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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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beeinflussen. Aber so vieles davon hing von Faktoren ab, die er nie ganz kontrollieren konnte. Für einen mehrheitlichen Freispruch brauchte er zehn Geschworene – eine gewaltige Aufgabe. Durch die Erpressung des Gerichts konnte er mit einiger Garantie nur den Abbruch des Verfahrens und die Neuansetzung des Prozesses mit einem neuen Richter und neuen Geschworenen erreichen. Novak muss das gewusst haben.

    Ich blicke zu dem Krankenhaus und sehe mein Spiegelbild in den Türen. Ein Mann, allein auf weiter Flur. Manche Dinge müssen wir allein machen. Geburt. Tod. Als Zeuge vor Gericht treten …
    Ein Unbehagen erfasst mich und setzt sich als Kloß in meiner Kehle fest. Ich taste nach meinem Handy und rufe Julianne an. Ihre Nummer ist besetzt. Ich wähle erneut. Diesmal antwortet sie.
    »Wo ist Marco?«, frage ich.
    »Er ist losgegangen, um mir ein Geschenk zu kaufen.«
    »Hast du seine Handynummer?«
    »Er hat gar kein Handy.«
    Sie ist im Broadmead Shopping Centre, eine Viertelstunde entfernt.
    Julianne spürt meine Angst. »Was ist los?«
    »Du musst ihn finden und von dort wegbringen.«
    »Warum?«
    »Es ist nicht sicher. Such ihn und ruf mich an.«
    Ruiz ist vor dem Krankenhaus vorgefahren. Ich versuche zu rennen, stehe jedoch wie angewurzelt da und starre hilflos auf meine Beine, die ihren Dienst verweigern. Ich konzentriere all meine Kraft auf mein linkes Bein und sage ihm, dass es vorwärtsgehen soll. Wahrscheinlich ist es, als würde man einem Mann zusehen, der über ein unsichtbares Hindernis steigt. Wenn ich erst einmal in Schwung gekommen bin, ist es okay, ein Bein wird dem anderen folgen, erst gehen, dann laufen.
    Ich ziehe die Beifahrertür auf, lasse mich auf den Sitz fallen und sage Ruiz, dass er losfahren soll, weil Julianne in Gefahr ist. Ohne Zögern rast er los, schlängelt sich durch den Verkehr und verlangt eine Erklärung.
    Wir sind auf der mittleren Spur der M32. Wir fahren vorbei an Betontürmen, verbarrikadierten Geschäften, Fabriken, Pfandleihern und »Zu vermieten«-Schildern. Auf der Fishponds Road paradieren die Huren: Frauen, die Frauen sind, Männer,
die Frauen sind, und Crack-Süchtige, die alles sind, was man will.
    »Als du Carl Guilfoyle verfolgt hast, hast du gesagt, du hättest den merkwürdigen Eindruck, er wüsste, dass er beschattet wurde. Vielleicht sollten wir die Fotos ja finden.«
    Ruiz sieht mich schief von der Seite an.
    »Warum?«
    »Von einem Freispruch konnte Novak nicht ausgehen. Aber was heute passiert ist, ließ sich problemlos arrangieren.«
    »Du meinst, er wollte, dass der Prozess abgebrochen wird?«
    »Er brauchte mehr Zeit.«
    »Mehr Zeit wofür?«
    »Um Marco Kostin zum Schweigen zu bringen.«
    »Ich dachte, der stünde unter Polizeischutz.«
    »Stand er auch – bis heute Vormittag.«
    Eine Ampel springt von Gelb auf Rot. Ruiz bremst scharf.
    Mein Handy zwitschert. Julianne.
    »Ich habe ihn gesehen.«
    »Marco?«
    »Nein, den Mann mit den schwarzen Tränen.«
    Mein Herz setzt kurz aus.
    »Ich hab ihn vor W.H. Smith gesehen.«
    »Hat er dich verfolgt?«
    »Ich weiß nicht. Ich kann Marco nicht finden.«
    Ich sage ihr, dass sie ruhig bleiben soll. »Ich lege jetzt auf und rufe die Polizei an.«
    »Was soll ich machen?«
    »Wo wolltest du dich mit Marco treffen?«
    »Vor der Brasserie Blanc.«
    »Geh dorthin. Setz dich nach draußen. Unter Menschen.«
    Mein Herz pocht gegen meine Rippen. Crays Nummer ist besetzt. Ich versuche es noch einmal. Monk nimmt ab. Ich sage ihm, dass er seine Chefin an den Apparat holen soll. Es ist ein Notfall.

    DCI Cray meldet sich.
    »Carl Guilfoyle ist hinter Marco Kostin her. Sie sind beide im Broadmead Shopping Centre.«
    »Ist irgendjemand bei Marco?«
    »Julianne sucht ihn. Und wir sind fast da.«
    »Versuchen Sie nicht, sich Guilfoyle zu nähern. Schaffen Sie sie da raus.«
    Die Ampel wird grün, Ruiz beschleunigt auf über hundert Stundenkilometer, jagt Rücklichter und lässt sie hinter sich.
    Mein Verstand schießt im Zickzack voraus wie ein kleines pelziges Wesen, das durch das Unterholz huscht, Witterung aufnimmt und dann eine andere Richtung einschlägt. Wir sind zu langsam.
    Ruiz stemmt sich auf die Hupe, als wir am Old Market Roundabout im Verkehr stecken bleiben. Er schneidet quer über zwei Spuren und steigt hart auf die Bremse. Reifen quietschen, und wir rammen um ein Haar einen Laster. Ruiz reißt das Lenkrad herum. Das Kiefernduftbäumchen am Rückspiegel baumelt heftig.
    Wir sind in Quakers Friars. Ruiz hält am

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