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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nicht so, daß man es nicht mehr überwinden könnte. Ein
paar sorgfältig arrangierte Auftritte, nur um die Stimmung zu
testen, und er sollte bereit sein, im großen Stil gesellschaftlich
herauszukommen.«
»Zumindest bietest du ein angemessenes Erscheinungsbild,
Robert.«
»Ich fühle mich wie ein Idiot.«
»Auf diese Weise merkt man, daß man auf der Höhe der
Mode ist, Liebster. Du solltest mal einige der Sachen anschauen, die mein Finlay zu seiner Zeit als Geck und Stutzer getragen hat. Die Leute beklagten sich noch Tage, nachdem er eine
neue Kombination getragen hatte, über Augenschmerzen.«
»Wir müssen über Finlay reden«, sagte Robert. »Hast du ihn
in jüngster Zeit gesehen? Wird er Einwände erheben, daß ich
an seiner Stelle das Amt des Feldglöcks übernehme? Er hat
mehr Anspruch auf den Titel.«
»Vertraue mir, mein Lieber: Finlay möchte nicht der Feldglöck sein. Er hat es nie gewollt. Finlay wüßte mit Verantwortung nichts anzufangen, nicht mal, wenn man sie ihm an die
Stirn nagelte. In seinem Leben war er selbst immer das wichtigste Element. Ich hatte gehofft, Evangeline könnte das ändern, aber … Er hat mich jüngst besucht. Sagte, er wollte die
Kinder sehen, was eine Premiere war. Ich war überrascht, daß
er ihre Namen noch wußte.«
»Wie ist es gelaufen?«
»Schlecht. Ich hätte es gleich besser wissen müssen. Er konnte noch nie gut mit Kindern umgehen. Oder mit sonst jemandem. Ich muß jedoch sagen, er schien es bei seinem Besuch
noch schlechter zu machen als sonst. Ich würde mir Sorgen um
ihn machen, falls ich mich nur überwinden könnte, einen Dreck
auf ihn zu geben. Ich muß wirklich mal mit Evie Verbindung
aufnehmen und sehen, wie es ihr geht. Finlay wußte sie nie
wirklich zu würdigen. Aber das kann warten. Wie fühlst du
dich jetzt, Robert?«
»Sehr dankbar dafür, daß du dir die Mühe mit mir machst.
Baxter und ich ziehen sofort aus, wenn ich etwas finde …«
»Oh, das hat keine Eile! Außerdem würdest du wahrscheinlich nur in irgendeine erbärmliche Junggesellenwohnung ziehen, und das geht einfach nicht. Falls du einen Platz in der Gesellschaft finden sollst, benötigst du eine respektable Adresse.
Die richtige Adresse sagt immer sehr viel über einen Mann aus.
Um einen Anfang zu machen, denke ich, bringen wir dich in
einer Suite in einem der besseren Hotels unter.«
»Addie, ich habe einfach nicht das Geld dafür! Der Clan verfügt über keine Aktiva, und obwohl mir die Raumflotte einen
netten kleinen Bonus gezahlt hat, lief er wohl kaum auf eine
nennenswerte Abstandssumme hinaus. Meine Mittel halten
nicht lange vor und reichen sicherlich nicht für eine Suite!«
»Falls du der Feldglöck sein möchtest, mußt du auch wie das
Oberhaupt des Clans wohnen«, hielt ihm Adrienne streng entgegen. »Sonst nimmt dich niemand ernst. Mach dir nur keine
Sorgen um Geld. Sobald sich herumspricht, daß du zurückgekehrt bist, werden die Leute sich gegenseitig umrennen vor
lauter Eifer, deine Rechnungen zu bezahlen, damit du ihnen
künftig Gefallen schuldest. Sogar die Banken werden dir einen
offenen Kreditrahmen gewähren, bewegt von der Hoffnung auf
zukünftige Geschäfte mit dir. Alle Welt weiß, daß viel Geld
verschwunden ist, als die Feldglöcks stürzten, Geld, das die
Wolfs nie in die Hand bekamen.«
»Aber ich habe es auch nicht.«
»Das weiß doch niemand! Falls dich irgend jemand danach
fragt, lächelst du einfach und machst ein rätselhaftes Gesicht.
Überlaß mir die Sorgen über derartige Dinge, mein Lieber. Du
konzentrierst dich darauf, deine Rolle zu spielen. Wie weit sind
wir mit der Kleidung, Baxter? Ist er inzwischen bereit, sich in
der Öffentlichkeit zu zeigen?«
»Die Maße für die formelle Abendgarderobe stehen noch
aus, gnä’ Frau, aber ich denke, wir können ein paar sorgfältig
gesteuerte Auftritte riskieren. Schwebt Euch da schon etwas
vor, gnä’ Frau?«
»Nun, für den Anfang dachte ich an Konstanze Wolf«, sagte
Adrienne.
»Bist du wahnsinnig?« fragte Robert. »Die Wolfs haben
meine Familie vernichtet!«
»Das war früher, und heute ist jetzt«, konterte Adrienne entschieden. »Viel ist seitdem geschehen. Jakob Wolf war damals
Clanoberhaupt, und er ist tot. Valentin ist auf der Flucht, Daniel wird vermißt und Stephanie hat soviel Ansehen verloren,
daß sie sich nicht mal mehr vorstellen kann, was das ist. Somit
ist Konstanze, Jakobs junge Witwe, derzeit die Wolf und das
Familienoberhaupt. Und sie hat ganz

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