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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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worden. Sein ehemaliger Chef ließ sich jedes Mal verleugnen.
    Hardy war es mit seinen Verbindungsleuten nicht besser ergangen. Nachdem man sich bereits am Morgen nicht gerade gesprächsbereit gezeigt hatte, war die Situation am Nachmittag nur noch schlimmer geworden. Plötzlich wollte überhaupt niemand mehr den Mund aufmachen. Es war, als hätte eine Fernlenkwaffe sämtliche Kommunikationskanäle zum Einsturz gebracht. Über Tim Stark redete man nicht. Dafür war gründlich gesorgt worden.
    Hardy hatte sogar ihre Kontakte zur britischen Regierung genutzt, um etwas herauszubekommen. Mit dem gleichen Ergebnis.
    Um halb fünf erklärte Cahill, einen Spaziergang unternehmen zu wollen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Wortlos ließ Hardy ihn gehen. Er wusste, dass es nichts gab, was Cahill beruhigen konnte.
    Cahill saß auf einem Barhocker am Fenster eines Cafés an der Buchanan Street. Ein Jugendlicher ging vorbei. Er nickte mit dem Kopf im Takt zu der Musik, die auf seinem iPod lief, und bekam nichts von dem mit, was um ihn herum passierte. Er hatte langes Haar und trug ein uraltes AC / D C -T-Sh irt, das für die 1984 stattgefundene Tour der Band warb. Der Junge war längst nicht alt genug, um dabei gewesen zu sein, wahrscheinlich hatte er das Shirt bei eBay ersteigert. Cahill musste unwillkürlich an Bruce denken, den hauseigenen »g uten« Hacker und IT -Experten von CPO Security. Bruce besaß eine erstaunliche Sammlung von Rockband-T-Shirts mit deren Tourneedaten, die er allesamt bei einem Konzert der jeweiligen Tour gekauft hatte. Cahill konnte sich nicht erinnern, wann Bruce zuletzt in etwas anderem als einem solchen Band-T-Shirt zur Arbeit erschienen war.
    »J a?«, meldete sich Bruce, als Cahill ihn anrief.
    »I ch bin’s.«
    »W as kann ich für dich tun, Boss?«
    »K annst du für mich mal die Namen Tim Stark und John Reece überprüfen?«
    »K lar. Aber meinst du nicht, dass die inzwischen auf irgendeiner roten Liste stehen und wir uns verdächtig machen, wenn wir uns für sie interessieren?«
    »D ie stehen garantiert auf einer roten Liste.«
    »A ber…«
    »I ch will, dass wir uns verdächtig machen.«
    »K apiert.«
    Bruce schwieg einen Augenblick.
    »S oll ich mich auch in, nun, offizielle Seiten einloggen?«, fragte er schließlich.
    »N ein.«
    »O kay. Wann brauchst du alles?«
    »I ch bin in zehn Minuten wieder im Büro.«
    »I ch mach mich dran.«
    Mit »o ffizielle Seiten« meinte Bruce interne Seiten von Strafverfolgungsbehörden, die nicht für die Öffentlichkeit vorgesehen waren und zu denen man sich nur durch Hacken Zugang verschaffen konnte. Davon ließ Cahill lieber die Finger. Die Firewalls und sonstigen Sicherheitssysteme dieser Seiten waren gut, und obwohl Bruce besser war, bestand trotzdem ein hohes Risiko, dabei erwischt zu werden. Schon allein der Aufenthalt auf einer solchen Seite stellte ein schweres Vergehen dar.
    Manchmal führte zwar kein Weg daran vorbei, doch in diesem speziellen Fall entschied Cahill, dass es reichen musste, legale Methoden anzuwenden.
    Er ging zurück in die Firma und schnurstracks zu Bruce’ Büro.
    ZZ Top prangten auf dessen T-Shirt des Tages.
    »D as ist wenigstens noch hausgemachte Mucke«, sagte Cahill und zeigte auf das Shirt.
    Bruce schwoll vor Stolz die Brust. »D ie beste Live-Band, die ich je erlebt habe.«
    Er begann Luftgitarre zu spielen und machte dabei Geräusche, aus denen man mit etwas gutem Willen die Andeutung eines Gitarrenriffs von ZZ Top heraushören konnte. Jedenfalls meinte Cahill, ein solches zu erkennen, obwohl er eigentlich kein besonders großer Fan der Gruppe war.
    »› La Grange‹?«, fragte er.
    Bruce hörte auf, mit seinen Armen durch die Luft zu wirbeln. »D u sagst es, Boss.«
    Cahill nickte nur. »W as gefunden?«
    Bruce wandte sich einem der fünf Monitore in seinem Büro zu und tippte bedeutungsvoll mit dem Zeigefinger darauf. In einem amerikanischen Nachrichtenarchiv war er auf einen Bericht über eine bereits mehrere Jahre zurückliegende Ermittlung des FBI gestoßen. Stark wurde darin als einer der beteiligten Agenten erwähnt.
    »N a schön«, sagte Cahill. »U nd warum zeigst du mir das?«
    »W eil das alles ist, was ich über den Kerl finden kann«, sagte Bruce und strich sich eine Haarsträhne hinter die Ohren.
    »W as willst du damit sagen?«
    »A rchive. Alter Kram. Nichts Aktuelles. Normalerweise stoße ich auch bei der simpelsten Google-Suche auf etwas, aber zu ihm gibt’s nicht mehr– es sei denn, dein

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