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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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meine Wange an ihre.
    Ich trete hinaus, gehe den Pfad hinunter und drehe mich noch einmal um. Julianne steht reglos in der Tür; das Licht umrahmt ihren Körper und bildet eine Art Heiligenschein um ihren Kopf, der erlischt, als die Tür zufällt.

2
    Mein Zuhause ist jetzt ein zweistöckiges Reihenhaus, nicht einmal eine halbe Meile von meinem alten Leben entfernt. Seit 1956 fahren keine Züge mehr durch Wellow, aber am Ende der Straße gibt es noch immer einen alten Bahnhof, den irgendjemand in ein langes schmales Haus umgebaut hat, mit einer überdachten Veranda, wo früher der Bahnsteig war.
    Die Gleise wurden schon vor langer Zeit herausgerissen, doch man kann ihren Verlauf bis zu einem Backstein-Viadukt noch erkennen, dem klassischen Fotomotiv des Dorfes.
    Mein Reihenhaus ist dunkler als eine Höhle, weil die Fenster so klein und die Räume mit verblichenen Orientteppichen, wackeligen Beistelltischchen und anderen Alte-Tanten-Möbeln vollgestopft sind. Charlie und Emma müssen sich ein Zimmer teilen, wenn sie bei mir übernachten, aber Emma kriecht häufig zu mir ins Bett, was mich zwingt, nach unten auf die Couch auszuwandern, weil ihr Körper sich im Schlaf in einen Brennstab kurz vor der Kernschmelze verwandelt. Ich habe nichts gegen die Couch. Von ihr aus kann ich Spätfilme anschauen oder obskure Sportarten verfolgen, in denen es keine Regeln zu geben scheint.
    Ich habe drei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Nachricht Nummer eins ist von Bruno Kaufman, meinem Chef an der Universität.
    Joseph, alter Junge, ich wollte dich bloß an die Institutsratssitzung nächsten Donnerstag erinnern. Peter Tooley will das Post-Grad-Programm abschaffen. Dagegen müssen wir uns wehren. Ruf mich an.

    Klonk!
    Zweite Nachricht. Charlie:
    Holst du mich ab? Denk dran, dass wir Probe haben. Hey, ich hab einen neuen Witz. Ein Blech mit Muffins wird im Ofen gebacken, und ein Muffin sagt zum anderen: » Mann, hier drin wird’s aber ganz schön heiß. « Sagt das andere Muffin: » Wahnsinn! Ein sprechendes Muffin. «
    Sie lacht wie ein gurgelndes Abflussrohr.
    Klonk!
    Die dritte Nachricht ist von meiner Mutter, die mich an den Geburtstag meines Vaters in der kommenden Woche erinnert.
    Bitte schick ihm keinen Scotch mehr. Ich versuche, ihn dazu zu bringen, sich zu mäßigen. Und oh, das hätte ich fast vergessen, du rätst nie, wen ich letzte Woche in Cardiff getroffen habe. Cassie Pritchard. Du erinnerst dich doch an Cassie. Wir haben mit den Pritchards zusammen Urlaub gemacht, als du vierzehn warst. Du und Cassie, ihr habt euch so gut verstanden …
    (Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, hat Cassie Pritchard mich aus einem Ruderboot geschubst, und ich wäre beinahe an Lungenentzündung gestorben.)
    … die Arme hat sich von ihrem Mann getrennt und eine hässliche Scheidung hinter sich. Jetzt ist sie alleinstehend. Ich habe ihre Telefonnummer. Du solltest sie mal anrufen und sie ein bisschen aufheitern. Ich hoffe, den Mädchen geht es gut. Bestell ihnen liebe Grüße.
    Klonk!
    Ich drücke auf die Löschtaste und warte auf den Piepton. Die LED-Anzeige springt auf Null zurück.
    Ich blicke auf die Uhr. Es ist kurz vor zehn, genug Zeit für einen Abendspaziergang zum Fox & Badger, dem Pub des Dorfes. Ich nehme meinen Mantel, verlasse das Haus und gehe die High Street hinunter.
    Ein paar Minuten später ziehe ich die schwere Tür der
Kneipe auf. Drinnen geht es laut und lebhaft zu, klobige Leiber und gerötete Gesichter, Einheimische, Stammgäste. Die meisten kenne ich vom Sehen, auch wenn ich ihre Namen nicht weiß.
    Neben einem mindestens drei Meter breiten und 1,20 Meter hohen Kamin steht ein kastenartiger Holzofen und ein Stapel frisch geschlagener Holzscheite. Darüber hängen verloren die Köpfe eines Fuchses und eines Dachses, die das Geschehen betrachten.
    Über einem kleineren Kamin in der Ecke bei den Tischen prangen zwei Fasane und ein Aufkleber: »Wenn es Touristen-Saison heißt, warum dürfen wir dann nicht auf sie schießen?«
    Ein halbes Dutzend Jugendliche hat diesen Teil des Pubs in Beschlag genommen. Einige der Mädchen in engen Jeans und kurzen Tops sehen minderjährig aus. Groß gewordene Bratz-Puppen.
    Hector, der Wirt, hebt den Blick und schenkt mir einen Scotch ein. Ein Drink wird schon nicht schaden. Morgen beginne ich ein neues, disziplinierteres Leben und zeige Mr. Parkinson, wer der Bessere von uns beiden ist.
    Hector ist inoffizieller Vorsitzender des Clubs der geschiedenen Männer, der sich einmal

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