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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Entscheidung. Ihr habt diesen Leute jede Entscheidung geraubt. Das ist unmenschlich. Und damit ist sofort Schluß.«
Ihre Hand zuckte blitzschnell zur Pistole an der Hüfte, aber
die Hadenmänner ringsherum reagierten schneller. Fäuste mit
Stahlknöcheln schlugen sie im Gleichklang zu Boden. Mitternachtsblau trat einen Schritt vor, nur um wieder stehenzubleiben, als die Hadenmänner, die sie umgaben, bedrohlich auf sie
eindrangen. Bonnie wehrte sich, aber ihrer Gegner waren zu
viele, und sie hatte nicht genug Platz. Hazel sah Owen an, aber
dieser stand einfach nur da und unternahm nichts, wobei er sich
zugleich nicht gestattete, den Blick abzuwenden. Fäuste der
Hadenmänner durchschlugen Bonnies leichenblasse Haut und
rissen ihr den Piercing-Schmuck aus dem Fleisch. Das Blut
spritzte kräftig, und der Ausdruck in Bonnies Augen verschwamm. Schließlich hörte sie auf zu strampeln und lag reglos da, und die Hadenmänner zogen sich von ihr zurück.
Mitternacht bedachte Owen mit einem finsteren Blick. »Du
hättest das verhindern können!«
»Ja«, sagte Owen. »Wahrscheinlich. Aber sie mußte auf die
harte Tour lernen, wozu die Hadenmänner fähig sind. Ich bin
schließlich nicht immer da, um Bonnie zu beschützen. Außerdem heilt sie wieder. Das ist nun mal ihre Gabe.«
»Du kaltherziger Mistkerl!« meinte Mitternacht.
»Manchmal trifft das zu«, bestätigte Owen. »Ihr seid nicht
der einzige, der in einem harten Krieg harte Lektionen gelernt
hat.«
Er trat vor und kniete neben Bonnie Chaos nieder. Ihr Gesicht war geschwollen und blutig und ein Auge komplett zu.
Sie atmete raspelnd, und der Mund stand offen und verriet, daß
einige der vorderen Zähne fehlten. »Wie fühlt Ihr Euch?« fragte Owen sanft.
»Phantastisch«, antwortete Bonnie und bemühte sich, den
Atem wieder zu beruhigen. »Gib mir eine Minute, und ich bin
wieder auf den Beinen und verpasse den Mistkerlen eine Abreibung.«
»Nein, das werdet ihr nicht«, erwiderte Owen. »Das war deren Vorstellung von einer Warnung. Nächstes Mal bringen sie
Euch einfach um. Auf diese Weise können wir sie nicht besiegen. Wir müssen mit Köpfchen einen Ausweg finden. Werdet
Ihr jetzt bitte die Nummer der Soloheldin vergessen und Euch
meiner Führung anvertrauen?«
Bonnie überlegte. »Wie viele Metallköpfe habe ich ausgeschaltet?«
»Weniger als einen.«
»Ich vertraue mich deiner Führung an.« Sie setzte sich auf
und konzentrierte sich. Die Schwellungen im Gesicht gingen
zurück, und das zugeschwollene Auge heilte in Sekunden.
Neue Zähne schoben sich aus dem verletzten Zahnfleisch.
Bonnie streckte sich locker wie eine Katze und stand geschmeidig auf, wobei sie breit grinste.
»O Mann, was für ein Rausch!« Sie funkelte die Hadenmänner an. »Nächstes Mal plane ich besser voraus.«
»Nächstes Mal«, entgegnete Mond, »finden wir für Euch einen Platz in unseren Labors. Wir haben Euch nur am Leben
gelassen, um dem Erlöser einen Gefallen zu tun.«
»Ja«, warf Mitternacht kalt ein, »ich kann sehen, daß eine
echt enge Beziehung zwischen dir und ihm besteht.«
Owen musterte sie. »Ihr seid angeblich Kriegerin. Erkennt
Ihr nicht die Sinnlosigkeit eines Kampfes gegen überwältigende Chancen?«
»Wir haben das Labyrinth des Wahnsinns durchschritten!«
entgegnete Mitternacht. »Nichts kann uns aufhalten!«
»Du hast dich noch nie Hadenmännern entgegenstellen müssen«, warf Hazel ein. »Falls du lebend aus dieser Sache herauskommen möchtest, höre auf Owen. Er weiß, was er tut.«
Mitternacht funkelte erst Hazel an, dann Owen, und wandte
sich schließlich Bonnie zu, um ihr den Arm zu reichen, worauf
Bonnie jedoch gar nicht angewiesen war. Hazel trat dicht an
Owen heran.
»Sag mir, das das alles zu einem schlauen Plan gehört!« sagte sie leise.
»Es gehört alles zu einem schlauen Plan«, antwortete Owen.
»Jetzt versuch es noch mal in einem Ton, als ob du es ernst
meinen würdest.«
»Zur Zeit versuche ich einfach, unser aller Leben zu retten«,
sagte Owen leise. »Unsere Chancen hier gefallen mir wirklich
nicht. Vielleicht würden wir es schaffen, vielleicht nicht. Ich
möchte aber nicht auf die harte Tour herausfinden, daß die
zweite Möglichkeit zutrifft.«
Hazel sah sich kurz um und zuckte unbehaglich die Achseln.
»Ich denke weiterhin, daß wir ihnen die Metallärsche versohlen
könnten, wenn es sein muß, aber ich bin auch entschieden dafür, zuerst jede andere Option auszuprobieren. Setze Mond
weiter unter Druck;

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