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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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alles.“
    Elm marschierte davon. Baldwin schaute Taylor an. Ihr Gesicht war knallrot und sie presste die Lippen zusammen. Er hatte diesen Ausdruck schon mal an ihr gesehen; sie war hin und her gerissen zwischen lautem Lachen und wildem Fluchen.
    „Das ist dein neuer Lieutenant?“
    Sie nickte.
    „Tja, das kann lustig werden. Zumindest hat er nicht versucht, mich unter Einsatz von körperlicher Gewalt vom Tatort zu entfernen.“
    „So was gibt’s?“, fragte sie.
    „Du würdest dich wundern“, erwiderte er leichthin. „Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Florenz. Wo ich im Moment auch lieber wäre.“
    Er lächelte sie an. „Versuch nicht, mich abzulenken, das funktioniert nicht. Okay. Drei Leichen früher, 2004 in Florenz, hat der sehr aufmerksame Kriminaltechniker der örtlichen Carabinieri ein Haar mit einem intakten Hautfetzen daran in einer Wasserlache in der Küche des Hauses entdeckt, in dem das Opfer gefunden worden war. Es passte nicht zu ihrer DNA. Sie haben es ins System eingegeben und für den Fall der Fälle in der Abgleichroutine belassen. Letzte Woche erhielten wir einen Anruf von der Metropolitan Police. Sie hatten eine Reihe von Morden, bei denen sie fest überzeugt waren, dass es sich um das Werk eines Serienmörders handelt, und baten uns um Hilfe. Als ich die Tatortfotos sah, erkannte ich die Signatur unseres Italieners. Aber das Tollste ist, die Spurensicherung der Met hat auch ein intaktes Haar gefunden, dieses Mal ganz hinten im Rachen des zweiten Opfers.“
    „Eklig.“
    „Ja. Es gab genügend Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fällen, sodass ich darauf bestanden habe, die DNA der beiden Haare sofort zu testen. Zwei Haare in fünf Jahren. Wir drücken die Daumen, dass es eine Übereinstimmung gibt. Wenn er noch irgendwelche anderen Verbrechen begangen hat und in der Datenbank gespeichert ist, haben wir vielleicht eine Spur. Wer weiß? Falls die DNA übereinstimmt, kann ich wenigstens sagen, dass er nicht an einen Ort gebunden ist, sondern herumreist. Auf diese Information warte ich im Moment.“
    „Aber wie lange dauert es, eine Frau verhungern zu lassen? Mirscheint der Zeitrahmen etwas zu kurz, als dass dieser Fall hier Teil einer Serie sein könnte.“
    „Wenn man an die Dreierregel glaubt … drei Minuten ohne Luft, drei Tage ohne Wasser, drei Wochen ohne Essen. Das sind keine perfekten Angaben, aber als grobe Faustregel stimmen sie. Ohne Essen kann eine kleine Frau leicht innerhalb von zwei Wochen sterben. Vielleicht sogar weniger. Der letzte Mordfall in London ist über einen Monat her. Er hätte in die Staaten fliegen können, sich ein Opfer suchen, es verhungern lassen und hier zur Schau stellen. Das ist machbar. Habt ihr irgendwo eine Postkarte gefunden?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    Taylor schwieg einen Moment lang. Er spürte, dass sie nachdachte.
    „Weißt du, irgendwas an diesem Tatort ist seltsam. Ich muss ihn durch ViCAP laufen lassen. Es war nicht mein Fall, er war noch nicht mal in Nashville, sondern südlich von uns in Manchester. Aber ich erinnere mich, etwas im Law Enforcement Bulletin gelesen zu haben über einen ungelösten Mord, bei dem klassische Musik spielte, als die Ermittler am Tatort ankamen. Das war vor drei Jahren oder so. Die CD heute Abend spielte Dvořák in der Endlosschleife. Hast du darüber was in einem deiner Fälle?“
    „Nein, leider nicht.“
    „Vielleicht hat der Hausbesitzer sie aus Versehen laufen lassen.
    Wir haben einen Handabdruck vom Gehäuse des CD-Players nehmen können, mal sehen, was dabei herauskommt. Ich bin mir relativ sicher, dass die Leiche von irgendwo anders hierhergebracht worden ist. Das fehlende Blut auf Leiche und Fußboden … sie ist nicht hier getötet worden.“
    „Vermutlich nicht. Aber wenn sie verhungert ist, gibt es auch nicht viel Blut.“
    „Es könnte sein, dass zwei Leute an der Tat beteiligt waren. Einer, der die Leiche an die Säule hielt und ein anderer, der die Angelsehne herumgewickelt hat. Das ist alleine nicht leicht zu bewerkstelligen, obwohl ein starker Mann es schaffen könnte, wenn er an den Füßen des Opfers anfängt. Die Zehen des Mädchens waren ungefähr sechzig Zentimeter über dem Boden. Er hatte sie vielleicht über die Schulter gelegt, während er ihre Knöchel festgebunden hat.“
    „Oder er hat die Leine locker um die Säule gelegt und dann ihre Beine dahinter gesteckt. Dann musste er nur noch festziehen undvoilà, der Anfang ist gemacht. Auf diese Weise könnte er sich

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