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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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hatte. »Dann ist er also nicht weit von Wardlow entfernt?«
    Â»Er befindet sich ganz in der Nähe.«
    Â»Sehen wir ihn uns doch mal an. Ich würde mir sowieso gern ein Bild von der Gegend um Wardlow machen.«
    Sie sah Hitchens an, der nickte. »Ich komme hier schon zurecht. Wir müssen ohnehin auf den entscheidenden Augenblick warten.«
    Â»Hättest du Zeit, Ben?«, fragte Fry. »Du bist als Führer der naheliegende Kandidat.«
    Â»Ich hole nur meine Jacke.«
    Gavin Murfin hatte von der Einsatzzentrale aus beobachtet, wie Dr. Kane nach der Besprechung wieder gegangen war.
    Â»Mir war gar nicht bewusst, dass es so junge Profiler gibt«, sagte er.
    Â»Sie bezeichnet sich selbst nicht als Profilerin«, erwiderte Fry.
    Â»Oh, nein, natürlich nicht. Nicht mehr, seit den Washington Snipers und dem Fall Rachel Nickell. Ganz zu schweigen von dem Soham-Mordfall, als der Ermittlungsleiter den falschen Rat befolgt hat. Selbst Profiler können sich ihren Ruf ruinieren, wenn sie sich zu oft täuschen. Natürlich müssen sie dann ihre Berufsbezeichnung ändern.«
    Fry fuhr ihm ausnahmsweise einmal nicht über den Mund. Diesmal war es Detective Inspector Hitchens, der genervt wirkte. »Wissen Sie, Detective Constable Murfin, echte Profis haben schon immer versucht, den Wirbel herunterzuspielen, den die Presse um psychologische Profiler macht. Dr. Kane hat uns gebeten, sie einfach als Spezialberaterin zu bezeichnen, weil sie Publicity vermeiden möchte.«
    Â»Um sich nicht zu sehr zu profilieren«, erwiderte Murfin und lachte.
    Hitchens errötete ein wenig um die Ohren. Das war interessant, da der Detective Inspector dafür bekannt war, dass er selbst gerne seine Vorgesetzten auf die Schippe nahm. Einige behaupteten sogar, er sei aus diesem Grund noch nicht zum Chief Inspector befördert worden.
    Â»Dr. Kane ist Kriminalpsychologin«, sagte er. »Sie ist in Verhaltensforschung und Kriminologie ausgebildet und kann uns deshalb wertvolle Hilfe bei dem Ermittlungsprozess geben. Außerdem hat sie auch schon andere Polizeieinheiten bei etlichen Fällen beraten.«
    Fry warf Murfin einen warnenden Blick zu, der sich bemühte, einsichtig zu wirken. »Dann gibt’s also noch kein Straftäter-Profil, Sir?«
    Hitchens schüttelte gereizt den Kopf. »Wir haben bislang noch nicht genug Informationen. Wir wissen noch nicht einmal, mit welcher Art von Straftat wir es zu tun haben, wenn wir es überhaupt mit einer zu tun haben.«
    Murfin schien nachzudenken, was er noch hätte sagen können, überlegte es sich dann jedoch anders und schwieg. Hitchens wartete auf einen weiteren Kommentar und zappelte ein wenig herum, ehe er sich umdrehte und zurück zu seinem Büro ging.
    Â»Außerdem«, sagte er, »ist sie gar nicht so jung. Sie ist dreiunddreißig.«

7
    Z wanzig Minuten später erklomm Coopers Wagen die Steigung hinter Ashford in the Water. Der River Wye, der aus Norden herabfloss, machte hier eine scharfe Kurve, sodass man den Eindruck hatte, auf zwei voneinander getrennte Täler zu blicken, wenn man am Monsal Head stand. Von dem Hotel im bayerischen Stil und dem angrenzenden Café führte eine kleine Straße zunächst nach unten, ehe sie nach Norden in die Wälder des Upperdale-Tals und des Cressbrook-Dale-Tals abknickte. In südlicher Richtung verlief keine Straße, sondern nur ein Pfad, der sich ein Stück weit an den Hang schmiegte, bevor er zum Fluss hin abfiel und über eine Brücke zum anderen Ufer führte.
    Ein paar Wanderer befanden sich auf dem Viadukt mit fünf Bögen, das sich über das Tal spannte. Der Wye verschmälerte sich, als er darunter hindurchfloss, und an seinen Ufern waren einige nicht so abenteuerlustige Besucher zu sehen, die im weichen Gras saßen und eine Stunde September-Sonnenschein genossen. Doch der Weg hinunter zum Fluss war steil, und viele Leute gingen zum Mittagessen in das Café oder aßen ein Eis, während sie die Aussicht bestaunten.
    Fry hielt die Hand über die Augen, um sie vor der im Südwesten stehenden Sonne abzuschirmen. »Was ist denn das da oben auf dem Hügel? Das sieht aus wie die Ruinen eines Hauses.«
    Â»Hob Hurst’s House«, erwiderte Cooper. »Eigentlich ist es aber gar kein Haus.«
    Â»Und ich nehme an, es gab auch nie jemanden, der Hob Hurst hieß, oder?«
    Â»Nein.«
    Â»Wie habe ich das nur

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