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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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getanhätten. Warum sollte es ihnen mit dir anders gehen? Jeder muss zusehen, wie er seine Familie satt bekommt. Zurück zum Wesentlichen.
    Sie kehrte zu ihrem mentalen Abschluss des Tatorts zurück. Man hatte in den Wäldern hinter dem Haus Fußabdrücke und Zigarettenstummel gefunden, aber sie waren so weit vom aktuellen Fundort entfernt, dass Taylor skeptisch war, ob sie wirklich vom Mörder stammten. Jedes noch so kleine Fitzelchen war eingetütet und aufgenommen worden. Die Kriminaltechniker holten die Gussformen heraus, besprühten den Boden mit Staub- und Schmutzhärter, fertigten Gipsabdrücke von mindestens vier verschiedenen Schuhabdrücken an. Wenn man einen Verdächtigen fand, konnte man so seine Schuhe mit den Abdrücken abgleichen.
    Da war immer noch die Frage des Transports. Der Mörder hatte die Leiche irgendwie ins Haus geschafft, aber bisher hatte die Befragung der Nachbarn keinen brauchbaren Hinweis ergeben. Niemand hatte ein Auto in der Gegend gesehen, das hier nicht hingehörte. Natürlich, wenn man bedachte, wie viele Menschen nur zum Spaß zum Love Circle fuhren, konnte man davon ausgehen, dass die Anwohner an den Anblick fremder Autos gewöhnt waren.
    Unzählige Jugendliche kamen nachts hier hoch. Sie waren normalerweise harmlos, auf der Suche nach einem ruhigen Ort, an dem sie ein wenig Hasch rauchen und trinken und über die großen Fragen der Welt nachdenken konnten. Wenig überraschend waren sie beim Anblick des ersten Polizeifahrzeugs, das heute den Hügel hinaufgekommen war, in die Nacht verschwunden. Aber sie würden wiederkommen. Taylor würde warten und an einem anderen Abend mit ihnen sprechen. Vielleicht war einem Fremden irgendetwas aufgefallen.
    Die Chancen, dass einer von ihnen ihr Verdächtiger war … nun, davon ging sie nicht aus. Sie würde auf die Ergebnisse der Untersuchungen warten und sich von den Beweisen leiten lassen.
    Sie hatte bereits mit der Nachbarin, Carol Parker, gesprochen, und war ihr gegenüber ziemlich unerbittlich gewesen, damit ja kein Detail übersehen wurde. Die Frau hatte auf ihrer Couch gesessen, die kräftigen Oberschenkel in braunem Strick fest zusammengepresst, die Füße flach auf dem Boden, ihr rundes Gesicht kalkweiß. Sie hielt die siamesische Katze von nebenan auf dem Schoß und streichelte sie obsessiv, während sie in allen Einzelheiten erzählte, wiedas Housesitting in den letzten Tagen abgelaufen war. Nein, ihr war heute kein Auto aufgefallen, da sie bei der Arbeit gewesen war. Nein, sie hatte nicht bemerkt, dass etwas nicht stimmte, bis sie die Katze gefüttert hatte und sich bereit machte, zu gehen. Nein, sie konnte sich nicht erinnern, ob sie Musik gehört hatte, aber normalerweise ließ der Besitzer für die Katze immer irgendeine Geräuschquelle an, Fernsehen oder Radio, sodass sie es nicht ungewöhnlich gefunden hätte. Sie dachte, sie hätte die Alarmanlage am Abend zuvor scharf geschaltet, aber vielleicht hatte sie es auch vergessen. Nein, sie erinnerte sich nicht daran, außer der Haustür und der Futterschüssel der Katze irgendetwas angefasst zu haben; sie hatte die Leiche gesehen und war weggelaufen.
    Taylor ging jeden einzelnen Schritt mit ihr durch und gab dann nach zwanzig Minuten auf. Die Frau hatte nichts zu sagen, das ihnen heute Abend von Nutzen sein würde. Vielleicht am Morgen, wenn der Schock des Abends nachließ, wäre sie in der Lage, sich an etwas Ungewöhnliches zu erinnern. Sie hatte Taylor den Namen und die Handynummer des Hausbesitzers gegeben. Er hieß Hugh Bangor, und Taylor hinterließ ihm eine Nachricht auf seiner Mailbox, dass er sie bitte so schnell wie möglich zurückrufen sollte. Parker sagte, er wäre in Los Angeles, sie wüsste aber nicht, wo. Falls das der Fall war, könnte er sicher nicht vor morgen nach Hause kommen.
    Ihn würde ein ganz schöner Empfang erwarten – Taylor hatte vor, ihn ausführlich zu befragen. Auch wenn die Nachbarin eisern behauptete, dass Bangor ein wunderbarer, aufrechter Mann sei, kam es doch nicht jeden Tag vor, dass eine Leiche so kunstvoll in einem Wohnzimmer zur Schau gestellt wurde, während man selber bequemerweise nicht in der Stadt weilte. Er war auf jeden Fall ein Verdächtiger.
    Taylor wanderte ein letztes Mal durchs Haus und nahm alles in sich auf. Ein feiner schwarzer Film überzog alle zugänglichen Oberflächen. Das Haus war auf Fingerabdrücke untersucht worden, man hatte viel gefunden, inklusive des prächtigen Handabdrucks auf dem CD-Player. Wie schön wäre

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