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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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wie vor von einem strahlend blauen Himmel. Paula blickte zurück auf die Altstadt, die alten Steinbauten und die hohen Kirchtürme mit ihren grünen Kupferdächern. Buttere schwarzer Mercedes bog gerade auf die Brücke ein.
    »Wir wollen zuerst noch einmal ins Polizeipräsidium«, erklärte Tweed. »Ich hoffe, daß Beck jetzt dort ist. Ich möchte den Waffenschein für Cardon abholen. Und die dazugehörige Walther.«
    »Wenn man vom Teufel spricht …«, sagte Paula, als sie nach rechts auf eine steile Anhöhe abbogen. »Dort ist Philip – er steht vor dem Polizeipräsidium.«
    »Sind Sie Hellseher?« fragte Tweed Cardon, als sie ihn erreicht hatten. »Wo sind Sie gewesen?«
    »Habe mich ein bißchen in Zürich umgesehen, die Atmosphäre erkundet. Es dürfte Sie interessieren, daß es in der Stadt von Amerikanern wimmelt, die scheinbar ziellos herumwandern. Alles Männer, und alle bewaffnet.«
    »Interessant«, sagte Tweed. Dabei beließ er es.
    Arthur Beck, der normalerweise von Bern aus die Bundespolizei leitete, hatte ein Büro in dem vierstöckigen Gebäude des Polizeipräsidiums von Zürich. Von den Fenstern seines großen Zimmers im ersten Stock war die Limmat zu sehen und die auf einer Anhöhe gelegene Universität am anderen Ufer.
    Er begrüßte Tweed und seine drei Begleiter ernst. Tweed machte ihn mit Philip Cardon bekannt, und Beck bedachte Newman mit einem knappen Lächeln.
    Paula spürte Becks veränderte Stimmung, als er ihren Arm ergriff und sie zu einem Stuhl an einem Tisch führte.
    Cardon setzte sich neben sie, und als auch Tweed und Newman saßen, ließ sich Beck am Kopfende des Tisches nieder.
    Die Atmosphäre war gespannt. Beck schloß eine Schublade auf, öffnete sie und holte einen Waffenschein heraus, den er selbst unterschrieben hatte, sowie eine Walther mit Munition und ein Hüftholster und schob alles zu Cardon hin.
    »Ich fürchte, Sie befinden sich alle in großer Gefahr«, begann Beck. »Und ich muß Ihnen sagen, daß ich für Ihren Schutz nicht garantieren kann. Seit Sie heute morgen das Gotthard verlassen haben, sind Sie von bewaffneten Männern verfolgt worden. Ihr unbekannter Gegner scheint amerikanische Revolvermänner angeheuert zu haben – von denen viele Schweizer Kleidung tragen. Sie arbeiten in häufig wechselnden Teams. Nur ein sehr intelligenter Detektiv hat bemerkt, daß Sie auch nach dem Verlassen der Zürcher Kreditbank verfolgt wurden. Da meine Leute mit Walkie-Talkies ausgerüstet sind, wurde ich sofort informiert. Ich habe Maßnahmen ergriffen.«
    »Und was für welche?« fragte Tweed ruhig.
    »Als Sie mit einem Taxi irgendwohin am anderen Ufer der Limmat fuhren, hat ein Wagen versucht, Ihnen zu folgen. Einer meiner Streifenwagen hat diesen Wagen gestoppt.
    Als er ihn weiterfahren ließ, waren Sie verschwunden.«
    »Danke«, sagte Tweed.
    »Trotzdem kann ich für Ihren Schutz nicht garantieren«, wiederholte Beck. »Wir haben es mit einer außergewöhnlichen Situation zu tun.«
    Großer Gott, dachte Tweed, stehen wir wieder vor demselben Problem? Ist es möglich, daß diese riesige Organisation, mit der wir es zu tun haben, auch den Chef der Schweizer Bundespolizei auf ihre Seite gebracht hat? Doch Becks Antwort auf seine Frage bewies ihm, wie absurd seine Zweifel an seiner Integrität gewesen waren.
    »Außergewöhnlich in welcher Hinsicht?« fragte Tweed.
    »Nicht weniger als vierzig Amerikaner – alle mit Diplomatenpässen – sind über Kloten in die Stadt genommen. Ich habe einfach nicht genügend Leute, um sie alle zu überwachen, ganz zu schweigen von denen, die schon früher eingetroffen sind.«
    »Sie sind bewaffnet…«, begann Paula.
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Aber sie genießen diplomatische Immunität. Wir können keinen von ihnen festnehmen oder durchsuchen. Das wäre gegen das Völkerrecht.«
    »Also sind Sie machtlos«, bemerkte Tweed.
    »Es gibt noch eine weitere Schwierigkeit. In München wurde gestern ein amerikanischer Diplomat niedergeschossen. Eine Frau geriet dem Killer in den Weg, der sie anschrie und mit seiner Waffe bedrohte, bevor er die Flucht ergriff.
    Sie hat ausgesagt, daß er mit einem starken amerikanischen Akzent sprach. Also haben alle angeblichen amerikanischen Diplomaten in Europa einen zusätzlichen Vorwand dafür, bewaffnet herumzulaufen.« »Wollen Sie damit sagen, daß der Diplomat in München ermordet wurde, um diesen Vorwand zu liefern?« fragte Newman.
    »Ich bin überzeugt, daß wir es mit völlig

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