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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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seinen vierzigsten Geburtstag gefeiert und war sich zum ersten Mal während seiner gesamten militärischen Laufbahn so vorgekommen, als würde er langsam alt.
    Der weibliche Lieutenant gab ihm und Horn ein Zeichen, hinten in den Landrover einzusteigen. Entlang der Seitenwände des Laderaums waren zwei Sitzbänke angebracht, auf denen sie hinter der Fahrerkabine einander gegenüber Platz nahmen. Während sie es sich in dem engen, stickig heißen Raum noch bequem zu machen versuchten, mussten sie sich schon der Fliegen erwehren, die von draußen hereingeschwirrt kamen. Als Horn sich mit dem Ärmelaufschlag über das Gesicht wischte, blieben fettige Schweißflecken auf seiner Uniform zurück.
    »H immel, ist das eine Hitze«, beklagte sich der britische Corporal, als er zustieg und sich neben Horn setzte.
    Der weibliche Lieutenant nahm ihm gegenüber Platz und zog die Tür hinter sich zu. »S chon«, bestätigte Horn, »a ber warten Sie mal den nächsten Monat ab. Dann werden Sie einen richtigen Grund haben, sich zu beschweren.«
    Der Corporal blickte Horn an, als hätte der etwas Unanständiges über seine Mutter gesagt, fing sich jedoch schnell wieder und machte einen Versuch zu lächeln, der aber wenig überzeugend ausfiel.
    Raines kannte die Sorte: Viel zu hoher Testosteronspiegel und ständig auf eine Prügelei aus. Schon die harmloseste Bemerkung oder ein falscher Blick konnte solche Typen binnen Sekunden auf die Palme bringen. Er kannte die Sorte, weil er früher selbst einer von ihr gewesen war.
    »W ie heißen Sie, mein Junge?«, fragte Raines.
    »A ndy Johnson, Sarge.«
    Der weibliche Lieutenant beugte sich zur Fahrerkabine vor. »S etzen wir uns in Bewegung, Gentlemen!«, rief sie laut, um das Geräusch des gerade angeworfenen Dieselmotors zu übertönen.
    »J awohl, Ma’am«, sagte der Fahrer.
    »H altet eure Mützen fest«, kommentierte Raines. »J etzt geht’s los ins Land der Banditen.«
    Ein stämmiger Mann mit militärisch anmutendem Kurzhaarschnitt betrat das Lokal, setzte sich zu Raines an den Tisch und legte seine Zeitung darauf ab; dann winkte er die Bedienung zu sich und bestellte einen Kaffee.
    »E inen Penny für Ihre Gedanken«, sagte er.
    Raines schwieg; er wartete, bis die Bedienung den Kaffee gebracht hatte und wieder gegangen war. Er musste an Matt Horn denken, daran, dass alles so unglücklich verlaufen war.
    »W ie war’s gestern Abend?«, wollte der Mann wissen.
    Raines legte die Hand auf die Zeitung und drehte sie dann um, damit der andere die Schlagzeile über den Flugzeugabsturz lesen konnte. Raines tippte mit dem Finger auf das Foto unter der Schlagzeile. »E r war da drin«, sagte er. »S tark, meine ich.«
    »D amit ist es trotzdem nicht ausgestanden. Das wissen Sie doch wohl, oder?«
    »S elbstverständlich weiß ich das.«
    »W as machen wir jetzt?«
    »N ichts. Alles läuft weiter wie gehabt. Morgen habe ich eine Unterredung mit dem… Investor.«
    Der Mann sah ihn eine Weile lang an, bevor er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte. »W enn Sie wollen, werde ich mitspielen. So wie alle anderen. Aber riskant ist es doch.«
    Raines gab ein verächtliches Schnauben von sich. »A ls ob bisher alles ein Kinderspiel gewesen wäre.«
    Der andere hielt die Hände in die Höhe. »I ch wollte es ja nur gesagt haben.«
    Das erinnerte Raines an einen anderen Mann, den er genau diese Geste hatte vollführen sehen, doch unter wahrlich anderen Umständen. Der Mann war ein britischer Militärarzt in dem Feldlazarett ihres Lagers in Afghanistan, seine Hände waren voller Blut gewesen, dem Blut von Matt Horn. Er hatte die Hände in die Höhe gehalten, als wüsste er keinen Rat mehr, als würde er Horn aufgeben. Raines hielt nicht viel davon, vorschnell den Mut zu verlieren, was er diesem Knochenflicker unmissverständlich klargemacht hatte.
    Er sah über den Tisch hinweg sein Gegenüber an.
    »W ir können jetzt nicht aufgeben«, sagte er. »U nd ich möchte es auch nicht. Ich bin’s Horn schuldig. Wir alle sind es.«
    Die Bedienung kam wieder an ihren Tisch, und beide bestellten ein Frühstück. Raines konnte den Blick nicht von dem Foto des abgestürzten Flugzeugs auf der Titelseite der Zeitung lassen.
    Jetzt werden sie mir erst recht auf die Pelle rücken, dachte er.
    Und wenn schon. Sollen sie doch kommen.

3 . Teil: Geheimnisse

1
    Alle schwiegen.
    Cahill hatte wiederholt versucht noch einmal Scott Boston beim Secret Service in Washington anzurufen, war jedoch nicht zu ihm durchgestellt

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