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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Schönheit und ihrer Unschuld angelockt, ganz egal, wo sie sich befindet. Solange Flora hier draußen im Wald steht, kehren die Geister der toten Bürgerkriegssoldaten nicht zu ihren Gebeinen zurück.«
    Cooper schauderte ein wenig, als er an die mit Spinnweben bedeckten Schädel in der feuchten Gruft dachte.
    Â»Auf jeden Fall gehört dieser Teil des Anwesens jetzt Alderhall Quarries«, sagte Casey. »Diese Firma betreibt seit Anfang des letzten Jahrhunderts den Steinbruch unmittelbar oberhalb der Straße. Alderhall-Sandstein wurde früher für verschiedene Zwecke hoch geschätzt, was inzwischen nicht mehr so ist.Trotzdem gestattet es die Firma Flora, Besucher zu empfangen.«
    Â»Dem Zustand des Fußwegs nach zu urteilen, bekommt sie nicht oft Besuch«, sagte Cooper.
    Â»Nein, er sieht nicht so aus, als würde er oft benutzt, nicht wahr?«
    Das Grundstück von Alder Hall war in ein Panorama aus sanft gewellten Wiesen eingebettet. Doch jenseits der Parklandschaft hatten spätere Saxtons Bäume gepflanzt. Cooper sah Bäume über Bäume, geordnet in Schonungen, die Casey zufolge nach bedeutenden Schlachten der damaligen Zeit benannt waren: Corunna Wood, Ladysmith Piece, Sebastopol Carr. Ihre Pflege war jahrelang vernachlässigt worden, und jetzt waren die ordentlichen Reihen am Rand ausgefranst wie ein zerschlissener Teppich.
    Dort, wo die Grasflächen nicht gepflegt worden waren, hatte eine Flut von Farngestrüpp von den Hängen auf sie übergegriffen. Jeremiah Saxton wäre enttäuscht gewesen, wenn er gesehen hätte, wie weit sein Anwesen inzwischen davon entfernt war, sich mit der Pracht des Landguts des Grafen messen zu können, das sich ein Stück weiter hinten im Wye Valley befand.
    Cooper sah sich nach Fry um. Sie hatte einen Anruf auf ihrem Handy entgegengenommen und stand ein paar Meter abseits, um außer Hörweite zu sein. Als sie seinen Blick bemerkte, gab sie ihm mit einer kreisenden Handbewegung zu verstehen, dass sie versuchte, das Gespräch zu beenden.
    Â»Jemand hat Blumen dagelassen«, stellte Cooper fest. »Und zwar erst vor kurzem.«
    John Casey betrachtete den Blumenstrauß, der am Fuß der Statue im Gras lag. »Tja, wie ich gesagt habe, gelegentlich bekommt Flora Besuch.«
    Â»Warum ihr wohl jemand Blumen gebracht hat?«
    Â»Ich habe keine Ahnung.«
    Â»Das sind auch noch weiße Chrysanthemen.«
    Â»Ja? Hat das irgendwas zu bedeuten?«
    Â»Da können Sie jeden Floristen fragen, Mr. Casey. Weiße Chrysanthemen sind ein Symbol für den Tod.«
    Â»Ach, tatsächlich?«
    Â»Eine Karte ist ebenfalls dabei, im Zellophanpapier.«
    Cooper streifte ein paar Regentropfen ab, um die Botschaft lesen zu können. Dann stand er wieder auf, als Fry über die Lichtung auf sie zukam und ihr Handy wegsteckte.
    Â»Würden Sie uns bitte zum Herrenhaus zurückbringen, Sir?«, sagte sie.
    Â»Selbstverständlich«, erwiderte Casey.
    Bevor sie ins Auto stiegen, zeigte Cooper Fry die Karte.
    Â»Was hat das deiner Meinung nach zu bedeuten?«, fragte sie. »›Wacht über die Gebeine. Sie müssen vergessen.‹«
    Â»Ich habe keinen blassen Schimmer, Diane.«
    Sie blickte sich auf der Lichtung um und betrachtete die Statue und die dichten Baumschonungen.
    Â»Glaubst du, er war hier, Ben? Unser anonymer Anrufer?«
    Â»Irgendjemand war auf jeden Fall hier.«
    Â»Tja, die Sache muss warten. Die Vorbereitungen zur Vollstreckung des Durchsuchungsbefehls bei Hudson und Slack sind abgeschlossen.«
    Â»Wann soll’s losgehen?«
    Â»Der Detective Inspector stellt gerade alles auf die Beine.«
    Â»Heute Nachmittag?«, fragte Cooper.
    Â»Sobald wir dort sein können.«
    Ein paar Minuten später setzte Casey sie vor dem Haus auf der Kieszufahrt ab. Er schien nicht gerade enttäuscht, sie wieder los zu sein.
    Â»Wenn Sie mehr über Alder Hall und die Saxtons erfahren möchten, sollten Sie Fair Flora persönlich fragen«, sagte er.
    Cooper runzelte die Stirn. »Wir waren doch gerade bei ihr, Sir. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es viel Sinn hätte, sich mit ihr zu unterhalten.«
    Der Immobilienmakler lachte. »Ich habe nicht die Statue gemeint.«
    Â»Ach nein?«
    Â»Nein, natürlich nicht. Ich habe die wirkliche Person gemeint.«

22
    M elvyn Hudson starrte Fry mit unverhohlenem Hass an. Hinter seiner würdevollen

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