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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Nield und schien sich sehr für die Limmat zu interessieren.
    »Unsere nächste Station ist die Wohnung von Helen Frey am Rennweg 590«, informierte Tweed Paula und Newman.
    »Wir gehen zu Fuß – es ist nicht weit von hier.«
    »Unsere nächste Station ist Lunch«, erklärte Paula entschlossen. »Mein Magen knurrt.«
    Tweed stimmte widerstrebend zu. Wenn er einmal auf einer Fährte war, schien er stundenlang ohne Essen auskommen zu können. Newman sagte, er hätte ebenfalls Hunger.
    »Das Baur-en-Ville ist ganz in der Nähe. Dort bekommen wir eine schnelle Mahlzeit«, sagte Tweed.
    »Ich halte mich dicht hinter Ihnen«, erklärte Cardon, der jedes Wort mitgehört hatte.
    »Dann gehen Sie zuerst hinüber und sagen Butler, er soll mit Nield ins Gotthard zurückkehren und dort etwas essen.« Von der Bahnhofstraße aus führt eine gewundene Treppe in die luxuriöse Bar des Baur-en-Ville. Newman ging voraus, und die automatischen Türen glitten zur Seite. Er ließ den Blick über die wenigen Gäste schweifen und ging dann hinein. Die Bar ist ein Raum mit einem Zwischengeschoß; die geschwungene Theke befindet sich auf der unteren Ebene.
    Hinten führt eine Treppe ins Zwischengeschoß hinauf, das durch eine niedrige, von einem auf Hochglanz polierten Messinggeländer gekrönte Holzwand abgeschlossen wird.
    Newman stieg die Treppe hinauf und entschied sich für eine der blauen Lederbänke mit dem Rücken zur Wand. Die Beleuchtung kam von in die Decke eingelassenen Lampen.
    Paula empfand die Atmosphäre als elegant und wohltuend.
    Während sie sich mit Tweed auf der Bank niederließ, ging Newman zur Theke hinunter, um sich eine Schachtel Zigaretten geben zu lassen.
    Tweed studierte die Speisekarte, als Paula ihn anstieß. Er schaute auf.
    »Dieser Mann da, der gerade durch den Hoteleingang hereingekommen ist und jetzt an der Theke steht. Die Temperatur hier drinnen ist auf den Gefrierpunkt gesunken.«
    In diesem Moment schaute Mencken zum Zwischengeschoß hinauf.
    Sein hageres Gesicht erstarrte für einen Moment in einem Ausdruck bösartiger Härte. Seine verschlagenen Augen bohrten sich in die von Paula. Sie wendete langsam den Blick ab, als gälte ihr Interesse anderen Gästen. Tweed ließ den Blick gleichfalls durch die Bar schweifen und registrierte die gefühllosen Augen.
    Cardon, der an einem kleinen Tisch in der Nähe des Eingangs saß, hatte die rechte Hand in seinen Anorak geschoben und umklammerte den Griff seiner Walther. Doch Mencken schien es sich anders überlegt zu haben und kehrte rasch ins Hotel zurück. Newman hatte er nicht bemerkt.
    Tweed verzehrte sein Clubsandwich mit geräuchertem Truthahn, Ei und Speck mit gutem Appetit. Er war offenbar bester Laune.
    »Es geht los – genau, wie ich gehofft hatte. Der Gegner kriecht unter den Felsbrocken heraus und kommt zum Vorschein. Erinnern Sie sich, daß Cord Dillon uns gewarnt hat, daß man Fotos von mir und Ihnen, Paula, aus seinem Safe in Langley gestohlen hat? Dieses wandelnde Skelett hat uns erkannt«, sagte er mit größter Befriedigung.
    »Was für ein widerlicher Gangster«, bemerkte Paula.
    »Und dabei fällt mir ein – weshalb wollen wir Helen Frey besuchen? Ich wollte schon immer einmal die Wohnung eines Callgirls sehen, besonders eines von der teuren Sorte. Danach werde ich um eine Erfahrung reicher sein.«
    »Helen Frey könnte über wichtige Informationen verfügen«, erklärte Tweed. »Vielleicht hat Julius Amberg bei einem seiner Besuche etwas verlauten lassen …«
    Nur eine Person bemerkte etwas Ungewöhnliches, als sie wieder auf, die Bahnhofstraße hinaustraten. Philip Cardon, der ihnen in einiger Entfernung folgte, sah, wie ein Behinderter in einem batteriebetriebenen Rollstuhl aus einem Hauseingang herauskam. Der Rollstuhl folgte Tweed und seinen Begleitern.

19. Kapitel
    Der Rennweg war eine schmale Straße mit Ladengeschäften, die von der Bahnhofstraße abzweigte. Nr. 590 bestand aus einer geschlossenen Tür mit einer vergitterten Sprechanlage.
    Tweed drückte auf den Knopf unter der Anlage und fragte sich, was er zu einem professionellen Callgirl sagen sollte. Er beschloß, aus der Eingebung des Augenblicks heraus zu handeln.
    »Ja, bitte?« meldete sich eine weibliche Stimme auf Deutsch.
    »Helen Frey?« fragte er.
    »Ja.«
    »Ich spreche nur Englisch. Ich bin ein Freund von Julius Amberg. Zürcher Kreditbank, Talstraße. Man hat mir Ihren Namen genannt.«
    »Sie scheinen in Ordnung zu sein«, erwiderte die Stimme auf Englisch.

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