Todesstoß / Thriller
um eine SMS , das andere Mal um eine Nachricht auf der Mailbox.«
Abbott sah über Noahs Schulter. »Diese Nummer erscheint mindestens einmal täglich auf der Festnetzaufstellung bis Montag, exakt um fünf Uhr Nachmittag«, sagte er nachdenklich.
»Als Lyons sein Kind vom Kindergarten abgeholt hat. Das muss sein Handy sein.«
»Und was hat er Eve geschickt beziehungsweise gesagt?«, fragte Micki.
»Rob Winters’ letzte Worte«, murmelte Noah. »Eves schlimmste Angst. Wir glaubten, dass die Nachrichten von Dell Farmer kamen, aber sie kamen von Jeremy.«
»Von Jeremy Lyons’ Handy«, verbesserte Kane.
Noah warf Kane einen Blick zu. »Du glaubst, dass er tot ist.«
Kane nickte. »Er war Eve gegenüber vielleicht ein Mistkerl, aber alle, die ich befragt habe, schworen, dass er sein Kind geliebt hat. Er hat es aber am Dienstag nicht abgeholt und sich nicht mehr zu Hause gemeldet.«
»Ich fahre zu Pierce.« Noah stand auf.
»Und was dann?«, fragte Abbott gereizt. »Ein Schuh neben Eves Schlüssel reicht kaum für einen Durchsuchungsbeschluss.«
»Na, und?« Noah griff nach seinem Hut, aber Abbott packte ihn am Arm.
»Noah, setzen Sie sich!« Seine war wie ein Peitschenhieb. »Wir werden nicht unvorbereitet losstürmen. Wir rufen Ramsey an und fragen, was wir genau brauchen. In der Zwischenzeit fahren Kane und Micki zur Marshall und durchsuchen Donners Büro – dafür haben wir die Erlaubnis ja. Sehen Sie nach, ob Sie etwas finden, dass auf Pierce verweist. Eine eindeutige Verbindung verschafft uns in jedem Fall einen Durchsuchungsbeschluss für Pierce’ Privatadresse und Büro. Finden Sie heraus, ob jemand Donner mit Pierce gesehen hat. Zeigen Sie sein Foto herum.«
»Ich werde nicht einfach hier herumsitzen und warten«, sagte Noah. Seine Stimme zitterte, aber es kümmerte ihn nicht.
»Doch, das werden Sie. Und wir rufen Donners Frau an. Fragen nach, ob er einen Kalender oder einen Timer hatte. Wir können sie fragen, ob sie Pierce mit ihm zusammenbringen kann. Wir machen es alles ganz nach Gesetz. Micki, Sie fahren. Kane sieht noch immer etwas benommen aus. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas finden, selbst wenn es nichts ist. Los jetzt!«
Donnerstag, 25. Februar, 13.05 Uhr
»Das war gute Arbeit«, sagte Brian Ramsey, als der Polizeibeamte einen mürrischen Damon in die Zelle zurückführte. »Ich musste nicht so viel Zugeständnisse machen, wie ich dachte, und Sie haben bekommen, was Sie brauchten.«
Olivia sah auf den Zettel, auf dem sie das Kennzeichen notiert hatte.
»Gut situierte Herren, die für ein paar Stunden in niedere Gefilde absteigen, ergeben ganz wunderbare Erpressungsopfer. Niemand will, dass die Frau erfährt, was man so treibt.«
»Danke, Brian. Ich gebe die Information weiter und schaue nach, auf wen der Wagen registriert ist.«
Er stellte seine Aktentasche noch einmal ab. »Ich muss zugeben, dass ich neugierig bin.« Dann verdrehte er die Augen, als sein Handy klingelt. »Ich vermisse die Zeiten, als es noch schlechte Funkverbindungen gab.«
Olivia entfernte sich ein paar Schritte, um ihm mehr Privatsphäre zu gewähren, und zog ihr eigenes Handy hervor. »Hey, Faye, kannst du für mich eine Autonummer aus Wisconsin überprüfen?«
»Du solltest schleunigst herkommen, Herzchen«, sagte Faye. »Hier steppt der Bär.«
Olivia richtete sich auf. Das Brennen in ihrem Magen setzte wieder ein. »Wieso? Ist etwas mit Jack? Oder Eve?«
»Nein, von der Seite nichts Neues. Aber das Team hat sich die Bilder angesehen und glaubt, dass es Dr. Pierce war.«
Olivia sank auf die Kante des Metalltischs.
»Was?«
»Du hast das ganz richtig verstanden. Carleton Pierce. Sag mir das Kennzeichen. Ich gebe es in die Datenbank ein.«
Wie vom Donner gerührt gehorchte Olivia und spürte einen leichten Stoß am Tisch, als Ramsey sich auf die andere Seite setzte. Sie drehte sich zu ihm um und begegnete seinem Blick. Er sah so schockiert aus, wie sie sich fühlte.
»Das war Abbott«, sagte Ramsey. »Wir sollen beide in sein Büro kommen.«
Mit dem Handy am Ohr setzte sich Olivia in Bewegung und war bereits im Flur, als Faye wieder an den Hörer kam. »Ich habe einen Namen für dich. Black, Irene, zweiundsechzig Jahre alt. Die Adresse ist ein Postfach, Eau Claire, Wisconsin. Kannst du damit was anfangen?«
»O ja.«
Irene Black kommt ziemlich rum.
»Gib bitte die Info an Abbott weiter. Wir kommen.«
Ramsey warf ihr einen Blick zu, als sie sich im Laufschritt auf den Ausgang zubewegten. »Wem
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