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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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aber das würde sie ihm nicht sagen.
    »Du siehst aus wie eine Straßenkarte«, sagte er vergnügt. »Ich muss einfach nur auf den Linien bleiben. Oder ich mache ein paar neue.«
    Verzweifelt überlegte sie, was sie sagen sollte, das ihn aus der Bahn warf. Etwas, das ihr Zeit verschaffen würde. Noah und Olivia suchten sie. Sie musste ihnen nur genug Zeit geben.
    »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Das sollte man meinen. Ich habe dir ja mein Kärtchen gegeben.« Er lächelte.
    »Nein. Ich weiß, wer Sie in Shadowland sind. Wie oft haben Sie schon Frauen angebettelt, ihnen einen ausgeben zu dürfen? Und wie oft hat man Ihnen einen Korb gegeben?«
    Er schnaubte gelangweilt. »Avatare, Eve. Man kauft das Aussehen. Wen interessiert das?«
    »Viele. Denn es geht nicht nur ums Aussehen. Auch um Inhalt. Um Stil. Sie hatten keinen Stil.
Dasich.
«
    Sein Blick flackerte, und sie erkannte, dass sie ihn tatsächlich überrascht hatte, aber er erholte sich schnell. »Na, und? Ich habe eben ein bisschen gepokert.
Greer.
«
    Er trat einen Schritt zurück, und sie musste sich erneut zusammenreißen, um nicht zurückzufahren. Sie war nackt, und er war es auch. Aber er hatte seine Opfer nie sexuell missbraucht, das hatte Noah ihr gesagt. Dennoch war er hart. Erregt.
    »Sie haben Ihre Opfer nie vergewaltigt«, sagte sie emotionslos, und er verharrte einen Moment, um sie zu betrachten.
    »Nein. Diese Opfer nicht.« Wieder lächelte er. »Sie waren etwas Besonderes. Zumindest brauchte ich sie für ein Projekt, wenn du so willst.«
    Eve schluckte. Sie musste sich zwingen, weder auf sein erigiertes Glied noch auf das Messer zu starren. Sie würde ihm durch ihre Angst nicht noch mehr Macht verleihen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf seine Augen. »Sie haben diese Frauen bei ihnen zu Hause aufgehängt. Warum haben Sie mich hergebracht? Wo immer wir hier sind.«
    »Wie ich schon sagte. Die sechs waren etwas Besonderes. Die anderen waren es nicht. Abschaum, der Bodensatz der Gesellschaft, um den sich niemand schert.« Er griff ihr ins Haar und zog ihren Kopf vom Bett hoch. »Da, sieh’s dir an«, sagte er spöttisch. »Vielleicht schaffst du es ja, nicht noch mehr Angst zu kriegen.«
    Ein erstickter Laut entrang sich ihrer Kehle.
    Schuhe. Die Wand war mit Regalen vollgestellt, auf denen Schuhe standen, zahllose Paare. Wieder ging ihr Atem stoßweise, und alles, was sie hören konnte, war der Herzschlag in ihren Ohren. Er beugte sich zu ihr herab und zerrte ihren Kopf gleichzeitig höher. »Na, kommt dir etwas bekannt vor?«
    Meine Stiefel. Er hatte sie ordentlich ans Ende des obersten Regalbretts gestellt. Sie rang nach Luft und musste husten. Er griff nach einer Wasserflasche und hielt ihr die Nase zu, bis der Atemreflex sie zwang, den Mund zu öffnen. Dann ließ er sie trinken. »Normalerweise biete ich meinen Gästen keine Erfrischung an, aber du bleibst ja noch ein Weilchen bei mir.«
    Er stellte die Flasche ab, legte das Messer weg und schwang sich rittlings auf sie. Dann beugte er sich vor und legte ihr die Hände um die Kehle. Erst jetzt bemerkte sie, dass er ihr das Lederband abgenommen hatte.
    »Ich habe mich immer gefragt, wie es wohl war«, gurrte er leise. »Wie war es zu sterben, Eve?«
    Seine Hände hatten sich nicht enger um ihren Hals geschlossen.
Er spielt nur mit mir.
Wie er mit Noah und der Hat Squad gespielt hatte.
Hat Squad.
Der Artikel aus der MSP hatte Dell Farmer rasend gemacht. Pierce hatte ungefähr zur gleichen Zeit sein erstes Opfer präpariert. Das ergab Sinn.
    »Wie war es für Sie, als man die Cops in der MSP so bejubelt hat?«, fragte sie. Verächtlich. Er musste ihre Verachtung hören. »Die Squad sammelt Männerhüte.« Sie zog eine Braue hoch. »Sie sammeln Frauenschuhe. Wow, ein harter Bursche sind Sie. Wo haben Sie denn eigentlich den Hut her, den Sie vorhin getragen haben? Von eBay? Verdient haben Sie ihn sich nicht.«
    Sie grunzte, als seine Faust in ihrem Gesicht landete. Sie schmeckte Blut und empfand eine grimmige Befriedigung.
    Über ihr hob und senkte sich seine Brust heftig, aber seine Wut ebbte rasch wieder ab. Ein verstohlener Blick verriet ihr, dass auch seine Erregung abgeebbt war.
    »Du hältst dich für verdammt gerissen«, sagte er und legte ihr wieder die Hände um die Kehle.
    »Ich bin nur eine Studentin. Sie sind der Profi. Der Seelenklempner.« Sie zwang sich zu einem mitleidigen Lächeln. »Dabei ist es nicht Ihre Seele, die jetzt gerade wieder aufgebaut werden müsste.«
    Wieder

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