Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeszeit

Todeszeit

Titel: Todeszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
Vom Netzwerk:
Schrottplatz.
    Weshalb Jason Osteen den Hund gestohlen hatte und weshalb ausgerechnet er erschossen worden war, um als Exempel zu dienen, waren Rätsel, für die Mitch keinerlei Lösungen parat hatte.
    Wahrscheinlich hatten die Kidnapper jedoch gewusst, dass es eine Verbindung zwischen ihm und Jason gab, wodurch er in den Augen der Polizei verdächtig erscheinen würde.
    Offenbar war man dabei, ein Netz aus Indizien zu weben, das Mitch ins Fadenkreuz der Justiz brachte. Falls die Verbrecher Holly ermordeten, dann sollte Mitch dafür vor Gericht gestellt, von jeder beliebigen Jury schuldig gesprochen und mit dem Tod bestraft werden.

    Vielleicht handelten die Kidnapper nur so, um ihn wirksam daran zu hindern, sich an die Polizei zu wenden. War er vollständig isoliert, dann konnte er noch leichter kontrolliert werden.
    Es gab jedoch auch andere Erklärungen. Vielleicht hatten die Kidnapper gar nicht die Absicht, Holly freizulassen, wenn es Mitch gelungen war, durch den von ihnen ausgeheckten Plan zwei Millionen Dollar zu beschaffen. Wenn sie ihn beispielsweise benutzten, um eine Bank auszurauben, wenn sie Holly anschließend umbrachten und schlau genug waren, keine Spuren zu hinterlassen, dann konnten sie ihm – und eventuell noch jemand anderem, den er noch nicht kannte – beide Verbrechen in die Schuhe schieben.
    Einsam, trauernd und verachtet im Gefängnis sitzend, würde er nie erfahren, wer seine Feinde gewesen waren. Er würde bis an sein Lebensende darüber nachgrübeln, weshalb sie ausgerechnet ihn ausgesucht hatten statt einen anderen Gärtner, einen Mechaniker oder einen Maurer.
    Die Verzweiflung, die ihn auf die Treppe zum Dachboden trieb, hatte ihm zwar die Angst genommen, ihn jedoch keineswegs leichtsinnig gemacht. Statt hinaufzustürmen, nahm er vorsichtig eine Stufe nach der anderen. Den Radschlüssel hielt er so, dass er das stumpfe Ende als Knüppel gebrauchen konnte.
    Bestimmt knarrten oder ächzten die hölzernen Stufen unter seinen Füßen, doch das Tuckern von Hollys Wagen, das von den Wänden widerhallte, übertönte jedes Geräusch, das er machte.
    Da der Dachboden sich nicht über die ganze Länge der Garage erstreckte, war eine Seite offen. An ihrer Kante verlief ein Geländer bis zur Treppe.

    Durch die Fenster unter dem Dach fiel schräges Licht. Jenseits des Geländers sah Mitch aufeinandergestapelte Pappkartons und andere Dinge, für die im Haus kein Platz war.
    Die Kartons waren in mehreren Reihen angeordnet, die ein bis zwei Meter hoch waren. Dazwischen verliefen Gänge, in denen es ziemlich dunkel war. Am Ende, vor der rückwärtigen Wand, kam ein immer nur teilweise einsehbarer Durchgang.
    Oben angelangt, blieb Mitch am Anfang des ersten Gangs stehen. Durch die zwei Fenster in der Nordwand fiel genügend Licht, um erkennen zu können, dass niemand zwischen den Schachteln kauerte.
    Der zweite Gang war dunkler als der erste. Dafür war das Ende der Kartonreihe von einem nicht sichtbaren Fenster in der Westwand erhellt, die zum Haus hin lag. Angesichts dieses Lichts hätte jemand, der an der Wand stand, einen Schatten werfen müssen.
    Weil die Kartons unterschiedlich groß und nicht überall sauber aufgestapelt waren, ergaben sich Lücken und Winkel, die groß genug waren, um sich darin verstecken zu können.
    Wie Mitch heraufgekommen war, hatte man nicht hören können. Der Motor unten lief noch nicht lange genug, um Verdacht zu wecken. War hier also ein Posten stationiert, so lauschte der bestimmt aufmerksam, hatte jedoch wahrscheinlich noch nicht gemerkt, dass er sich dringend verbergen musste.
    Der dritte Gang war wieder heller, weil sich direkt an seinem Ende ein Fenster befand. Hier war ebenfalls niemand zu sehen.
    Auch als Mitch in den vierten Gang spähte und dann in den fünften und letzten, der entlang der Südwand verlief
und von zwei staubigen Fenstern erhellt wurde, fand er keine Menschenseele.
    Der Durchgang an der Westwand, an dem alle Längsgänge endeten, war der einzige Teil des Dachbodens, den Mitch nicht vollständig im Blick gehabt hatte. Hinter jeder Kartonreihe verbarg sich ein Teil davon.
    Mit gehobener Waffe schlich Mitch sich durch den südlichsten Gang bis zur gegenüberliegenden Wand. Dort stellte er fest, dass der gesamte Durchgang ebenso verlassen war wie die Teile, die er bereits vom anderen Ende aus gesehen hatte.
    Neben einem Karton stand jedoch etwas auf dem Boden, das da nicht hätte sein sollen.
    Merkwürdigerweise fiel Mitch bei diesem Anblick ein,

Weitere Kostenlose Bücher