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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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»Stoßen Sie die Tür auf, wenn Sie den Summer hören…«
    Tweed drückte gegen die Tür; sie schwang auf und gab den Blick auf eine gerade Treppe frei, die er, gefolgt von Paula und Newman, schnell hinaufstieg. Im ersten Stock wurde eine Tür geöffnet, und Paula erblickte eine der attraktivsten Frauen, die sie je gesehen hatte.
    Sie war naturblond, hatte ein längliches Gesicht, eine wohlgeformte Nase und einen vollen, mit rotem Lippenstift betonten Mund. Sie warf einen Blick auf Paula, dann wendete sie sich, abermals Englisch sprechend, an Tweed.
    »Was zum Teufel soll das? Vierer mache ich nicht.«
    Sie wollte die schwere Tür schließen. Tweed entschied sich für die Schocktaktik und stellte schnell einen Fuß zwischen Tür und Rahmen. Die Frau, nach Paulas Schätzung Ende Zwanzig, trug ein elegantes Kostüm. Ihre andere Hand kam zum Vorschein und hielt ein großes Schnappmesser. Es gab ein lautes Klicken, als die Klinge herausschoß. »Julius Amberg ist tot, er wurde in England ermordet«, sagte Tweed schnell. »Es geht um eine Menge Geld. Das sind meine Assistentin Paula und mein Berater Newman. Eine Menge Geld«, wiederholte er.
    Sie musterte zuerst Paula und dann Newman, der den Blick mit ausdrucksloser Miene erwiderte. Tweed verschränkte die Arme, eine beruhigende Geste, behielt aber seinen Fuß in der Tür. Sie nickte, als hätte er eine Frage beantwortet, die sie sich selbst gestellt hatte.
    »Dann sollten Sie hereinkommen.«
    »Mir wäre wohler, wenn Sie zuerst dieses Messer wegstecken würden«, sagte Tweed. »Wir wollen nur ein paar Worte mit Ihnen reden. Ich bin bereit, ein angemessenes Honorar zu zahlen. Mir ist klar, daß Ihre Zeit kostbar ist«, setzte er ohne eine Spur von Sarkasmus hinzu.
    »Ich habe gesagt, Sie können hereinkommen.« Sie hielt das Messer hoch, und es gab ein weiteres Klicken. Die Klinge glitt in ihre Scheide zurück. »Ist Ihnen jetzt wohler, Mr ….?«
    »Tweed. Damit ist die Vorstellung beendet.«
    Ohne es sich anmerken zu lassen, sah sich Paula neugierig in dem großen Wohnzimmer um. Die Grundfarbe des Raumes war rosa, was leicht anrüchig wirken konnte, aber hier einen anheimelnden Effekt hatte. Zugezogene Vorhänge schirmten den Raum von der Außenwelt ab.
    Die Beleuchtung kam von Wandlampen mit rosa Schirmen. Der dicke Teppichboden war eierschalenfarben, und an einer Wand stand eine große Couch. Bequeme Sessel waren auf dem Teppich verteilt, und eine Ecke wurde von einem antiken Schreibtisch eingenommen. An der der Couch gegenüberliegenden Wand hing ein großer Spiegel.
    Vermutlich sahen manche Männer gern, was sie taten, andere dagegen nicht – oberhalb des Spiegels war eine lange Messingstange angebracht, und rosa Vorhänge, von Schlaufen zurückgehalten, flankierten ihn. An einem Ende der Couch stand in einem metallenen Dreifuß ein silberner Sektkübel.
    Helen Frey ging langsam auf die Couch zu, ohne ihre wohlgeformten Hüften zu schwenken. Sie setzte sich und deutete auf die Sessel.
    »Bitte, nehmen Sie alle Platz. Und sagen Sie mir, was
eigentlich
los ist. Sind Sie sicher, daß Julius tot ist? Er war mein bester Kunde.«
    »Ja, er ist tot, das versichere ich Ihnen«, sagte Tweed mit ungewohnter Brutalität. Er ließ sich in einem der Sessel nieder. »Ich habe seine Leiche selbst gesehen. Eine aus nächster Nähe abgefeuerte Maschinenpistole richtet ziemliche Verheerungen an.«
    »Ich kann es kaum glauben«, sagte Helen.
    »Sie täten gut daran, es zu tun«, erklärte Newman.
    »Es muß ein Schock für Sie sein«, mischte sich Paula ins Gespräch. »Ich habe den armen Julius auch gesehen, Miss Frey. Auch für mich war es ein gewaltiger Schock.«
    »Nennen Sie mich bitte Helen, Sie alle. Sie scheinen anständige Leute zu sein. Aber ich frage mich, welches Interesse Sie an dieser Tragödie haben.«
    Tweed änderte seine Taktik. Er war davon ausgegangen, daß Helen Frey hart wie Eisen sein würde, aber Paulas mitfühlende Bemerkung hatte Helens Einstellung geändert.
    »Sie könnten mich einen Ermittler nennen«, begann er.
    »Julius war ein Freund von mir, und ich versuche herauszufinden, wer ihn ermordet hat. Wenn ich herausbekomme, weshalb dieses grauenhafte Verbrechen begangen wurde, bin ich dem Mörder ein gutes Stück näher. Hat Julius damit gerechnet, in der nahen Zukunft zu einer Menge Geld zu kommen?«
    Helen saß sehr aufrecht auf der Couch, die langen Beine übereinandergeschlagen. Sie griff nach einer silbernen Dose auf einem Tisch neben der Couch

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