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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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eine dunkle Silhouette aus der Hardwick Lane auf. Es schien sich um eine Person zu handeln. Doch im nächsten Augenblick wurde Fry bewusst, dass zwei Menschen zu sehen waren, wobei einer von beiden wesentlich schwerer und größer war als der andere. Sie gingen ungewöhnlich nahe nebeneinander, und die größere Person hatte der kleineren den Arm um die Schulter gelegt.
    Â»Glauben Sie, das da links ist Sandra Birley?«
    Â»Wir gehen davon aus, dass ihre Größe ungefähr der in der Beschreibung entspricht«, sagte einer der Kontrollraummitarbeiter. »Dunkles Haar hat sie auch. Und sie trägt einen Rock, wie man gleich erkennen kann.«
    Die kleinere Gestalt schien zu stolpern oder zu versuchen, sich loszureißen. Als die beiden sich trennten, wurde erstmals klar, dass es sich bei ihr um eine Frau handelte, die mit einem Rock bekleidet war, der ihr bis knapp über die Knie reichte. Dann zerrte der große Mann sie wieder zu sich, woraufhin sie erneut zu stolpern schien, das Gleichgewicht jedoch wiedererlangte.
    Â»Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass er sie mit einer Waffe bedroht«, stellte Fry fest.
    Â»Nein, leider nicht.«
    Â»Vielleicht war das gar nicht nötig«, sagte Murfin. »Er ist mindestens doppelt so groß wie sie.«
    Â»Aber warum hat sie nicht geschrien? Da waren bestimmt Leute in Hörweite.«
    Â»Okay, er könnte ihr durchaus ein Messer an den Körper halten. Das würden wir aus dieser Perspektive nicht sehen, und Passanten hätten es auch nicht gesehen. Mit einem Messer an den Rippen hätte sie es nicht gewagt zu schreien.«
    Â»Schon möglich.«
    Das Paar kam nur langsam voran. Das war keine hastige Flucht. Einmal drehte sich die Frau zu dem Mann und sprach mit ihm. Nein, sie diskutierte mit ihm und versuchte, in die Richtung zurückzugehen, aus der sie gekommen waren. Er schüttelte den Kopf, sagte irgendetwas und zerrte sie weiter. Diesmal war die Gewaltanwendung offensichtlicher.
    Â»Den Typen aus Sheffield konnten wir ausschließen, nicht wahr?«, sagte Fry, während sie die Aufnahme verfolgte.
    Â»Ja. Die alten Haudegen haben ihn überprüft«, erwiderte Murfin.
    Â»Wer?«
    Â»Unsere Aushilfskriminaler.«
    Â»Aha.«
    Â»Und vergiss nicht, sein Wagen stand im Parkhaus. Der hier ist in der New Street geparkt, schau …«
    Dann sah Fry den Wagen. Er hatte eine helle Farbe und war im Licht der Straßenlaternen gerade noch am oberen Rand des Kamerablickfelds auszumachen. Sie beugte sich vor und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Kofferraum und die hinteren Kotflügel.
    Â»Ist das ein Vauxhall?«
    Murfin grinste sie selbstgefällig an. »Wir haben die Screenshots bereits vergrößert und das Modell identifiziert«, sagte er.
    Â»Gute Arbeit, Gavin.«
    Â»Es wird noch besser. Die Jungs hier haben einen Teil des Kennzeichens für mich entschlüsselt, und ich habe es, kurz bevor du gekommen bist, in den Police National Computer eingegeben. Wir konnten die Auswahl auf zwei Fahrzeughalter eingrenzen, die in Frage kommen.«
    Fry merkte, wie sich ihre Fäuste vor Aufregung zusammenballten. Dies war der Moment des Durchbruchs, in dem klar wurde, dass es bald zu einer Verhaftung kommen würde.
    Â»Komm schon, Gavin. Raus mit der Sprache.«
    Â»Es hat sich herausgestellt, dass einer der beiden Männer, die als Halter des Fahrzeugs in Frage kommen, bei Peak Mutual arbeitet. Ein Gentleman namens Ian Todd. Er ist ein Kollege von Sandra Birley.«
    Â»Wo wohnt er?«
    Â»In der Nähe der Hathersage Road – Darton Street 28.«
    Â»Ausgezeichnet.«
    Â»Die Darton Street liegt allerdings nicht innerhalb der berühmten Sechs-Meilen-Zone«, sagte Murfin. »Sie liegt weit außerhalb.«
    Â»Ja, Gavin.«
    Â»So viel zu unserer Profilerin.«
    Â»Sie ist keine Profilerin«, erwiderte Fry automatisch.
    Â»Dann eben so viel zu unserer Spezialberaterin. Vielleicht war ihr Rat einfach zu speziell für mich.«
    Â 
    Â 
    Als Cooper beim Krematorium ankam, kroch ein Leichenwagen die Zufahrtsstraße zur Kapelle entlang, gefolgt von zwei schwarzen Mercedeslimousinen, auf deren glänzendem Lack Regentropfen glitzerten. Alle drei Fahrzeuge besaßen Kennzeichen, die mit HS begannen, woran zu erkennen war, dass sie Hudson und Slack gehörten.
    Die Trauergäste, die sich bereits auf der überdachten Wagenauffahrt versammelt

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