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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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namens Audrey Steele beteiligt, die vor achtzehn Monaten stattgefunden hat, im März letzten Jahres.«
    McGowan kratzte mit den Fingernägeln an der Tischkante, wobei ein leises schabendes Geräusch entstand, das Fry auf die Nerven ging.
    Â»Tatsächlich?«
    Â»Zeugen zufolge fuhren Sie den Leichenwagen vom Gottesdienst in der St.-Mark’s-Kirche zum Eden-Valley-Krematorium. Sie wurden bei dieser Gelegenheit von Vernon Slack begleitet. Erinnern Sie sich?«
    Â»Nein. Wie sollte ich auch? Es gibt so viele Bestattungen.«
    Â»Oh, ich glaube, diese war schon etwas Besonderes.« McGowan zuckte mit den Schultern und kratzte wieder mit den Fingernägeln am Tisch. Fry dachte an die Mäuse in den Totenschädeln auf Alder Hall, die in den Augenhöhlen verschwanden und sich im Schädel zusammenrollten, wobei ihre Krallen an der Innenseite des Knochens kratzten, wo sich einst das Gehirn befunden hatte.
    Â»Tja, dann wollen wir doch mal sehen, ob das Ihre Erinnerung auffrischt«, sagte sie. »Nach dem fraglichen Gottesdienst hielten Sie auf dem Weg zum Krematorium an und nahmen den Leichnam aus dem Sarg.«
    Â»Moment mal...«
    Fry hob die Hand. »Es hat keinen Sinn, es abzustreiten.Was mich am meisten interessieren würde, Mr. McGowan, ist, mit wessen Leichnam Sie ihn ersetzt haben.«
    McGowan lachte. »Mit keinem.«
    Â»Es muss irgendein Leichnam gewesen sein. Wir haben die Computerdaten aus dem Krematorium. Sie zeigen, dass die Einäscherung normal abgelaufen ist – mit der richtigen Temperatur während der Verbrennung und der richtigen Menge Rückstände am Schluss. Das heißt, Knochenrückstände, Mr. McGowan.«
    Â»Es war niemand.«
    Fry sah ihn durchdringend an. »Sie müssen verstehen, dass wir das nicht akzeptieren können.«
    Â»Wie Sie meinen.«
    Â»Dann unterhalten wir uns eben über den Leichnam von Audrey Steele. Sie werden ja nicht behaupten wollen, dass der auch nicht existierte.«
    McGowan ließ die Hände vom Tisch rutschen. Er sah Fry an, dann die rotierenden Tonbandspulen. »Hören Sie, das hat eigentlich gar nichts mit mir zu tun gehabt. Ich habe nur gemacht, was mir gesagt worden ist, das ist alles.«
    Â»Sie haben nur Befehle ausgeführt?«
    Â»So könnte man es nennen.«
    Â»Wessen Befehle?«
    Â»Von Mr. Slack.«
    Â»Richard?«
    Â»Ja. Richard hat gern das eine oder andere Ding gedreht.«
    Â»Und das war eines von seinen Dingen?«
    McGowan leckte sich nervös über die Lippen. Er war kein so harter Bursche, wie seine äußere Erscheinung vermuten ließ. Er schien froh zu sein, die Geschichte loszuwerden.
    Â»Richard hat gesagt, er hätte jemanden gefunden, der einen Haufen Geld für einen Leichnam zahlen würde, der in gutem Zustand ist.«
    Â»Wer war diese Person?«
    Â»Das weiß ich nicht. Wir haben seinen Namen nie erfahren.«
    Â»Und warum wollte er einen Leichnam haben? Zu welchem Zweck?«
    McGowan lächelte und schüttelte beinahe entschuldigend den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, und ich habe auch nicht gefragt.«
    Â»Sie haben nur Ihren Anteil kassiert, habe ich recht?«
    Â»Das stimmt.«
    Â»Mr. McGowan, lassen Sie uns das noch mal klarstellen. Sie behaupten, Sie hätten getan, was Ihnen aufgetragen wurde. Und Sie hatten nie irgendeine Ahnung, wer Richard Slack für diese Dienste bezahlt hat? Gab es überhaupt keine Hinweise?«
    Â»Nein.«
    Â»Tja, das ist nicht ganz hieb- und stichfest, oder?«
    Â»Ich weiß nicht, was Sie damit meinen.«
    Â»Machen wir uns doch nichts vor – irgendwohin müssen Sie den Leichnam doch geliefert haben. Sie haben ihn ja nicht einfach am Straßenrand liegen lassen, damit ihn jemand einsammelt, oder?«
    Â»Nein...«
    Â»Also, Mr. McGowan, wohin haben Sie Audrey Steeles Körper geliefert?«
    Â 
    Â 
    Cooper folgte den Motorradspuren und stieß schließlich auf ein Gebäude am Rand einer Schonung. Es war ein altes Gebäude, das ursprünglich vermutlich als Viehschuppen gedient hatte. Seine Wände waren aus schweren Kalksteinblöcken gemauert, und die Tür bestand aus massiver Eiche. Aus den Nagellöchern im Holz sickerte Rost. Doch Cooper merkte sofort, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Trotz der abblätternden blauen Farbe war die Tür zu massiv für ein verlassenes Gebäude. Sie hätte schief in ihren Scharnieren hängen sollen,

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