Todeszorn: Thriller (German Edition)
laut.
Er ließ den Motor an und folgte dem Taxi.
14
»C ooper Grange«, sagte Danny Collins zum dritten Mal innerhalb ebenso vieler Minuten. »H ört sich an wie ein Cowboy.«
Er saß neben Jake Hunter auf dem Beifahrersitz des Wagens und drehte sich zu Logan und Cahill um.
»T rägt er vielleicht auch noch einen Stetson?«
»J edenfalls nicht, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe«, scherzte Logan.
Sie hatten Webb in seinem Büro angerufen und sich mit ihm und Grange verabredet. Webb hatte sie angewiesen, den Wagen auf der Straße vor dem Gebäude abzustellen; Grange würde unten auf sie warten und sie in die oberste Etage begleiten. Hunter und Collins hatten sich am Telefon nur knapp zu ihren laufenden Ermittlungen geäußert und lediglich erklärt, es gäbe einen Hinweis auf eine Gruppe von Exsoldaten, die möglicherweise mit einem mexikanischen Drogenkartell in Verbindung stand. Für Webb waren schon die wenigen Informationen Grund genug gewesen, sich mit ihnen zu treffen.
Grange stand bereits am Straßenrand, als der Wagen vorfuhr. Obwohl er den dunklen Rändern unter seinen Augen nach zu urteilen offensichtlich einen langen Tag gehabt hatte, saß sein Anzug noch tadellos.
Logan und Cahill hielten sich im Hintergrund, während Hunter und Collins sich händeschüttelnd mit Grange bekannt machten. Grange warf Cahill einen Blick von der Seite zu und dirigierte die vier dann schweigend in die Eingangshalle des Federal Building und zu den Fahrstühlen.
Webb erwartete sie in dem Besprechungsraum neben seinem Büro am Ende des Flurs. Er hatte sein Jackett über die Stuhllehne gehängt, die Krawatte gelockert und die Hemdsärmel hochgekrempelt. Hunter stellte sich und seinen Kollegen Collins vor.
»L assen Sie uns gleich zur Sache kommen«, sagte Webb, als er sich wieder setzte.
Hunter und Collins nahmen nebeneinander Platz.
»W as ist mit den beiden?«, fragte Grange mit einem Seitenblick auf Logan und Cahill. »S ie sollten nicht anwesend sein.«
Webb sah erst Grange an, dann Hunter.
»W as meinen Sie dazu, Detective?«
Hunter wandte sich zu den beiden um.
»I ch habe nichts dagegen, wenn sie bleiben. Schließlich haben sie uns zusammengeführt.«
»I ndem sie Informationen vorenthalten haben«, bemerkte Grange.
»W ollen Sie sie vielleicht lieber in Ihrem Keller einschließen?«, fragte Collins.
»D anny.« Hunter bedachte seinen Kollegen mit einem kurzen Kopfschütteln.
Grange war noch immer nicht glücklich.
»E r hat einen Freifahrtschein«, sagte er und deutete mit dem Finger auf Cahill. »D er Anwalt nicht. Ich bin nicht dafür, dass er dabei ist.«
»D er Anwalt bleibt«, stellte Cahill fest.
»N ein«, erklärte Logan, »s chon gut. Ich möchte nicht im Weg sein. Zeigen Sie mir, wo ich etwas zu trinken und zu essen bekomme, dann werde ich dort warten.«
Cahill öffnete den Mund, um Einwände zu erheben, aber Logan war schneller.
»W ir sollten doch alle an einem Strang ziehen«, sagte er.
»C oop«, sagte Webb zu Grange, »g astfreundlich zu sein ist das Mindeste, was du für den Mann tun kannst. Es könnte ein langer Abend werden.«
Grange schnaufte verächtlich, öffnete die Tür und wartete, dass Logan sich erhob. Er geleitete ihn zurück in den Empfangsbereich und dann durch eine gesicherte Tür in ein Großraumbüro. Hier verrichteten die FBI -Agenten wohl ihre alltägliche Arbeit, dachte Logan. Das Büro war fast menschenleer– bis auf eine Frau an einem Tisch am Fenster und die beiden Hispanoamerikaner, die ihn und Cahill am Flughafen abgepasst hatten. Martinez und Ruiz saßen einander gegenüber an ihren Schreibtischen und blickten auf, als Grange mit seinem Gast eintrat.
»K ümmert euch um ihn«, sagte er. »B esorgt ihm einen Kaffee oder was immer er will.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und verließ den Raum. Logan sah die beiden Agenten an, die wiederum einander anstarrten. Schließlich erhob sich Ruiz und baute sich vor Logan auf.
»K affee soll’s also sein, ja? Mögt ihr Engländer nicht lieber Tee?«
»I ch bin kein Engländer.«
Ruiz sah ihn fragend an.
»S chottland ist ein eigenes Land.«
»M einetwegen. Was darf ich denn nun bringen?«
»K affee wäre mir recht.«
Grange kam zurück in das Besprechungszimmer, ging um den Tisch herum und setzte sich neben Webb. Sein Jackett legte er nicht ab. Hunter, Collins und Cahill saßen den beiden FBI -Agenten gegenüber.
»I ch schätze diesen Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen
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