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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Slack durchaus der erste Versuch gewesen sein, die Leiche loszuwerden. Aber als Lloyd ›nein‹ gesagt hat, musste ein anderer Weg gefunden werden.«
    Â»Genau. Und du bist jemand, der Zugang zur Leichenhalle des Bestattungsunternehmens hat, und weißt, dass dort bereits ein anderer Leichnam im Sarg liegt, der am nächsten Morgen eingeäschert wird.«
    Â»Okay.«
    Â»Also bringst du deine Leiche in die Werkstatt und nimmst den Austausch vor. Allein wäre das zwar ziemlich schwierig, aber wahrscheinlich nicht unmöglich. Ich vermute, es gibt dort Transportwagen und so weiter. Das Ganze würde allerdings einige Zeit dauern und wäre körperlich ziemlich anstrengend. Du müsstest anschließend aufräumen und sichergehen, dass für die Bestattung am nächsten Morgen alles ordentlich aussieht. Und dann müsstest du den rechtmäßigen Leichnam in dein Fahrzeug laden, stimmt’s?«
    Fry runzelte die Stirn. »Ja.«
    Â»Tja, und was hättest du mit der ganzen Arbeit und Anstrengung erreicht? Von dem Risiko ganz zu schweigen? Tatsache ist, dass du trotzdem noch eine Leiche hast, die du loswerden musst. Mit anderen Worten: Du bist wieder da, wo du angefangen hast.«
    Â»Willst du damit sagen, er hat sich die ganze Mühe umsonst gemacht?«
    Â»Sieht fast so aus, oder?«
    Â»Ich glaube, er ist viel zu clever, um so etwas ohne guten Grund zu tun.«
    Â»Tja, er hatte einen anderen Leichnam, das ist alles. Warum hat er nicht einfach sein ursprüngliches Opfer im Wald beseitigt anstelle der armen Audrey Steele?«
    Â»Ein guter Grund wäre, dass er irgendwas an dem anderen Leichnam verbergen musste. Wahrscheinlich irgendein Indiz dafür, wie das Opfer gestorben ist, einen Hinweis, der ihn überführt hätte. Dieses Indiz hat er mit Hilfe der Einäscherung ein für alle Mal aus der Welt geschafft. Audrey Steeles Leichnam dagegen trug keine Spuren, die ihn belasten könnten.«
    Â»Aber er muss doch gewusst haben, dass uns die Identifizierung ihrer sterblichen Überreste geradewegs zu Hudson und Slack führen würde.«
    Fry nickte. »Ich denke, er hat sich auf zwei Dinge verlassen: Erstens, dass es uns niemals gelingen würde, sie zu identifizieren, auch wenn sie gefunden wird. Je länger sie unentdeckt blieb, desto geringer wurden unsere Chancen. Ohne die Ähnlichkeit der Gesichtsrekonstruktion...«
    Â»Und ein bisschen Beharrlichkeit«, sagte Cooper.
    Â»Okay, okay – und deine Beharrlichkeit.«
    Â»Was ist das Zweite?«
    Â»Na ja, die Identifizierung hätte uns zwar geradewegs zu Hudson und Slack geführt, aber wie sollen wir nach so langer Zeit nachweisen, welcher Mitarbeiter für den Austausch der Leichname verantwortlich war? Sämtliche forensischen Beweise sind längst verschwunden oder hoffnungslos verschmutzt. Und je mehr Zeit vergeht, desto vager werden die Erinnerungen möglicher Zeugen.«
    Â»Und einige von ihnen könnten in der Zwischenzeit von hier weggezogen sein. Wir werden alle ausfindig machen müssen«, sagte Cooper.
    Â»Es wird schwierig, den Zeit- und Personalaufwand für ein solches Unterfangen zu rechtfertigen, Ben, wenn es dringendere Fälle gibt, um die wir uns kümmern müssen.«
    Â»Ich hatte schon befürchtet, dass du das sagen würdest.«
    Â»Wenn wir eine Spur hätten, die sich leichter und schneller verfolgen lässt, wäre es was anderes. Möglicherweise besteht unsere einzige echte Hoffnung darin, dass irgendein Mitarbeiter damals eine Unregelmäßigkeit festgestellt hat. Oder zumindest einen Verdacht hatte.«
    Â»Und dass er bereit ist, uns mitzuteilen, was er weiß«, fügte Cooper hinzu. »Wovon wir nicht unbedingt ausgehen können.«
    Â»Nein. Aber ohne das könnte er durchaus ungeschoren davonkommen. Verdachtsmomente sind ohne Beweise wertlos. Und in diesem Fall haben wir überhaupt keine Beweise. Von Morduntersuchungen ohne Leiche hört man ja hin und wieder. Aber ich habe noch nie gehört, dass es zwar eine Leiche gibt, die jedoch die falsche ist, wie in diesem Fall.«
    Â»Es muss aber so sein, oder? Zu viele Leute würden merken, wenn sich kein Leichnam in einem Sarg befinden würde, der zur Einäscherung gebracht wird.«
    Â»Ja.«
    Â»Also hat irgendjemand Audrey Steeles Leichnam gegen einen anderen ausgetauscht. Dangerous Dave hätte dagegen bestimmt nichts

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