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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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hier, um Mr. Lloyd, dem Chef des Krematoriums, ein paar Fragen zu stellen. Aber ich dachte, ich hätte Sie wiedererkannt. Ich war neulich mit meiner Kollegin Detective Sergeant Fry bei Hudson und Slack. Erinnern Sie sich?«
    Â»Sie haben sich mit Melvyn unterhalten. Das hatte nichts mit mir zu tun, oder?«
    Â»Natürlich nicht.«
    Vernon stand vor einer Hintertür der Kapelle. Womöglich handelte es sich aber auch um den Personaleingang zur Verbrennungskammer, die sich im rechten Winkel an die Kapelle anschloss. An der Tür hing eine Warnung, dass jeder Diebstahl von Blumengestecken zur Anzeige gebracht würde. Cooper fragte sich, was für Menschen Blumen aus einem Krematorium stahlen. Er hoffte, dass niemand so verrückt war, sich die Himmelspforten zu schnappen und vor seiner Nase damit durchzubrennen.
    Â»Bei Ihrem Job verbringen Sie hier sicher ziemlich viel Zeit, Mr. Slack«, sagte Cooper und lächelte, um Vernon seine Befangenheit zu nehmen.
    Â»Hier, in Birmingham oder in Sheffield. Das hängt davon ab, wohin es gehen soll.«
    Â»Mir ist klar, dass Hudson und Slack aus Ihrer Sicht ein Familienbetrieb ist, aber wie lange arbeiten Sie eigentlich schon für das Unternehmen? Waren Sie vor ungefähr achtzehn Monaten bereits dabei?«
    Vernons Lippen bewegten sich langsam, als zählte er im Stillen bis achtzehn, um sich auszurechnen, wie lange das zurücklag.
    Â»März letzten Jahres«, sagte Cooper, um ihm auf die Sprünge zu helfen.
    Â»Ja. Na ja, ich habe schon immer ein bisschen ausgeholfen. Mein Dad, wissen Sie …«
    Â»Ja, natürlich.«
    Vernons Widerwille, ihm in die Augen zu sehen, machte es Cooper einfach, den Blick an ihm vorbei auf etwas Interessanteres zu richten. Die Tür hinter Vernon besaß Glaseinsätze, durch die Cooper in eine Art Lagerraum sehen konnte. Der Gegenstand, der seine Aufmerksamkeit erregt hatte, war ein nagelneuer Mikrowellenofen, der sich noch in der Verpackung befand. Vermutlich benutzte ihn die Belegschaft der Verbrennungskammer, um sich das Mittagessen zu wärmen. Mit einem flauen Gefühl im Magen stellte er sich vor, wie sie eine Pastete beobachteten, die sich langsam mit ihremTeller drehte, während die Fleischfüllung blubberte.
    Â»Kennen Sie die anderen Träger gut, Mr. Slack?«
    Â»Einige von ihnen. Sie kommen und gehen – Sie wissen ja, wie das so ist.«
    Â»Was ist mit Billy McGowan?«
    Â»Billy? Den kenne ich seit Ewigkeiten. Seit Ewigkeiten.«
    Â»Arbeitet er schon lange für Hudson und Slack?«
    Â»Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange genau, aber ich weiß, dass er schon für Granddad gearbeitet hat. Billy hat etliche Jahre lang nur ausgeholfen, bis Dad ihm eine Vollzeitstelle gegeben hat.«
    Â»Ihr Vater hat ihm den Job gegeben, nicht Melvyn Hudson?«
    Vernon blickte auf das Auto hinunter, als schämte er sich dafür, dass er mit einem Trick dazu gebracht worden war, ein Eingeständnis zu machen.
    Â»Ja.«
    Â»Arbeitet Ihr Vater noch in der Firma?«
    Vernon gab keine Antwort, sondern fummelte an seinem Lappen herum und konnte es offenbar kaum erwarten weiterzupolieren. Doch ihm war sicher eingebläut worden, bei Bestattungen höflich zu den Leuten zu sein, und er schien keine Ausnahme machen zu wollen, nicht einmal bei einem Polizisten.
    Â»Er ist tot.«
    Â»Ihr Vater ist gestorben?«
    Die einzige Reaktion war ein kurzes Nicken. Vernon erinnerte Cooper ein wenig an Tom Jarvis, der ebenfalls kein Mann vieler Worte war. Zunächst hatte Vernon mürrisch gewirkt, doch jetzt hörte er gar nicht mehr auf zu lächeln. Nicht vor Freude, sondern vor Anspannung. Sein Gesichtsausdruck war zu einer entschuldigenden Grimasse erstarrt.
    Plötzlich blickte er an Cooper vorbei, und seine Miene wich einem Ausdruck der Erleichterung, als sei Verstärkung eingetroffen.
    Cooper hatte keine Schritte hinter sich gehört. Er hasste es, wenn seine Wachsamkeit so nachließ, dass sich andere an ihn heranschleichen konnten. Deshalb hatte er noch nicht einmal angefangen, sich umzudrehen, als ihm jemand die Hand auf den Arm legte.

14
    I n der Darton Street war bereits ein neutrales Fahrzeug in Stellung gebracht worden, das ein paar Häuser von Nummer 28 entfernt stand, um deren Eingangstür zu überwachen.
    Detective Inspector Hitchens griff zum Funkgerät. »Ist er noch zu Hause?«
    Â»Der Verdächtige hat das Haus vor

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