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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Krematoriums zum Besucherparkplatz gefahren und dann zum Eingang der Kapelle gegangen sein. Und man kann nicht so tun, als würde man das Krematorium aus irgendeinem anderen Grund besuchen. Schließlich sind noch andere Trauergäste da. Denen könnte durchaus auffallen, wenn jemand auftaucht und dann wieder verschwindet.«
    Â»Was ist, wenn er etwas geliefert hat oder so?«
    Â»Was geliefert?«
    Â»Ich weiß nicht – irgendwelche Dinge werden doch bestimmt angeliefert. Gibt’s in diesem Krematorium denn kein Büro?«
    Â»Dahinter, aber es hat einen separaten Eingang. Lieferanten mischen sich nicht unter die Trauernden. Das werden Sie gleich sehen.«
    Das öffentliche Münztelefon hing in einem kleinen Foyer, das sich, vom Eingang zur Kapelle aus gesehen, am anderen Ende der überdachten Wagenauffahrt befand. Hinter dem Foyer schlossen sich Toiletten und ein Ruheraum mit einem Kondolenzbuch an.
    Â»Wir müssen veranlassen, dass die Spurensicherung es gründlich unter die Lupe nimmt. Wenn wir viel Glück haben, finden sie vielleicht einen Fingerabdruck, der mit einem von der Telefonzelle in Wardlow übereinstimmt.«
    Â»Die Abdrücke in Wardlow waren alle sehr undeutlich. Da wird sich niemand auf eine Übereinstimmung festlegen wollen. Sie werden niemals genug Entsprechungen finden.«
    Â»Hoffen können wir trotzdem«, erwiderte Hitchens.
    Â»Die gute Nachricht ist«, sagte Wayne Abbott, als sie ankamen, »dass die letzte Reinigung dieses Telefons weniger lang zurückliegt als bei der Telefonzelle in Wardlow. Deshalb haben wir weniger Fingerabdrücke, weniger Überlagerungen, weniger Verschmutzungen. Wir haben bereits ein paar latente Abdrücke für Sie gefunden, und wir pudern gerade die Wände ein, um noch mehr zu bekommen. Ob wir irgendwelche Übereinstimmungen mit Wardlow finden werden, ist fraglich, aber einige von diesen Abdrücken sind deutlich genug, um zur Identifizierung zu dienen, wenn Sie einen Verdächtigen haben.«
    Â»Letztendlich liegt es immer bei uns, habe ich recht?«
    Â»Hey, es ist doch Ihr Job, die Leichen zu liefern, Inspector. Wir sind hier schließlich nicht bei CSI: Miami , wissen Sie. Wir erledigen unsere Arbeit, dann setzen wir uns in den Kleintransporter und trinken eine Tasse Tee, während wir darauf warten, dass ihr die Verhaftung vornehmt. So ist es nun mal im richtigen Leben.«
    Â»Was für eine Bestattung hat hier stattgefunden?«, erkundigte sich Fry.
    Ein Police Constable mit Notizbuch stand in der Nähe. »Ein Kind wurde eingeäschert«, sagte er. »Ein dreizehnjähriger Junge, der bei einem Verkehrsunfall in Chesterfield ums Leben gekommen ist.«
    Â»Warum wurde er nicht im Krematorium in Brimington eingeäschert?«
    Â»Das weiß ich nicht, Sergeant. Vielleicht war Brimington ausgebucht. Oder hier ist es billiger.«
    Â»Passen Sie auf, dass niemand hört, wenn Sie solche Bemerkungen machen«, sagte Hitchens.
    Â»Ich glaube, dass es ein Platzproblem gegeben haben könnte«, sagte Abbott. »Das war eine große Bestattung – etwa zweihundert Trauergäste, würde ich schätzen. Die Kapelle hier ist größer, und es gibt die Möglichkeit, den Trauergottesdienst im Warteraum abzuhalten, wenn zu viele Leute da sind.«
    Â»Okay. Wer hat die Bestattung organisiert?«
    Â»Eines der großen Bestattungsunternehmen aus Chesterfield.«
    Fry betrachtete die Trauergäste, die in der Kapelle warteten. Genau das hatte der Anrufer gewollt. Ihm würde die Vorstellung gefallen, wie die Polizei darauf wartete, dass eine Leiche auftauchte; es entsprach ganz seinem Plan, dass sie hilflos und frustriert waren. Vorläufig war er Herr der Lage. Er hatte ihnen sogar gesagt, was er vorhatte. Bald wird sich ein Mord ereignen . Manche Leute bekamen tatsächlich einen Kick davon, Gott zu spielen, nicht wahr?
    Â 
    Â 
    Cooper trug die Urne in die Einsatzzentrale und stellte sie auf seinem Schreibtisch ab. Gavin Murfin beäugte sie argwöhnisch und griff mit der Hand in eine Tüte Gummibärchen, die er in seiner Schreibtischschublade versteckt hatte.
    Â»Was hast du denn da, Ben?«
    Â»Etwa sieben Pfund Knochenasche.«
    Murfin starrte die Urne an, während er nachdenklich auf einem Gummibärchen kaute. »Tja, während du unterwegs warst und Asche gesammelt hast, haben wir den Hintergrund der Krematoriumsbelegschaft

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