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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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wieder im Büro war, griff er zum Telefon auf seinem Schreibtisch und rief bei der Spurensicherung an. Er hatte ausnahmsweise einmal Glück – Liz Petty hob ab.
    Â»Liz, ist es möglich, eingeäscherte Überreste anhand einer DNA-Analyse zu identifizieren?«, erkundigte er sich.
    Â»Nein. Die DNA wird bei der Verbrennung zerstört. Das Labor kann in den Überresten von Einäscherungen nichts Brauchbares finden.«
    Â»Das ist schade.«
    Â»Nicht verzweifeln, Ben. Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    Â»Ja?«
    Â»Was kaum jemand weiß, ist, dass die Zähne bei einer Feuerbestattung ziemlich intakt bleiben, auch nachdem die Knochenrückstände zerkleinert worden sind. Wenn man in einer Urne ein bisschen herumstochert, findet man oft ein paar Zähne, Füllungen, Stifte und so weiter.«
    Cooper zog eine Augenbraue hoch. »Das gehört vermutlich zu den Dingen, die kaum jemand wissen will .«
    Â»Ich nehme an, da haben Sie recht. Aber es könnte nützlich sein, oder? Sie könnten ein partielles Zahnschema erstellen lassen. Künstliche Zähne sind noch robuster als echte. Wenn Ihre verstorbene Person Kronen oder Brücken hatte, könnten Sie unter Umständen Glück haben. Manchmal reicht sogar ein Zahn.«
    Â»Soll ich also darauf hoffen, dass sich eine weitere Übereinstimmung mit irgendwelchen Zahnbehandlungsdaten ergibt?«, fragte Cooper. »Dafür bräuchte ich allerdings zuerst eine mögliche Identität.«
    Â»Selbstverständlich. Aber Sie haben doch schon die Vermisstenliste aus dem fraglichen Zeitraum überprüft, oder? Als Sie versucht haben, die sterblichen Überreste von Audrey Steele zu identifizieren.«
    Â»Das wird mir nicht viel nützen«, erwiderte Cooper. »Skelettierte Überreste sind eine Sache – da können einem die Experten wenigstens Informationen zu Alter, Größe, Geschlecht und ethnischer Abstammung geben. Und ich hatte Glück, dass ich die Gesichtsrekonstruktion habe anfertigen lassen, sonst hätten wir Audrey Steele nie identifizieren können. Aber erklären Sie mir doch bitte mal, was ich tun muss, um aus ein paar Pfund Asche eine biologische Identität zu bekommen.«
    Â 
    Â 
    Die Liste der Feuerbestattungen kam als Erstes per Fax an. Acht Namen und Adressen einschließlich der Angaben zu den nächsten Angehörigen und dem jeweiligen Bestattungsunternehmen. Das bedeutete, dass abgesehen von Audrey Steele noch sieben weitere Verstorbene und deren Hinterbliebene aufgelistet waren.
    Â»Vielleicht war das genau der Punkt«, sagte Fry, nachdem Cooper sie auf den neuesten Stand gebracht hatte.
    Â»Was war genau der Punkt?«
    Â»Na ja, jemand war bereit, das Risiko einzugehen, dass Audrey Steeles Überreste gefunden und identifiziert würden.«
    Â»Dieses Risiko war aber sehr gering. Wir hatten mit der Rekonstruktion Glück.«
    Â»Trotzdem gab es ein Risiko. Und der einzige Grund, der mir einfällt, warum jemand dieses Risiko eingehen würde, ist der, dass er davon überzeugt war, wir würden die zweite Leiche unmöglich identifizieren können.«
    Â»Es ist nicht völlig unmöglich«, entgegnete Cooper. »Mit Geduld, Mühe und Beharrlichkeit …«
    Â»Dann eben unpraktisch«, sagte Fry. »Du weißt doch, wie viele vermisste Personen in der Kartei sind, Ben. Es gibt keine Möglichkeit, die Auswahl einzugrenzen. Und es könnte durchaus sein, dass es jemand war, der nie vermisst gemeldet wurde.«
    Cooper seufzte. »Du hast recht. Wahrscheinlich würde ich mehr Fortschritte machen, wenn ich die Sache anders angehe.«
    Fry lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Und was ist, wenn es nie eine andere Leiche gegeben hat? Vielleicht gehst du von falschen Voraussetzungen aus, Ben. Die Lösung ist möglicherweise viel prosaischer.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Na ja, stell dir doch mal vor, dass an jenem Tag im Krematorium irgendwas schiefgegangen ist und eine oder mehrere Personen sich bemüht haben, es zu vertuschen. Mit anderen Worten, eine Panne und nicht eine Verschwörung.«
    Â»Nein«, widersprach Cooper. »Das wäre eine Panne und eine Verschwörung.«
    Â»Wie auch immer. Aber vielleicht gab es überhaupt keine weitere Leiche, die jemand loswerden musste.«
    Â»Und wessen Asche ist dann in Audrey Steeles Urne?«
    Fry erwärmte sich immer mehr für ihre

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