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Todestrieb und Seelenheil

Todestrieb und Seelenheil

Titel: Todestrieb und Seelenheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John K. Carson
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auch diese Makel nicht mehr sichtbar sein. Er spannte die Muskeln an. Sein Kopf schmerzte wieder und als er sich seitlich an den Schädel griff, spürte er die Narben. Er hasste sie. Sie waren zugleich Erinnerung an seine Unvollkommenheit. Er wusste warum er diese Narben hatte. Der Motorradunfall lief seither immer wieder wie ein Film vor ihm ab. Er erinnerte sich noch ganz genau. Es war ein sonniger Herbsttag gewesen. Sonntagmorgen kurz nach acht. Perfektes Motorradwetter. „Ich dreh schnell `ne Runde in den Schwarzwald, Babs.“ Hatte er zu seiner Frau Barbara gesagt. Die lag noch schlaftrunken im Bett und murmelte bloß „Fahr vorsichtig.“
    Seine Buell 1125CR war ein echter Kurvenjäger. Durch den unter dem Rahmen geführten Auspuff hatte sie einen extrem niedrigen Schwerpunkt. Mit einem Gewicht von knapp 285 Kilo, wenn er voll getankt hatte, kam auf jedes Kilo ein halbes PS. Er konnte diese Leistung beherrschen, flog um die Kurven, jagte Kilometer um Kilometer herunter, um dem Nervenkitzel immer näher zu kommen. Er wusste, was Barbara davon hielt. „Du bist jetzt verheiratet und wir wollen eine Familie gründen. Bitte lass das Rasen endlich sein.“ Ständig lag sie ihm damit in den Ohren. Aber er wusste selbst, das war seine letzte Saison. Im nächsten Frühjahr würde er die Buell verkaufen und den Helm an den Nagel hängen. Aber an diesem Tag hatte er keine Chance gehabt. Der LKW nahm ihm die Vorfahrt, bis hierhin konnte er sich erinnern. Dann wurde es Schwarz. An den Unfall selbst hatte er keine Erinnerung mehr, auch nicht seit er nach fast sieben Wochen aus dem künstlichen Koma erwachte.

Kapitel 6
    „Das Wasser kann ich natürlich nur mit Proben vergleichen. Die Inhaltsstoffe kann ich euch nennen, aber woher es stammt, kann ich euch erst sagen, wenn ihr mir etwas zum vergleichen bringt.“, bemerkte Schubert. „Wir werden einige Proben aus der Gegend besorgen, mal sehen.“, erwiderte Weiß. „Was ich euch aber schon mal sagen kann, es muss sich um ein stehendes Gewässer handeln, ohne Frischwasserzulauf. Das Wasser ist eutroph, sprich, der hohe Phosphorgehalt, Faulschlammschicht und die Algenblüten deuten auf einen Tümpel oder Parkteich hin. Ich würde eure Suche darauf beschränken. Den Altrhein könnt ihr fast außer Acht lassen, dazu sind zu wenige Mückenlarven darin und der Gehalt an Phosphat spricht gegen die Altrheinarme. Wenn auch wenig, wird doch durch die Überschwemmungen immer wieder Frischwasser zugeführt.“ „Olivier, du überraschst mich immer wieder!“ beglückwünschte ihn Weiß.
    „Wie teilen wir uns auf?“ fragte Johannes in die Runde, „Am besten geht ihr beiden die Seen abklappern.“ Schneider deutete auf Weiß und Bunk. „Aber zuerst müssen wir mal nach Seen und Tümpeln suchen, die in Frage kommen könnten.“ „Stimmt, wir orientieren uns an dem Opfer.“, stimmte Johannes Sabine zu. Die blätterte in der Akte ‚Dobra‘ und las vor, während Martin an der Karte stand. „Sie wohnte in Friernbach bei Bad Stein, arbeitete an der Uniklinik dort, fuhr mit der S-Bahn zur Arbeit. Nach den Vernehmungsprotokollen ging sie oft nach der Arbeit spazieren. Wo genau wusste leider keiner der Befragten. Ich würde erst mal die Gewässer in Bad Stein und Friernbach unter die Lupe nehmen. Und dann können wir immer noch die hier in Karlsburg und Umgebung checken.“ „Schreib mal mit, Rosen. Ich les dir die Namen vor, die hier auf der Karte sind. Wir brauchen aber noch eine bessere Karte von der Umgebung von Bad Stein. Schau mal, ob du was im Internet findest.“, Martin wandte sich damit an Bunk, der bereits am Computer saß und zu tippen begann. Weiß war bereits am Aktenschrank und suchte im Fach mit den Stadtplänen, ob sich eine von Bad Stein darunter befand. „Leg los, ich bin schreibbereit.“
    Nach einer knappen viertel Stunde hatten sie Achtzehn mögliche Gewässer im Zielgebiet ausgemacht und auf der Landkarte von Bad Stein markiert. „Es ist zwar schon spät, aber am besten fahrt ihr noch los und sammelt die ersten Proben.“ Weiß nickte Schneider zu, „Nimm die Karte, Bunk. Wir holen uns noch Probenbehälter von Schubert und dann sind wir weg.“
    „Und du gehst jetzt mal nach Hause zu deiner Frau, wenn es was Neues gibt, gebe ich dir sofort Bescheid“ wand sich Rosen an Schneider, der ihn überrascht anschaute.
    „Los jetzt, wir schaffen das schon ohne dich und kümmere dich um Martinas Babybauch“ fügte Rosen hinzu.

Kapitel 7
    „Ich wärm dir das

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