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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Verteidiger hinüber. »Das geht sie nichts an, oder? Danach können sie mich nicht fragen.«
    Â»Die Polizisten können fragen. Aber Sie sind nicht verpflichtet zu antworten.«
    Â»Haben Sie ein Verhältnis mit Mrs. Birley?«, fragte Fry.
    Â»Wir haben kein Verhältnis«, erwiderte Todd. »Sie wollte zu mir kommen. Das heißt, sie wollte bei mir einziehen. Sie verlässt ihren Mann.«
    Â»Das hat sie ihrem Ehemann offenbar noch nicht gesagt.«
    Todd zuckte mit den Schultern. »Das hätte sie schon noch getan.«
    Das Tonband drehte sich in der Stille weiter, während Fry sich bemühte, ihre Wut zu unterdrücken. Drei Tage lang war sie davon überzeugt gewesen, dass Sandra Birley von einem psychopathischen Mörder, der die Polizei mit perversen Anrufen zum Narren hielt, entführt und getötet worden war. In dieser Zeit hatte sie mit niemandem Kontakt aufgenommen. Der Satz, Das hätte sie schon noch getan, machte sie wütend. Sie fragte sich, ob sie von Melvyn Hudson ein paar Atemtechniken lernen konnte.
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    Dieses Zimmer war nun wirklich interessant. Auf dem mittleren Regalbrett, ungefähr auf Augenhöhe, befand sich ein sechseckigesTerrarium mit Buntglaseinsätzen und Öffnungen, durch die panaschierter Efeu rankte. Daneben stand ein weniger raffiniertes Behältnis mit glatten Seiten und weniger Pflanzenbewuchs, flankiert von Bildbänden und Porzellanvasen. Erst als Cooper auf dem Sofa saß, bemerkte er das Herzstück des Terrariums: ein kleines, leuchtend grünes Chamäleon, vollkommen bewegungslos.
    Zumindest sah es aus wie ein Chamäleon. Abgesehen davon, dass Chamäleons angeblich ihre Farbe verändern konnten, um mit ihrer Umgebung zu verschmelzen, wusste er nichts über diese Spezies. Wenn dieses Exemplar echt war, hätte es dann nicht hellgrau sein sollen wie das Material, das den Boden des Terrariums bedeckte? Oder dunkelbraun wie das lackierte Kiefernholzregal?
    Während Cooper es beobachtete, blinzelte es nicht ein Mal. War es tatsächlich lebendig?
    Â»Die Asche kam in einer Plastikurne«, sagte Mrs. Askew. »Wir beschlossen, einen unüblichen Weg zu gehen und sie für jeden sichtbar zu platzieren. Ich glaube, das hätte ihm gefallen.«
    Zunächst war Cooper nicht klar, was sie meinte. Dann wanderte sein Blick an Mrs. Askews Kopf vorbei zu dem Bücherregal. Er dachte, das Chamäleon habe sich gerührt und eines seiner Vorderbeine angehoben, damit Luft unter seinen Bauch gelangen konnte. Vielleicht war es eine minimale Bewegung gewesen, die seine Aufmerksamkeit erregt hatte, oder aber die Erkenntnis, dass das hellgraue Granulat am Boden des Terrariums aussah wie feine Katzenstreu.
    Mrs. Askew folgte seinem Blick. »Mit sieben Pfund Asche kommt man überraschend weit«, sagte sie. »Es ist sogar noch ein bisschen was übrig geblieben, also habe ich den Rest auf ein paar kleine Messingdosen verteilt, die ich in einem Antiquitätenladen in der Nähe von Buttercross entdeckt habe. Ich habe jedem seiner Enkelkinder eine Dose geschenkt. Auf diese Weise bleibt man am besten in Erinnerung, glaube ich – wenn das Andenken in der eigenen Familie von Generation zu Generation weitergereicht wird. Meinen Sie nicht?«
    Â»Doch, da haben Sie sicher recht.«
    Natürlich hatte Cooper sofort an seinen Vater denken müssen. Das war eine instinktive Reaktion, wenn jemand davon sprach, die Erinnerung an einen Angehörigen lebendig zu halten. Dennoch schien es ihn nicht mehr so sehr zu irritieren wie früher. Er stellte fest, dass er inzwischen sogar über praktische Aspekte nachdenken konnte, wie zum Beispiel, ob es besser gewesen wäre, wenn Sergeant Joe Cooper nicht auf dem Friedhof von Edendale beerdigt, sondern eingeäschert worden wäre. Und wie viel seine Asche in diesem Fall gewogen hätte. Ganz sicher mehr als acht Pfund. Genug, um sie auf etliche kleine Dosen zu verteilen. Vielleicht hätte die Erinnerung an seinen Vater dann nicht ganz so schwer auf seinen Schultern gelastet.
    In dem anderen Terrarium wuchsen einige Venusfliegenfallen. Cooper konnte ihre dicken dreieckigen Stiele und die Zähne auf ihren Fangblättern erkennen. Sie sahen aus, als seien sie durchaus imstande, Insekten von der Größe einer Hummel zu fangen, von Fliegen ganz zu schweigen.
    Â»Kennen Sie sich mit Fleisch fressenden Pflanzen aus?«, erkundigte sich Mrs. Askew, als

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