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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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schlug er zu, ihr Kopf flog zur Seite, und als er ihr jetzt die Hände um die Kehle legte, drückte er zu. Sie konnte nicht mehr atmen. Weiße Lichtpunkte tanzten vor ihren Augen.
Kann nicht atmen.
    Sein Gesicht hing über ihr, die Augen fast schwarz vor Zorn. »Du bist nichts. Ich bestimme, ob du lebst oder stirbst. Ich habe die Macht. Du bist nichts.«
    Sie hielt still, bis die Panik sie übermannte und sie sich aufbäumte. Der Druck auf ihre Luftröhre verstärkte sich, und ihr Gesichtsfeld schrumpfte immer weiter zusammen, bis er plötzlich von ihr abließ.
    Sie keuchte auf, rang nach Luft.
    Er setzte sich zurück und musterte sie mit hartem Blick. »Du bist an ein Bett gefesselt, und hier wird dich niemand finden«, sagte er kalt. »Du gehörst mir. Und ich fordere deinen Respekt ein.« Er beuge sich wieder über sie und legte die Daumen auf ihre Luftröhre. »Selbst wenn ich dich dafür umbringen muss.«
    Froh, dass er ihr eben etwas zu trinken gegeben hatte, sammelte Eve Spucke in ihrem Mund und spie ihn an. Seine Augen blitzten auf, und er holte aus. Dann ließ er die Faust wieder sinken und zog die Brauen hoch.
    »Unklug, Miss Wilson. Ich weiß, wie ich dich brechen kann. Und ich werde es genießen, dich zu brechen.« Er stieg von ihr ab und trat an die Holztreppe, über deren Geländer seine Hose hing. Aus einer Tasche zog er eine Spritze und sie erstarrte. Er lächelte. »Was soll ich dir diesmal ins Ohr flüstern?«
    Es war ihr egal, denn wenn er sie betäubte, konnte er sie nicht würgen, und Noah hatte etwas mehr Zeit, um sie zu finden. Sie durfte nicht zu dankbar erscheinen.
    »Bitte nicht.« Sie schrak zurück. »Nicht wieder die Spritze.«
Tu es. Los.
    Er kam an ihre Seite und jagte ihr die Nadel in den Hals. »Wenn du erwachst, werde ich in deinem Gesicht schnitzen wie in einem Kürbis zu Halloween. Niemand wird dich je wieder ansehen wollen.«
    Sie dachte an Martha und Christy, als der Raum zu verschwimmen begann. Und an Virginia. Er würde es tun, das wusste sie. Und er würde es genießen.
Beeil dich, Noah. Bitte.
     
    Angewidert nahm er das Messer vom Tisch und wandte sich der Treppe zu, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Er durchquerte den Raum, bis er vor der zusammengesunkenen Gestalt stand, und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Das Wimmern besänftigte ihn ein wenig.
    »Du bist die nächste.« Dann nahm er seine Hose, ging hinauf und warf oben die Tür zu. Wütend setzte er sich an seinen Küchentisch und blickte auf die Bäume, die sein Haus umgaben.
Ich habe sie unterschätzt. Ich habe zugelassen, dass sie mich aus der Fassung bringt.
    Dafür würde sie büßen. Er holte seinen Laptop näher heran, suchte und fand ein Foto von ihr aus einem Chicagoer Boulevardblatt, das nach Winters’ Tat veröffentlicht worden war. Er druckte es aus und legte es auf den Tisch. Er war ein Mann, der Wort hielt. Wenn er mit ihr fertig war, würde sie wieder so aussehen.
    Schon weitaus besser gelaunt machte er sich ein Sandwich und setzte sich vor den Fernseher, um Nachrichten zu sehen. Die Hauptmeldung war Virginia Fox und der Serienmörder. Es würde später eine Pressekonferenz geben. Die durfte er nicht verpassen.
    Doch im Augenblick musste er sich wieder auf sich selbst besinnen, etwas klarer im Kopf werden. Aus Gewohntheit wollte er sich in Shadowland einloggen, hielt aber plötzlich inne. Eve wusste, dass er Dasich war. Dann würde es Webster wahrscheinlich auch wissen, und vielleicht warteten sie bereits auf ihn.
    Egal.
Er würde ein neues Konto eröffnen, ein neues Profil erstellen. Schließlich war das der Ort, an den man ging, wenn man unerkannt bleiben wollte. Er würde einen weiteren Avatar kaufen, ins Casino gehen und ganz neu anfangen. Er mochte den Pokertisch – immer schon. Er hatte früher in Hinterzimmern gespielt und verdammt viel gewonnen – genug, um sich früh zur Ruhe zu setzen. Nun, da seine Frau fort war, musste er auch nicht mehr teilen. Also – wie sollte sein neuer Avatar heißen?
    Er dachte an die Frau in seinem Keller.
Iblis,
gab er ein. Er lächelte. Er war davon überzeugt, dass eine Frau, die ihren Avatar »Greer« nannte, die antike Bezeichnung Luzifers kennen würde.
Und so wie Luzifer seine Eva vernichtet hat, werde ich meine Eve vernichten.
So wie er jede Frau vernichtet hatte, die er in seine Grube geworfen oder an einem Seil aufgeknüpft hatte.
    Er dachte an Irene, die vor so langer Zeit am Ast gebaumelt hatte. Er hätte es vorgezogen,

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