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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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versteiften sich, der einzige Hinweis darauf, dass er noch zuhörte. Er spulte das Video zurück und startete es neu.
Und zerfleischt sich innerlich,
dachte Olivia.
    »Ja«, antwortete sie auf Ramseys Fragen. »Wenn wir sie lebendig wiederfinden, können Sie sie festnehmen lassen.«
    »Aber Sie haben eine Adresse«, sagte Abbott.
    »Ein Postfach in Wisconsin.«
    Ramsey sah gequält aus. »Das reicht trotzdem nicht. Im Grunde haben wir nur Donners Terminkalender und die Tatsache, dass der schwarze BMW auf Pierce’ Frau zugelassen ist. Alles andere sind Früchte vom verbotenen Baum und nicht einsetzbar.«
    »Das von Damon genannte Kennzeichen sehr wohl«, sagte Olivia.
    »Aber die Verbindung zu Pierce können wir nur knüpfen, wenn wir nutzen, was Eve Wilson in Shadowland herausgefunden hat«, gab Ramsey zurück. Auch ihm war die Frustration anzumerken. »Ich will Ihnen ja helfen, aber ich kann nicht. Selbst wenn ich Ihnen auf der Grundlage dessen, was vorhanden ist, einen Durchsuchungsbeschluss in die Hand drücken würde, würde kein Richter ihn unterschreiben.« Er erhob sich. »Rufen Sie mich an, wenn Sie mehr haben.«
    Olivia sah ihm nach und hätte am liebsten laut geschrien.
    »Holt ihn zurück.« Das Knurren kam von Noah, dessen Nase sich einen Zentimeter vor dem Bildschirm befand. Sein Körper vibrierte wie eine zu straff gespannte Saite. »Sofort.«
    Ramsey stand vor dem Aufzug. »Brian«, rief Olivia, und er wandte sich zu ihr um. »Kommen Sie.«
    Gemeinsam rannten sie durch den Flur zurück in Abbotts Büro. Noah hatte das Video gestoppt, und auf dem Fernseher war zu sehen, wie Eve von einer vornüber gebeugten Gestalt in einem braunen Mantel mitgezerrt wurde. Der Mantelkragen war hochgeschlagen, der Hut tief ins Gesicht gezogen. Die Hand des Mannes lag auf dem Türgriff eines schwarzen BMW .
    »Seht euch das Autofenster an«, sagte Noah eindringlich und vergrößerte das Bild.
    »Stopp«, befahl Ramsey. Denn dort war in der Spiegelung Carleton Pierce’ Gesicht zu sehen.
    Noahs Blick war ausdruckslos. »Reicht das?«
    »Und ob«, sagte Ramsey. »Legen Sie los. Ich melde mich, sobald der Wisch unterschrieben ist.«
    Abbott zog bereits seinen Mantel an. »Liv, Sie kommen mit mir. Noah, Sie bleiben hier.«
    Noah erhob sich. »Nein, ich komme mit. Ich höre auf Sie, wenn wir dort sind, aber ich werde nicht hier sitzenbleiben und warten.«
    Abbott musterte ihn einen Moment lang, dann nickte er. »Also gut. Aber eine falsche Bewegung, und ich lasse Sie entfernen, ist das klar? Olivia, sagen Sie Kane, dass er sich um das Postfach dieser Irene Black kümmern soll, und kommen Sie anschließend mit Micki zu Pierce’ Adresse. Danke, Brian.«
    »Sekunde«, sagte Olivia. »Tom Hunter wird jede Minute hier eintreffen. Ich muss Liza Barkleys Beschreibung durchgeben.«

Donnerstag, 25. Februar, 13.50 Uhr
    »Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss«, sagte Abbott, als er und Noah in der exklusiven Wohngegend vor Carleton Pierce’ Haus aus dem Wagen stiegen. Micki wartete bereits mit ihrem Team von der Spurensicherung.
    »Er ist nicht da«, sagte Micki, und obwohl Noah das erwartet hatte, sank seine Hoffnung. »Ein Nachbar hat Dr. Pierce heute Morgen im Wagen seiner Frau wegfahren sehen, ein schwarzer BMW . Der ist auch nicht hier, nur Pierce’ Mercedes.«
    »Noah, Sie gehen in den ersten Stock. Ich nehme das Erdgeschoss, und Sie, Micki, den Keller. Auf geht’s.«
    In Pierce’ Haus war es still wie in einem Grab. Abbott kündigte sie laut an, während Noah die Treppe hinauflief, obwohl er sicher war, dass Eve sich nicht hier befand.
Sie lebt noch.
Er musste fest daran glauben, sonst würde er den Verstand verlieren.
    Er durchsuchte zwei Räume, bevor er das Schlafzimmer des Ehepaars Pierce fand. Das Bett war ordentlich gemacht, und alles wirkte vollkommen normal. Dennoch roch er Chlorbleiche. Er betrat das angrenzende Bad und hielt die Luft an. Hier war der Geruch so stark, dass seine Augen zu tränen begannen.
    Nicht Eve. Bitte lass es nicht Eve sein.
Nein, das würde er einfach nicht zulassen. Er verließ das Bad, ohne etwas zu berühren, und ging hinunter. Micki befand sich in der Küche, wo sie Schranktüren und Schubladen aufzog.
    »Im Keller war alles okay. Nichts als Spinnweben. Die Schränke sind penibel aufgeräumt, der Inhalt alphabetisch sortiert. Unser Doktor ist das Klischee einer zwangsgestörten Persönlichkeit.« Sie hielt eine Dose Katzenfutter hoch. »Eine Katze habe ich noch nicht gesehen.

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