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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Fremdwesen. Angeblich war alles nur
Schwindel, bei dem wir sie ausquetschen wollten, solange es
ging, ehe sie schließlich merkten, daß wir unsererseits nicht zu
liefern planten. Inwieweit das zutrifft … weiß ich nicht.
Jetzt werden wir es nie mehr erfahren. Die Absprache war
gestorben, als die Wolfs meine Familie vernichtet hatten. Später haben die Wolfs das Geschäft angeblich auf eigene Rechnung neu ausgehandelt. Valentin führte dabei das Kommando.
Was er bekam und was er als Gegenleistung versprach, das
werdet Ihr ihn selbst fragen müssen. Falls ich ihn nicht zuerst
erwische.«
»Und Ihr könnt uns zu Shubs Kontakten unter Menschen
nichts weiter sagen?« wollte Jakob wissen. »Bitte denkt nach,
Sir Feldglöck. Es ist wichtig.«
»Mein Vater hat mir nie Einzelheiten anvertraut. Und ich habe nie danach gefragt. Ich habe mir aus solchen Dingen damals
nichts gemacht.«
Jakob stand abrupt auf. »Entschuldigt mich für einen Augenblick. Ich empfange gerade eine Meldung durch mein Implantat.«
Er ging zur Tür hinüber, um einigermaßen ungestört mit seinem Komm-Implantat subvokalisieren zu können. Finlay und
Ruby musterten einander nachdenklich. Sie erkannten jeder
den Krieger im Gegenüber, und das Feuer der Konkurrenz
sprang in beiden gleichzeitig an. Es war lange her, seit einer
von ihnen eine echte Herausforderung empfunden hatte.
Ruby zeigte ein humorloses Lächeln. »Vielleicht sollten wir
es bei Gelegenheit miteinander versuchen. Nur Stahl gegen
Stahl.«
»Klingt gut, was mich angeht«, sagte Finlay. Sie blickten
sich gegenseitig in die Augen und zeigten sich gegenseitig das
gleiche Totenkopflächeln. Bei beiden stieg der Puls, und der
Atem vertiefte sich. Eine fast sexuelle Anziehungskraft knisterte zwischen ihnen in der Luft. Es gab etwas, wozu sie beide
geboren worden waren und was ihnen wichtiger war als selbst
das Leben, und sie spürten, wie es die Kontrolle übernahm und
unausweichlich wurde. Finlay leckte sich die Lippen. »Welcher
Zeitpunkt schwebt Euch vor, Kopfgeldjägerin?«
»Was wäre an jetzt gleich verkehrt?« fragte Ruby Reise.
»Verdammt gar nichts«, antwortete Finlay Feldglöck.
Innerhalb eines Augenblicks waren beide auf den Beinen,
bauten sich voreinander auf, die Schwerter in Händen, Blut und
Tod im Blick. Aber ehe ihre Klingen vorspringen konnten,
stand Jakob Ohnesorg zwischen ihnen und funkelte beide an,
und sie traten jeder einen Schritt zurück, für einen Moment von
seiner schieren Autorität aufgehalten.
»Seid Ihr beide verrückt geworden? Natürlich, dumme Frage.
Seht mal, wir haben keine Zeit dafür. Sir Feldglöck, steckt Euer Schwert weg.«
Finlay lächelte kurz. »Nach ihr.«
Jakob sah Ruby an. »Ich kann dich nicht mal für eine Sekunde aus den Augen lassen, wie? Steck dein Schwert weg.«
»Warum soll ich es zuerst tun?« wollte Ruby wissen.
»Weil du zweifellos angefangen hast. Und weil ich dich darum bitte. Wir müssen sofort aufbrechen und einen dringenden
Auftrag übernehmen.«
Ruby schniefte und senkte widerwillig die Klinge. »Du bist
überhaupt kein lustiger Begleiter mehr, Ohnesorg.«
Finlay nahm vorsichtig das Schwert herunter. Er und Ruby
wechselten Blicke. Sie beide wußten, daß der richtige Augenblick für den Kampf verstrichen war. Sie wußten auch, daß sich
die Gelegenheit wieder bieten würde. Finlay steckte das
Schwert in die Scheide zurück, die an einem Bettpfosten hing,
und legte sich wieder aufs Bett, der Inbegriff entspannter Lässigkeit. Ruby rammte ihr Schwert in die Scheide und musterte
Jakob finster.
»Was soll das Gerede von einem Auftrag? Ich dachte, wir hätten den Auftrag, den Verbindungen von Shub nachzugehen.«
»Der neue hat Vorrang. Anscheinend ist auf Loki die Hölle
los, und das Parlament sähe uns am liebsten schon gestern dort. Shub wird warten müssen.«
»Läuft es nicht immer so?« beschwerte sich Ruby. »Man
fängt mit einer Sache an, und im nächsten Augenblick wird
man woandershin geschickt.«
»Die Geschichte meines Lebens«, bemerkte Finlay vom Bett
her. »Ihr findet ja den Weg. Bemüht Euch, die Tür nicht zuzuknallen.«
Jakob mußte Ruby förmlich aus dem Zimmer zerren, aber
schließlich waren sie weg und hatten die Tür einigermaßen
zivil hinter sich geschlossen. Finlay war wieder allein. Er starrte an die Decke und vergaß die Besucher schon. Erst kürzlich
hatte jemand Profikiller auf ihn gehetzt. Finlay machte das
nicht viel aus. Er freute sich über das Training. Aber

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