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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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berichtet, sie hätten gegen 22.15 Uhr ein blondes Mädchen in einem kurzen Kleid den Hinton Hill herunterkommen sehen. Das ist gut eineinhalb Kilometer von Wellow entfernt. Es könnte Sienna gewesen sein.
    Monk nimmt einen Spiralblock und schlägt eine Seite um.
    »Helen Hegarty behauptet, dass sie vor etwa einem Monat jemanden durch ein Erdgeschossfenster hat spähen sehen, der jedoch weggerannt sei, bevor sie ihn richtig erkennen konnte. Kurz darauf fand sie in einem Beet vor dem Küchenfenster einen Steinkreis. Der Boden war festgedrückt, als ob jemand auf dem Boden gehockt hätte. Sie sagt, sie habe es ihrem Mann erzählt, der Kinder aus der Gegend im Verdacht hatte.«
    »Hatte irgendeiner der Nachbarn ähnliche Probleme?«, fragt Cray.
    »Nein, niemand, aber eine von ihnen, eine gewisse Susan Devlin, sagt, sie hätte Ray Hegarty vor einer Woche vor dem Haus mit jemandem streiten sehen. Es war gegen zehn Uhr abends. Der Wagen hatte Sienna nach Hause gebracht.«
    »Vielleicht war es ihr Freund«, meint Safari-Roy, ein kleiner, braun gebrannter Detective mit schwarzen Haaren und einem strengen Mittelscheitel, der seinen Spitznamen seiner Vorliebe für Aufreißer-Outfits und Sonnenstudios verdankt.
    »Der fährt einen Peugeot«, erwidert Monk. »Die Nachbarin hat gesagt, es war ein silberner Ford Focus.«
    »Reden Sie noch mal mit ihr«, sagt Cray. »Versuchen Sie, eine bessere Beschreibung des Fahrers zu bekommen.«

    Monk nickt und stellt endlich die Frage, die alle auf den Lippen haben. »Wie ist es unten gelaufen, Boss?«
    DCI Cray blickt über ihre Köpfe hinweg auf einen blassen Sonnenstrahl, der einen Weg durch die Bollwerke des Gebäudes gefunden hat.
    »Sie sagt, ihr Vater war schon tot, als sie nach Hause kam.«
    Die Versammelten tauschen Blicke.
    »Oberste Priorität hat jetzt die Suche nach der Mordwaffe«, sagt Cray. »Wir werden das Haus noch einmal durchkämmen – jeden Schrank, jeden Kriechraum und jeden feuchten Winkel, die Blumenbeete, den Komposthaufen. Das Gleiche gilt für den Fluss. Verfolgen Sie ihre Schritte zurück und drehen Sie jeden Stein und jedes Blatt um. Finden Sie das Messer.«
    Einer der Beamten hebt die Hand.
    »Kriegen wir irgendwelche Verstärkung?«
    »Unten warten vierundzwanzig Uniformierte und zwei Hundestaffeln. Nutzen Sie die Zeit. Die Kollegen machen um fünf Feierabend.«
    Ich blicke auf die Uhr. Es ist fast Mittag. Ich habe meine Vorlesung versäumt, aber ich kann trotzdem noch in die Uni fahren und ein wenig Arbeit erledigen. Im selben Moment klingelt mein Handy. Juliannes Nummer leuchtet auf dem Display auf.
    »Wie läuft der Prozess?«, frage ich.
    »Wir haben den Nachmittag frei bekommen.«
    »Kleiner Bonus.«
    »Hast du Zeit für ein Mittagessen? Wir können über Charlie reden.«
    Reden ist gut.
    Sie schlägt ein italienisches Restaurant vor, San Carlo in der Corn Street unweit der alten Getreidebörse. Ich bin als Erster da und wähle einen Platz am Fenster, wo ich nach ihr Ausschau halten kann. Ich bestelle ihr ein Glas Wein.
    Schließlich ist sie da. Sie hat eine Wildlederjacke, einen Schal
und einen Rippenpullover an. Die Kellner stürzen sich auf sie wie elisabethanische Höflinge. Sie ist eine schöne Frau. Guter Service ist garantiert.
    »Tut mir leid, dass ich zu spät komme«, entschuldigt sie sich. »Ich musste mich nur kurz vergewissern, dass es Marco gut geht.«
    »Marco?«
    »Mein Zeuge.« Sie runzelt die Stirn. »Er ist nervös. Ich weiß nicht, ob er schlafen kann.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Die Staatsanwaltschaft hat ein sicheres Haus.«
    Ihre neue Frisur endet knapp unterhalb ihrer Kinnlinie. Ich spüre, wie ich mir das Bild einpräge, damit ich es später in Ruhe betrachten kann.
    »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Geschworenenprozesse ein großes soziologisches Experiment sind. Man nimmt zwölf Menschen, die sich nicht kennen und nichts gemeinsam haben, pfercht sie acht Stunden pro Tag zusammen, füttert sie tröpfchenweise mit Informationen und verbietet ihnen, über den Fall zu sprechen, die Zeitungen zu lesen oder eigene Recherchen anzustellen.«
    »Sie tun dir leid.«
    »Heute haben sie die Fotos von dem Brand gesehen – drei kleine Mädchen und ihre Eltern –, es war grauenvoll.« Julianne kneift die Augen zusammen, als wolle sie die Bilder mit Macht vertreiben. Dann öffnet sie sie wieder.
    »Es ist nicht das, was ich erwartet habe, weißt du. Der Prozess. Die Angeklagten. Novak Brennan sieht nicht aus wie ein Monster.«
    »Es

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