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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Stepptanz-Unterricht bekommen hat.«
    Milo sieht mich total perplex an. Ich lege eine Hand auf seine Schulter und führe ihn zur Tür. »Fangen Sie mit Ihrer Dissertation an. Keine Ausreden mehr. Bis November will ich etwas sehen.«
    Ich sehe, wie er mit übertrieben hängenden Schultern den Flur hinunterschlurft. Mr. Swanson, der alte Direktor meines Internats (der mit seinen langen lockigen weißen Haaren aussah wie der liebe Gott persönlich), hätte ihm nachgerufen: »Es hat Millionen von Jahren gedauert, bis der Mensch aufrecht gehen konnte, Coleman, und Sie führen uns schnurstracks zurück auf die Bäume.«
    Coop Regan sitzt nervös auf einem Stuhl. Er trägt Mantel und Krawatte und hat sich sein pomadisiertes Haar nach hinten gekämmt und das Jackett zugeknüpft, als sei er hier zum Bewerbungsgespräch.

    Vor mir steht ein vollkommen anderer Mann als der, den ich vor vier Monaten in Edinburgh zum ersten Mal gesehen habe, der sich in seinem dunklen Wohnzimmer verkrochen und alte Privatvideos seiner vermissten Tochter geguckt hat. Sein Blick ist klar und nüchtern, als er aufsteht, mir kräftig die Hand schüttelt und fest in die Augen sieht.
    »Tut mir leid, Sie zu stören«, sagt er mit einer von jahrelangem Rauchen kratzigen Stimme. »Ich weiß, dass Sie ein viel beschäftigter Mann sind.«
    »Das ist schon okay.«
    »Wir konnten nicht fahren, ohne uns zu verabschieden.«
    »Wo ist Philippa?«
    Er weist nach draußen. »Billy wollte noch spielen. Bis nach Hause ist es eine lange Fahrt.«
    Ich blicke aus dem Fenster und sehe einen kleinen Jungen, der zwischen den Bäumen hin und her rennt, verfolgt von einer großen Frau in einer grünen Strickjacke und mit der Statur eines Feuerhydranten. Philippa hat keine Chance, Billy zu erwischen, aber sie läuft weiter hinter ihm er, solange er nur lacht.
    »Vincent hat uns hergefahren«, sagt Coop.
    Erst jetzt entdecke ich Ruiz, der hinter einem Baum mit faustgroßen Blüten steht. Billy läuft auf ihn zu und versteckt sich kurz hinter ihm, als ob seine langen Beine Baumstämme wären.
    »Auf den müssen wir aufpassen – er ist genauso ein Frechdachs wie seine Mama früher.«
    »Sie machen das schon.«
    Coops Brust wölbt sich, während er auf seine polierten Schuhe blickt. »Ich hab ein paar Dinge zu Ihnen gesagt, als Sie uns besucht haben. Ich war wie von Sinnen.«
    »Das verstehe ich.«
    Coop nickt. »Ja, ich glaube, das tun Sie wirklich.«
    Er drückt mich an sich. Ich kann sein Aftershave riechen. An seiner Jacke haftet der typische Reinigungsgeruch.
    Dann lässt er mich los, wendet sich ab und wischt sich die
Augen. Ich bringe ihn nach unten und verabschiede mich von Philippa, die atemlos und mit rosigem Gesicht zehn Jahre jünger aussieht, als ich sie in Erinnerung habe, das rote Haar streng aus dem runden Gesicht nach hinten gebunden.
    Sie winken und hupen und machen sich auf den Weg, ihr Enkelkind nach Hause zu bringen. Ruiz lässt den Blick über eine Gruppe hübscher Studentinnen schweifen, die im Schatten eines Baumes picknicken. Einen Moment lang erkenne ich eine Sehnsucht in ihm – den Wunsch, wieder jung zu sein –, aber er ist nicht der Typ, der zurückblickt und darüber grübelt, was hätte sein können.
    Vor zwei Monaten bin ich aus dem Krankenhaus entlassen, vor drei Monaten niedergestochen worden. Die Klinge des Stiletts ist unterhalb meiner Rippen eingedrungen und durch meine Milz zum Herz vorgestoßen, wo sie Herzkammern und Aorta knapp verfehlte, jedoch meine linke Lunge durchbohrte, die langsam kollabierte. Weil die Klinge so schmal war, war der äußere Blutverlust begrenzt, doch das Blut sickerte in meine Brusthöhle. Ich brauchte drei Bluttransfusionen und musste zweimal operiert werden.
    Ich wurde am selben Tag aus dem Krankenhaus entlassen, an dem Natasha Ellis vor dem Bristol Crown Court des Mordes an Ray Hegarty und des versuchten Mordes an Annie Robinson angeklagt wurde. Es waren Verbrechen aus Leidenschaft und Rache. Natasha glaubte, Gordon an eine andere Teenager-Geliebte zu verlieren – jemanden genau wie sie.
    Zunächst leugnete sie die Tatvorwürfe und versuchte dann einen Deal zu machen, nachdem Louis Preston ihre DNA an einem Handtuch am Tatort gefunden hatte.
    An jenem Dienstagabend verschaffte Natasha sich mit einem Schlüssel, den sie heimlich von Siennas hatte nachmachen lassen, Zutritt zum Haus. Sie versteckte sich hinter deren Zimmertür und behielt den Spiegel im Blick, damit sie genau wusste, wann sie zuschlagen

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