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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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muß man achtgeben. Hier geht es um
die Pflicht, Owen. Nicht um persönliche Wünsche. Das Imperium braucht Euch.«
»Das habe ich schon so oft gehört«, sagte Owen. »Und von
so vielen Leuten. Sie hatten jedoch alle ganz unterschiedliche
Vorstellungen von dem, was ich tun sollte, falls ich an die
Macht käme. Ich habe immer erwartet, von all dem frei zu sein,
sobald die Rebellion erst mal vorüber wäre und ich deutlich
gemacht hätte, daß ich weder an der Krone noch dem Thron
interessiert bin. Ich dachte, ich könnte mich dann von all dem
Blut und Tod abwenden und wieder ein eigenes Leben führen.
Ich hätte es besser wissen sollen. Die Pflicht wird mir im Nakken sitzen, bis ich sterbe, wie der Alte vom Meer, den man
nicht wieder absetzen kann, sobald man ihn erst huckepack
genommen hat.«
»Oder die Zauberschuhe«, ergänzte Konstanze nickend.
»Man wird zum phantastischen Tänzer, aber sobald man sie
angezogen hat, kann man sie nicht wieder ausziehen und nicht
wieder aufhören zu tanzen. Als ich diese Geschichte zum ersten Mal hörte, entschied ich, daß ich einfach so schön tanzen
müßte, wie ich nur kann, falls mir dergleichen einmal widerfahren sollte. Damit man sich eher daran erinnert, was ich vollbrachte, als an den Fluch, der mich trieb. Geht in die Politik,
Owen. Werdet zum Staatsmann. Macht etwas Neues und Wunderbares aus Euch. Ich kann Euch Rat geben, Euch anleiten,
Euch den richtigen Persönlichkeiten vorstellen. Wir wären gute
Partner.«
»Dahinter steckt mehr als Eure Bewunderung für mich oder
Euer Bedürfnis, Euch vom Clan Wolf zu befreien«, sagte
Owen plötzlich. »Ihr fürchtet etwas. Etwas ganz Bestimmtes.
Was?«
»Sehr gut, Owen! Ihr seid so scharfsinnig, wie alle behaupten. Der Schwarze Block ist zur wahren Macht geworden, der
die Clans folgen. Der Schwarze Block sagt etwas, und alle hören zu. Er unterbreitet Vorschläge, und alle beeilen sich, sie
umzusetzen. Ich traue dem Schwarzen Block jedoch nicht. Ich
traue seinen Motiven nicht. Ich möchte frei von ihm sein. Ich
möchte, daß die Familien von ihm frei sind. Aber dank Euch
sind sie verschreckt und gespalten. Die Clans brauchen einen
Helden, hinter dem sie sich sammeln können. Selbst nach allem, was Ihr getan habt, würden sie Euch akzeptieren. Sie wissen, daß Ihr stets eher mit Löwenstein Streit hattet als mit den
Clans. Sie respektieren die Idee der Vendetta. Und sie hatten
schon immer Verständnis für Ehrgeiz. Schließlich wurdet Ihr
als Aristokrat geboren und aufgezogen, genau wie sie.«
»Nein!« erwiderte Owen scharf. »Ich bin ihnen in keiner
Weise ähnlich! Ich habe nicht nur für den Sturz Löwensteins
gekämpft, sondern auch der Ordnung, die sie trug. Ich wurde
Zeuge der Greuel und Übeltaten, für die die Familien verantwortlich waren. Ich habe gesehen, was für ein schauderhaftes
Leben die vielen führen mußten, damit es sich die wenigen im
Luxus bequem machen konnten.«
»Ihr habt Euch verändert. Das können die übrigen Aristokraten auch. Helft ihnen. Verwandelt sie ihn das, was sie sein
könnten, sein sollten … Eine Führungsmacht, die das Imperium fair regiert und wieder stark und sicher macht.«
»Ich weiß nicht recht, Konstanze. So einfach ist es nicht.
Heute findet man eine Menge Leute in Amt und Würden, die
der Meinung sind, nur ein toter Aristo wäre ein guter Aristo.«
»Ihr könntet das ändern. Owen, die Aristokratie verfügt über
zuviel Potential des Guten, um einfach zuzusehen, wie es verlorengeht! Wir verkörpern ein Erbe der Besten, das Jahrhunderte zurückreicht. Generationen der Partnerwahl und Gentechnik, um Perfektion zu erzielen. Ihr seid der letzte Todtsteltzer. Möchtet Ihr, daß Eure Abstammungslinie mit Euch endet?
Falls nicht, müßt Ihr eine Aristokratin heiraten, um das Erbe
Eurer Familie weiterzugeben. Alles andere wäre Verrat an Eurem Clan.« Sie brach ab und musterte Owen forschend. »Getrennt sind wir beide Personen mit großen Fähigkeiten. Wenn
wir uns zusammenschließen, könnte unsere Familie unschlagbar werden.«
Owen schüttelte langsam den Kopf. »Konstanze … Ich kenne
Euch nicht. Ich liebe Euch nicht.«
Sie lächelte. »Wir werden einander kennenlernen. Mir gefällt, was ich von Euch gehört habe. Ich denke, wir würden uns
… vertragen.«
»Konstanze, ich bin stets davon ausgegangen, daß ich zu gehöriger Zeit entweder aus Liebe heiraten würde oder gar nicht.
Ich wünsche mir eine Ehe, keinen geschäftlichen

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