Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
gehört der SUV ?«
    »Unserem Shadowland-Mörder.«
    »Das heißt, wir haben jetzt eine Adresse?«, fragte er, aber sie schüttelte den Kopf.
    »Nur ein Postfach. Das hat er schon einmal gemacht. Eine Art Spiel. Wir treffen uns bei Abbott.«
    Sie war drei Schritte von ihrem Wagen entfernt, als ihr Handy erneut klingelte.
    »Ich bin’s. Tom.«
    Er wusste nichts von Eve. Auch David wusste noch nichts. Verdammt. »Kein guter Zeitpunkt, Tom.«
    »Moment. Ich habe versucht, Liza anzurufen, aber sie geht nicht dran. Dann habe ich die Schule angerufen, aber sie ist heute noch nicht aufgetaucht.«
    Olivia legte ihre pochende Stirn gegen das Wagendach. »Ich schicke einen Streifenwagen zu ihr.«
    »Ich bin gerade da. Olivia, sie ist weg, und ihre Nachbarin sagt, ihre Mom ist vergangenes Jahr gestorben. Sie wohnt allein mit ihrer Schwester zusammen.« Sie hörte, wie er angstvoll die Luft einsog. »Ich habe an jede Tür im Haus geklopft und ein Foto herumgezeigt, das ich in ihrer Wohnung gefunden habe. Eine alte Dame meinte, sie hat gesehen, wie sie vorhin mit einem Mann in einen Wagen gestiegen ist. Sie hätte krank ausgesehen, sagt die Frau.«
    Olivia fühlte sich plötzlich krank. »Was für ein Wagen?«
    »Ein schwarzer BMW .«
    »Komm ins Büro. Sofort. Frag nicht, sondern steig in dein Auto und komm her, so schnell du kannst.«
    »Du weißt etwas. Was? Was ist los?«
    »Tom, du musst ruhig bleiben. Wenn du in Panik gerätst, nutzt das niemandem etwas. Eve ist weg.«
    Wieder hörte sie ihn scharf die Luft einziehen. »Weiß David davon?«
    »Noch nicht. Komm jetzt ins Büro. Los.«

Donnerstag, 25. Februar, 13.20 Uhr
    Eva schauderte. Beim zweiten Mal war es härter gewesen, wieder zu erwachen. Die Bilder waren intensiver gewesen, Winters’ Stimme realer.
Weil ich dazu Lust hatte.
Sie war hilflos gewesen, unfähig, sich zu regen, zu schreien.
    Genau wie vor fünf Jahren, elf Monaten und elf Tagen,
dachte sie und wurde sich mit plötzlicher Klarheit bewusst, dass sie damals nicht geschrien hatte. Nicht ein einziges Mal.
    Ich habe nie um Hilfe geschrien. Ich lag nur da und ließ zu, dass er mir das antat.
Heute im Parkhaus war sie davongelaufen, aber wieder hatte sie nicht um Hilfe geschrien.
Aber wenn ich es getan hätte …
    Ihr Bewusstsein klärte sich langsam.
    Damals hatte es keine Rolle gespielt. Dana hatte in einem so miesen Teil von Chicago gewohnt, dass ihr ohnehin keiner geholfen hätte. Aber heute …
Verdammt. Ich war im Parkhaus der Polizei und habe keinen Laut von mir gegeben.
    Aber auch das zählte jetzt nicht mehr. Ihre Panik war ein wenig abgeebbt, und sie konnte wieder gleichmäßig Atem holen. Die Luft war kalt und trocken. Sie brannte in ihrer Nase. Ihr Mund war wie Watte. Sie roch Schweiß. Erbrochenes.
    Mir ist kalt.
Sie stieß die Luft aus, als die nächste Welle der Panik heranrollte.
Ich bin nackt.
Ihre Handgelenke waren über ihrem Kopf zusammengebunden, ihre Füße ebenfalls ans Bett gefesselt.
    Sie hielt die Augen geschlossen, denn sie fürchtete sich vor dem, was sie sehen würde.
    Neben sich hörte sie ein Geräusch. Metall scharrte auf Metall. Sie kannte das Geräusch. Die Panik bäumte sich in ihr auf, als sie sich erinnerte.
    Er war da. Und schärfte ein Messer.
    »Ich finde deine Tätowierungen wirklich schön«, sagte er kumpelhaft. »Wie Malen nach Zahlen.«
    Noch immer wagte sie nicht, die Augen zu öffnen.
Warum?,
wollte sie schreien, aber er hatte ihr die Antwort schon gegeben. Weil er Lust dazu hatte. Weil es ihm Vergnügen bereitete. Er kannte ihre ärgste Angst und setzte sie gegen sie ein. Er wusste genau, wie er das tun musste. Er hatte den menschlichen Geist, sein Verhalten und seine Phobien studiert.
    »Sie haben die Ängste der Frauen gegen sie verwendet«, sagte sie. Ihre Kehle war so trocken, dass ihre Stimme brüchig klang. »Martha, Christy und die anderen. Warum? War der Spaß so größer?«
    »Genau. Und deine Angst zu kennen ist noch viel besser.«
    Sie zuckte zusammen, als er sich näherte. Sie spürte seine Wärme, dann roch sie das Metall des Messers direkt unter ihrer Nase. »Mach die Augen auf, Eve, oder ich tue es für dich.«
    Sie dachte an Christy Lewis’ festgeklebte Lider und zwang sich, die Augen zu öffnen. Fast wäre sie zurückgefahren. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, und seine Augen leuchteten. Er hielt ihr das Messer vor die Augen, dann fuhr er mit der Spitze über die alte Narbe an ihrer Wange. Sie konnte nichts spüren,

Weitere Kostenlose Bücher