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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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könnte viel dazu beitragen, die extremeren Bestrebungen des Schwarzen Blocks zu entschärfen.
Und falls es einen Clan Feldglöck geben soll, dann ist mir lieber, wenn ihm ein echter Kriegsheld vorsteht als ein
Unbekannter. Ihr habt mein Wort, Kapitän.«
»Du wirst weich, Ohnesorg.«
»Jetzt nicht, Ruby. Kapitän, ich werde Euer Geheimnis solange wahren, wie ich es mir gegenüber rechtfertigen kann.
Und Ruby wird meinem Beispiel folgen. Für andere kann ich
jedoch nicht sprechen. Baut Euren Clan also wieder auf, solange Ihr könnt, Kapitän, und tut es auf festem Fundament. Denn
die Flut wird kommen.«
»Verstanden«, sagte Robert. Er wischte sich das Gesicht mit
dem Handtuch ab und warf letzteres zur Seite. Er wirkte auf
einmal älter. »Ihr müßt wissen, daß ich nie Anteil an der
Hauptverschwörung hatte. Ich denke, man hat mir nicht genug
vertraut. Das grundlegende Abkommen bestand darin, daß wir
Shub das Geheimnis des neuen Hyperraumantriebes lieferten,
als Gegenleistung für fortschrittliche Tech, damit unsere Fabriken an vorderster technologischer Front im Imperium blieben.
Wir hatten nie direkt mit den abtrünnigen KIs zu tun; es lief
immer über eine Reihe von Vermittlern, bei denen die rechte
Hand nicht wußte, was die linke tat, so daß wir glaubhaft jede
Mitwisserschaft leugnen konnten, falls es nötig wurde. Finlay
hat gesagt, es wäre ein Schwindel gewesen, die Familie hätte
nie wirklich vorgehabt, den abtrünnigen KIs die Antriebstechnik der Fremdwesen auszuliefern. Ich selbst weiß nicht, ob das
zutrifft oder nicht. Finlay war nie Clanoberhaupt. Sein Vater
Crawford aber war es, und er war wirklich zu allem fähig, um
zu bekommen, was er wollte. Und so schickte Shub uns Technik, und wir machten Ausflüchte, und die Beziehung nahm
ihren Fortgang. Niemand nahm jemals das Wort Verrat in den
Mund. Oder das, was geschehen würde, falls Shub zu dem
Schluß gelangte, wir würden niemals liefern. Dann griffen jedoch die Wolfs an, und es wurde ohnehin alles gegenstandslos.
Als der Clan Feldglöck gestürzt und zerstreut war, erfuhren die
Wolfs von dem Abkommen und übernahmen es selbst. Valentin führte sie damals bereits. Ein Mann, der zu absolut allem
fähig ist. Und soweit reichen meine persönlichen Kenntnisse.«
Jakob sah finster drein. »Habt Ihr eine Ahnung, ob irgendwelche anderen Familienmitglieder mehr wissen könnten?«
»Im Grunde nicht. Die wenigen, die fast mit Sicherheit alle
Details kannten, wurden getötet, als die Wolfs den Turm der
Feldglöcks stürmten. Nichts ist je aufgezeichnet worden aus
leicht erkennbaren Gründen. Die einzigen Überlebenden, die
womöglich etwas wissen, sind Finlay und seine Gattin Adrienne. Obwohl letztgenannte, da sie nur eine eingeheiratete Feldglöck ist, wahrscheinlich nur am Rande informiert wurde, wie
ich. Und was Finlay angeht … Ihr müßtet ihn schon selbst fragen. Erwartet allerdings nicht zuviel von ihm. Schon seit einiger Zeit frißt das Leben an seinem Verstand, und ich habe keine Ahnung, wieviel noch davon übrig ist.«
»Du magst ihn nicht, wie?« fragte Ruby.
»Er ist ein verrückter Mörder. Wenn ich daran zurückdenke,
wie er das Böse in ihm hinter der Maske eines Stutzers bei Hofe tarnte, dann gefriert mir das Blut in den Adern. Ein Werwolf
mit roten Fängen und Klauen bewegte sich unter uns, und wir
ahnten es nicht. Aber nichts davon ist wichtig. Er gehört immer
noch zur Familie.«
»Reden wir über den Schwarzen Block «, schlug Jakob diplomatisch vor. »Was wißt Ihr darüber?«
»Nicht viel«, antwortete Robert. »Ich wurde in früher Kindheit zu ihm geschickt, aber es kam zu einer Auseinandersetzung in der Familie, und sie holte mich zurück, ehe ich in eines
der Mysterien eingeweiht werden konnte. Crawford fand, daß
der Clan mehr Einfluß in den Streitkräften benötigte, und so
landete ein Dutzend von uns in der Armee und der Raumflotte.
Für mich war es das beste, was mir je widerfahren ist. Ich muß
te beweisen, was ich wert war. Und ich tat es.
Ich denke nicht, daß Crawford dem Schwarzen Block je über
den Weg getraut hat, selbst damals nicht. Er hegte stets den
Verdacht, die Organisation könnte eigene Ziele entwickeln.
Schon damals argwöhnten Leute, daß die Absolventen des
Schwarzen Blocks ihre Treue erst diesem schuldeten und in
zweiter Linie einzelnen Familien. Ich sage Euch eins: Viel
mehr Leute haben das Schwarze Kolleg durchlaufen, als Ihr
ahnt. Oder als die Familien je zugeben würden. Ihr würdet
doch nicht erwarten,

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