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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Theorie. »Vielleicht haben sie einfach die Asche aufgeteilt, die sie bereits hatten. Wie viele andere Einäscherungen haben an diesem Tag stattgefunden?«
    Â»Sieben.«
    Â»Tja, das müsste genügen, meinst du nicht? Ein bisschen Asche von einer Verbrennung, ein bisschen Asche von einer anderen. Da wäre schnell eine zusätzliche Urne voll genug, um die Hinterbliebenen zu überzeugen.«
    Â»Du meinst, sie haben die Asche von verschiedenen Leichnamen vermischt?«, sagte Cooper nachdenklich. »Mr. Lloyd hat selbst zugegeben, dass das bei Feuerbestattungen die größte Sorge der Angehörigen ist.«
    Â»Na bitte. Vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen.«
    Doch Cooper schüttelte den Kopf. »Nein, Diane – den Computerdaten zufolge waren die Verbrennungsdauer und das Gewicht der Rückstände völlig normal. Ich habe einen Ausdruck der Datei.«
    Â»Willst du mir etwa sagen, dass Computerdaten nicht verfälscht werden können?«
    Â»Wenn man weiß, was man tut, könnte man vielleicht …«
    Â»Bevor du nach einem Mordopfer suchst, das nie existiert hat, solltest du vielleicht erst mal die anderen Einäscherungen unter die Lupe nehmen«, schlug Fry vor. »Sieh zu, ob du die Urnen auftreiben kannst, und lass die Kriminaltechniker ein paar Vergleiche anstellen. Du brauchst nur eine einzige Übereinstimmung zwischen zwei Urnen, und schon geht deine Leichentausch-Theorie in Flammen auf.«
    Cooper warf ihr einen Blick zu, um herauszufinden, ob sie einen Scherz gemacht hatte, doch dem war nicht so. »Das wird dauern, Diane.«
    Â»Ich weiß. Aber du brauchst ja auch nicht ihre ganze Lebensgeschichte, sondern nur ihre Urnen – falls sie noch existieren.«
    Â»Trotzdem...«
    Â»Ben, das ist auf jeden Fall besser, als eine Menge Zeit und Arbeit in eine überflüssige Morduntersuchung zu investieren.«
    Â»In Ordnung. Ich kümmere mich darum.«
    Â»Gut.«
    Als Fry aufstand, um zu gehen, fragte Cooper sie: Ȇbrigens, gibt’s irgendwelche Fortschritte im Fall Birley?«
    Sie nickte. »Sandra Birley und ihr mutmaßlicher Entführer sitzen gerade unten im Vernehmungsraum.«
    Â»Mrs. Birley ist wohlauf?«
    Â»Das kann man wohl sagen. Und sie muss uns einiges erklären.«
    Nachdem Fry außer Hörweite war, beugte sich Gavin Murfin über den Schreibtisch. »Es war doch nicht nur Glück, dass wir Audrey Steele identifizieren konnten, oder?«, fragte er. »Das haben wir deiner Beharrlichkeit zu verdanken, Ben. Die meisten anderen hätten das Handtuch geworfen, so wie Madame es von dir wollte. Das hätte sie wenigstens anerkennen können.«
    Â»Ist doch egal, Gavin.«
    Murfin schniefte. »Du bist viel zu gutmütig.«
    Â»Darüber kann ich mir im Moment nicht den Kopf zerbrechen. Ich habe ein paar schwierige Besuche vor mir.«
    Cooper hoffte, dass den Hinterbliebenen achtzehn Monate genügt hatten, um ihren Verlust zu verarbeiten. Er hatte Angst, sie in ihrer Trauer zu stören.

15
    C ooper brauchte diesmal keine Aufforderung, um sich in einem der niedrigen Sessel in Vivien Gills Wohnzimmer niederzulassen – er hatte bereits gesehen, wie sich die Vorhänge auf der anderen Straßenseite teilten. Das Baby schlief entweder, oder jemand anderer passte auf es auf, denn er wurde nicht in die Küche geführt. Das hieß allerdings nicht, dass er sie nicht riechen konnte.
    Â»Mrs. Gill, ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll«, sagte er. »Sie wissen doch, dass wir die sterblichen Überreste Ihrer Tochter gefunden haben. Die Identität wurde durch Zahnbehandlungsdaten bestätigt.«
    Â»Ja, das habe ich schon verstanden. Das hat man mir erklärt.«
    Â»Tja, die Sache ist die, dass die Asche, die Sie haben...« Cooper deutete auf die Urne, die auf der Anrichte stand. »In Anbetracht der Umstände kann sie natürlich nicht von Audrey sein.«
    Mrs. Gill nickte. »Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Ich bin ja nicht blöd.«
    Â»Ich würde sie gerne mitnehmen, damit wir sie analysieren können.«
    Â»Glauben Sie, dass Sie rausfinden können, von wem die Asche wirklich stammt?«
    Â»Unter Umständen. Und das könnte uns helfen herauszufinden, wer... na ja, wer den Leichnam Ihrer Tochter entwendet hat.«
    Vivien Gill betrachtete die Urne. »Schon komisch, aber ich würde sie am liebsten

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