großen Couch an der Wand eine Menge Kissen lagen. Sie schwenkte den Zeigefinger, um ihm zu bedeuten, daß er Norton nicht vor den Kopf stoßen sollte.
    Der Präsident unterließ es oft, sich vor Mittag zu rasieren.
    Dann waren sein Kinn und seine Oberlippe mit schwarzen Stoppeln bedeckt.

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