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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Beins, Blut, das in den Wüstensand sickerte. Doch nun, da er wieder wach war, kam seine Erinnerung daran wieder hoch und traf ihn wie ein Schlag.
    Er saß neben einem seiner Männer – Private First Class Matthew Horn. Sie schwitzten wie die Schweine in ihren Panzerwesten, während sie von dem befehlshabenden Offizier der britischen Marinebrigade ihre Anweisungen empfingen. Der Mann war ein britischer Soldat, wie man ihn sich vorstellte – tadellos sitzende Uniform, gepflegter Schnurrbart, tief sonnengebräunter Teint.
    Die Tür stand offen, sodass er in dem leichten Wind draußen einen Union Jack flattern sah. Am Fuße des Flaggenmastes standen zwei britische Marinesoldaten und bewachten die nunmehr eingeholten Stars and Stripes ihrer amerikanischen Kameraden. Er knuffte Horn in die Seite, damit der sich den draußen stattfindenden Flaggenwechsel ansah.
    »D ie meisten von euch werden den Lieutenant ja schon kennen«, sagte der britische Offizier gerade, während er auf eine noch ziemlich jung wirkende Frau deutete, die in der ersten Stuhlreihe des Raumes saß. »S ie ist heute unsere Repräsentantin für die zivil-militärische Zusammenarbeit und wird mithilfe unseres Dolmetschers mit der Abordnung der ANP kommunizieren.«
    Wenn es etwas gab, was beiden Armeen gemeinsam war, dachte Raines, dann war es ihre Vorliebe für Akronyme mit drei Buchstaben.
    ANP – Afghanische Nationalpolizei.
    »D as ist eine Angelegenheit, die die Herzen und Gemüter der örtlichen Bevölkerung erregen wird«, fuhr der Offizier fort. »D ie ANP wird in aller Öffentlichkeit eine Opiumplantage niederbrennen, und unsere Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass währenddessen nichts Unvorhergesehenes passiert.«
    Die Briten waren gut darin – in Angelegenheiten, die Herzen und Gemüter erregten. Während des Nordirlandkonflikts hatten sie ja auch reichlich Zeit zum Üben gehabt.
    »A ußerdem haben wir heute zwei Kameraden von der US -Marine unter uns. Sergeant Raines und seinen Rekruten PFC Horn.«
    Zwölf Soldaten hatten sich in dem Raum eingefunden, um den Auftrag auszuführen. Er und Horn waren die einzigen Amerikaner unter ihnen. Die Engländer drehten sich nach ihnen um, und er nickte zur Begrüßung.
    Raines wusste sehr wohl, was für einen ersten Eindruck er bei anderen hinterließ. Auf beiden Seiten seiner Schultern trug er identische Tätowierungen im Maori-Stil – geschwungene, spiralförmige Muster mit spitz zulaufenden Enden –, die sich bis zu seinem Hals hochzogen und sogar dann noch zu sehen waren, wenn er seine Panzerweste anhatte. Sein Haar trug er so kurz geschnitten, dass es eigentlich nur aus weichen Stoppeln bestand, und seine Augen waren so dunkel, dass sie sogar aus der Nähe betrachtet schwarz wirkten.
    Neben ihm sah Horn mit seinem kahl geschorenen Blondschädel und seinem rotwangigen Gesicht wie ein Chorknabe aus.
    »S ie fahren im vordersten Wagen mit«, fuhr der britische Kommandant fort, »u nd begleiten den Lieutenant und Corporal Johnson von der Royal Military Police. Weiß jeder, was er zu tun hat? – Gut, dann brechen wir auf. Es wird heute verflucht heiß werden; je schneller wir das hinter uns bringen, desto besser.«
    Er und Horn erhoben sich, nahmen ihre Helme und ihre MP s und traten in die Hitze hinaus, die ihnen schon entgegenschlug, als sie sich der offenen Tür näherten.
    Draußen erblickten sie die drei Landrover, die ihnen bei dieser Operation als Transportmittel dienen sollten; zwei leicht bewaffnete Kommandowagen und ein W MIK – eine mit voller Kriegsbewaffnung ausgerüstete Variante des Fahrzeugs. Auf dem Dach von Letzterem war ein Kaliber-.50-Maschinengewehr montiert.
    »I hr Jungs seid heute für die Aufgabe abkommandiert?«
    Raines und Horn wandten sich um und sahen den weiblichen Lieutenant von hinten auf sie zukommen. Die Frau trug den regulären Wüstendrillich in Tarnfarben, Panzerweste und Helm. In ihrem Holster steckte ihre Dienstwaffe, aber sie besaß keine MP . Unter ihrem Helm hingen lose Strähnen ihres dunklen Haares hervor.
    »J awohl, Ma’am«, sagte Raines. »W ir sind gern dabei.«
    »G ut. Wie lange müsst ihr noch?«
    »E nde des Monats sind wir fertig. Dann waren wir ein Jahr hier.«
    »I hr Glückspilze. Ich bin gerade erst angekommen.«
    »E s geht schnell vorbei«, tröstete er sie.
    »W ollen wir’s hoffen.«
    Sie ging ihnen voraus zum ersten Wagen. Raines warf einen Seitenblick auf Horn und stellte fest, dass sein junger Rekrut die Augen nicht von dem

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