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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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würde denn in Frage kommen?«
    Â»Die ›Todesstätte‹...«, sagte Fry. »Meint er damit, dass der Ort selbst tot ist, oder spielt er auf einen Ort für Tote an?«
    Â»Wie zum Beispiel auf einen Friedhof?«, fragte Cooper.
    Â»Moment, nehmen wir mal die erste Möglichkeit«, sagte Hitchens. »Wie haben Sie es formuliert – dass der Ort selbst tot ist?«
    Â»Ja. Das hängt davon ab, was für einen Tick er hat.«
    Â»Wie meinen Sie das?«
    Â»Na ja, es könnte eine Form von Protest gegen Steinbrüche sein, oder vielleicht ist er ein Farmer, dessen Nerven wegen der Maul- und Klauenseuche blank liegen. Gibt es hier in der Gegend irgendwelche Deponien zur Verbrennung von Viehkadavern?«
    Â»Nicht dass ich wüsste. Die Maul- und Klauenseuche ist nie bis hierher vorgedrungen, aber unten an der Grenze nach Staffordshire waren einige Farmen betroffen.«
    Â»Wie sieht es mit Werksschließungen aus? Haben irgendwelche großen Arbeitgeber bankrott gemacht?«
    Â»Nicht seit die Zechen im Osten von Derbyshire schließen mussten. Dort sind einige Gemeinden fast ausgestorben. Aber hier nicht.«
    Â»Giftmülldeponien?«
    Â»Okay, Moment... ja, da gibt’s eine in der Nähe von Matlock.«
    Hitchens schüttelte den Kopf. »Zu weit weg. Das liegt weit außerhalb der Sechs-Meilen-Zone.«
    Â»Und wie sieht es mit einem Ort für die Toten aus?«, fragte Fry. »Ein Friedhof. Wo könnte man eine Leiche besser verschwinden lassen als zwischen Hunderten anderen?«
    Â»Er hätte sie trotzdem vergraben oder sonst irgendwie verstecken müssen«, sagte Cooper. »Friedhöfe werden regelmäßig besucht. Die Leute würden sich bestimmt wundern, wenn sie eine frische Leiche rumliegen sehen würden.«
    Â»Es gibt doch sicher auch einige verlassene Friedhöfe«, sagte Fry.
    Â»Na ja, es gibt eine Menge geschlossene Kirchenfriedhöfe. Die meisten älteren sind inzwischen voll und können nicht erweitert werden. In vielen Ortschaften kommt man deshalb entweder auf den städtischen Friedhof oder ins Krematorium.«
    Â»Vor allem ins Krematorium, oder? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in meinem Leben jemals bei einer Beerdigung war. Alle Leute aus meinem Bekanntenkreis, die gestorben sind, wurden eingeäschert.«
    Â»Aber die Kirchenfriedhöfe gibt es noch.«
    Â»Okay. Fällt dir noch irgendwas ein, Ben?«
    Â»Das kommt darauf an, was du unter Friedhof verstehst. Es gibt eine Menge Grabstätten, die zum Teil Tausende von Jahren alt sind – jungsteinzeitliche Stätten, Ruinen von Grabkammern. Viele davon befinden sich an ziemlich abgelegenen Orten, aber diese historischen Stätten sind sehr beliebt bei Wanderern. Man könnte eine Leiche dort nicht lange rumliegen lassen, ohne dass sie jemand entdecken würde.«
    Â»Wie damals bei den Nine Virgins«, stellte Fry fest.
    Â»Genau.«
    Cooper erinnerte sich noch gut an die »Neun Jungfrauen«, einen Steinkreis, in dem die Leiche einer ermordeten Mountainbikerin liegen gelassen worden war. Sie war binnen Minuten nach ihrem Tod gefunden worden. In dem jetzigen Fall war die Sache allerdings nicht so einfach.
    Â»Einige Stätten sind natürlich weniger bekannt«, sagte er. »Da wäre zum Beispiel das Infidels’ Cemetery.«
    Â»Das was?«
    Â»Das Infidels’ Cemetery, der ›Friedhof der Ungläubigen‹. Das ist ein winziger verwahrloster Friedhof aus dem neunzehnten Jahrhundert an der Straße zwischen Ashford in the Water und Monsal Head. Als ich das letzte Mal dort vorbeigekommen bin, war er hüfthoch mit Nesseln und Unkraut zugewuchert. Und er liegt mitten im Niemandsland – wer ihn nicht kennt, würde wahrscheinlich einfach daran vorbeifahren.«
    Â»Und warum befindet er sich dort?«
    Â»Ich glaube, er war ursprünglich der Friedhof einer Baptistengemeinde. Ich nehme an, die waren bei ihren Nachbarn nicht besonders beliebt.«
    Â»Warum ›Ungläubige‹?«
    Â»Tja, es heißt, die Inschriften seien von einem Historiker aus der Gegend untersucht worden, dem aufgefallen war, dass keine davon einen Hinweis auf die Bibel, auf Gott oder auf Jesus enthielt. Das war zur damaligen Zeit so ungewöhnlich, dass es Verdacht erregt hat.«
    Â»Zwischen Ashford in the Water und Monsal Head?« Fry erinnerte sich daran, dass der Detective Inspector Monsal Head erwähnt

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