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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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machen wollen«, sagte Fry. »Todd möchte, dass Sandra ihren Mann verlässt und auf Dauer bei ihm bleibt. Aber was sie betrifft, tja …« Fry schüttelte den Kopf. »Was bilden wir uns eigentlich ein, zu versuchen, anderer Leute Beziehungen zu verstehen? Viele von uns verstehen nicht mal ihre eigenen.«
    Â»Also diese Sache im Parkhaus – was sollte das Ganze?«
    Â»Sandra hatte sich mit Ian Todd nach der Arbeit im Pub verabredet und wollte anschließend mit zu ihm nach Hause in die Darton Street fahren. Dann wurde sie jedoch im Büro wegen einer Besprechung aufgehalten, die länger dauerte als vorgesehen. Todd dachte natürlich, sie hätte es sich anders überlegt. Er konnte Sandra nicht auf dem Handy erreichen, weil sie es während der Besprechung abgeschaltet hatte. Also ist er in das Parkhaus gegangen, um sie auf dem Heimweg abzufangen. Als er Sandras Skoda auf der achten Ebene entdeckte, beschloss er, auf sie zu warten. Und damit war er nicht zu erreichen, weil er im Parkhaus keinen Netzempfang hatte.«
    Â»Warum hat er nicht bei Sandras Wagen gewartet?«, fragte Hitchens. »Das wäre doch das Naheliegendste gewesen.«
    Â»Er hat gesagt, er wollte ihr keine Chance geben zu entwischen«, erklärte Fry. »Deshalb hat er beim Aufzug gewartet. Er war sich sicher, sie würde damit nach oben fahren, und wollte, dass sie ihn sieht, sobald sich die Türen öffnen.«
    Â»Dann kennt er Sandra also nicht so gut wie ihr Ehemann.«
    Â»Nein.«
    Â»Es scheint alles zusammenzupassen. Aber es ist wirklich ärgerlich, dass manche Leute ihr Leben nicht in den Griff bekommen, ohne uns Schwierigkeiten zu machen.«
    Â»Noch ist die Sache nicht ausgestanden. Mr. Todd ist ziemlich sauer.«
    Â»Das überrascht mich nicht«, sagte Hitchens. »Er musste nicht nur als Schachfigur bei einem Streit zwischen den Birleys herhalten, sondern ist obendrein noch von uns verhaftet und vernommen worden, weil wir ihn eines schweren Verbrechens verdächtigt haben, das er gar nicht begangen hat.«
    Fry erinnerte sich an das Filmmaterial aus der Überwachungskamera in der New Street, das zwei Gestalten zeigte, die auf Ian Todds Wagen zugingen. Sie dachte an die kurze Auseinandersetzung, bei der die Frau offensichtlich versuchte, sich aus dem Griff eines viel größeren und kräftigeren Mannes zu befreien.
    Â»Das kann ihm nicht schaden«, sagte sie.
    Fry hatte das Büro des Detective Inspectors erst wenige Minuten zuvor verlassen, als Hitchens die Tür erneut aufriss und nach ihr rief. Als sie wieder hineinging, war er am Telefon. Er sprach mit ihr, während er sich den Hörer ans Ohr hielt.
    Â»Was ist passiert, Sir?«
    Â»Wir haben einen weiteren Anruf bekommen.«
    Â»Vom selben Mann?«
    Â»Klingt ganz danach.«
    Â»Haben Sie ihn schon zurückverfolgen lassen?«
    Â»Was glauben Sie, dass ich gerade tue?«
    Fry verschränkte die Arme und wartete.
    Â»Ja?«, schrie Hitchens ins Telefon. »Wo? Okay, ja. Verstanden. Ich will, dass sofort eine Einheit hinfährt. Sie sollen das Gebiet um das Münztelefon absperren und sicherstellen, dass sich niemand vom Fleck rührt.« Hitchens lauschte und hob den Blick zur Decke. »Ja, mir ist bewusst, dass eine Bestattung stattfinden wird. Ich verlange ja nicht, dass sie mit ihren Schlagstöcken in der Hand rumlaufen und die Trauernden mit CS-Gas besprühen. Sie können so diskret sein, wie sie wollen. Sie können Blumen mitnehmen und Kondolenzkarten verteilen, wenn sie möchten. Aber keiner geht, bevor wir die Gelegenheit hatten, uns mit ihm zu unterhalten.«
    Er warf den Hörer auf den Apparat und zog sein Jackett an.
    Â»Nicht schon wieder eine Bestattung?«, erkundigte sich Fry.
    Â»Doch, schon wieder eine Bestattung«, entgegnete Hitchens. »Dieses Mal hat er von einem öffentlichen Münztelefon im Besucher-Wartebereich des Eden-Valley-Krematoriums angerufen.«
    Â 
    Â 
    Â»Glauben Sie, dass unser Mann tatsächlich am Trauergottesdienst teilnimmt?«, fragte Fry im Auto auf dem Weg zum Krematorium.
    Â»Er würde auffallen, wenn er es nicht täte. Waren Sie schon mal in diesem Krematorium, Diane?«
    Â»Nein, Sir.«
    Â»Tja, hier sind die Umstände völlig anders als in Wardlow. Man kann unmöglich den Eindruck erwecken, als wäre man nur zufällig vorbeigekommen. Unser Mann muss über das Gelände des

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