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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Zusammenschluß.«
»Liebe kann ich Euch nicht versprechen, Owen. Ich weiß
nicht, ob ich je wieder lieben werde. Aber meine frühere Ehe
war arrangiert, und Jakob war mir fremd, als wir unser Eheleben begannen. Wir brauchen einander nicht zu lieben, um uns
als Partner und Bundesgenossen zu unterstützen, aber … vielleicht entwickelt sich die Liebe später noch.« Sie musterte ihn
nachdenklich, den Kopf leicht auf die Seite gelegt. »Oder liebt
Ihr bereits jemanden? In den Medien und den gesellschaftlichen Kreisen spekuliert man ständig über Eure Beziehung zu
dieser d’Ark. Eine … eindrucksvolle Persönlichkeit. Niemand
bezweifelt, daß Sie eine Heldin der Rebellion ist, aber Euch
muß klar sein, daß Ihr sie niemals ehelichen könnt. Ihr beide
entstammt verschiedenen Welten und werdet stets verschiedenen Welten angehören. Und was auch immer die Lieder behaupten, Liebe überwindet keineswegs alle Schranken.«
»Hazel … wollte nie aussprechen, ob sie mich liebte«, sagte
Owen stockend, wußte nicht recht, was er sagen würde, bis es
herauskam. »Wir stehen uns so nahe, wie Menschen einander
nur stehen können, haben Seite an Seite gegen alles gekämpft,
was das Imperium gegen uns ins Feld warf, sahen uns mit dem
Tod und Schlimmerem konfrontiert … Sie hat jedoch nicht
einmal gesagt, sie würde mich lieben.«
»Ich kann Euch Kinder schenken«, sagte Konstanze. »Sie zu
Mitgliedern des Clans Todtsteltzer erziehen. Könnte sie das für
Euch tun? Würde sie es tun?«
»Nein«, antwortete Owen. »Ich denke, nicht. Sehr gut, Konstanze, unsere Eheschließung soll arrangiert werden. Sorgt Ihr
bitte dafür; ich war so lange fort, daß ich weitgehend den Kontakt zu den nötigen Formalitäten verloren habe.«
»Natürlich«, sagte Konstanze. »Ich kümmere mich um alles.
Ihr könnt mich jetzt küssen, wenn Ihr wünscht.«
Sie kam in seine Arme und wandte ihm die Lippen entgegen.
Es war ein sehr höflicher, beinahe zurückhaltender Kuß, aber
Owen spürte trotzdem, wie sich damit sein ganzes Leben veränderte, wie er sich auf eine Zukunft festlegte, die er kaum
erkannte oder begriff. Ein Kapitel seines Lebens endete hier
und jetzt, und ein neues nahm seinen Anfang. Er hoffte nur,
daß er dieses eine Mal die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie lösten sich voneinander und blickten sich für einen
Moment gegenseitig in die Augen, wobei Owens Hände leicht
auf Konstanzes Hüften ruhten. Sie erwiderte seinen Blick offen
und vertrauensvoll, band sich an ihn. Allerdings war überhaupt
keine Liebe im Spiel, und beide wußten es. Konstanze trat einen Schritt zurück, und Owens Hände sanken an seine Seiten.
Sie lächelte ihn an, knickste und entfernte sich in die Menge,
und Owen blieb allein zurück. Er bemerkte, daß ihn Menschen
ringsherum mit erneuertem Interesse ansahen, aber für den Augenblick dachte er an nichts anderes, als wie er Hazel D’Ark
die Nachricht überbringen sollte.
Hazel hatte inzwischen die Bar gefunden, einen stillen, abgesonderten Winkel mit glänzenden Fliesen, Reihen interessant
aussehender Flaschen und einer langen Holztheke. Sie hatte
dort auch Jakob Ohnesorg und Ruby Reise entdeckt. Die drei
tranken in freundschaftlichem Schweigen. Keiner wirkte besonders glücklich, Jack trug eine schlichte blaue Latzhose, die
seine neuerdings wieder jugendfrische Gestalt vorteilhaft zur
Geltung brachte. Man hatte ihm die verschiedensten Medaillen
verliehen, aber er trug sie nie. Ruby war wie üblich in schwarzes Leder unter weißen Fellen gekleidet. Sie sagte, es würde ihr
dabei helfen, sich zu erinnern, wer sie eigentlich war. Sie trug
allerdings auch soviel Gold und Silber und Schmuck an Armen, Handgelenken und Hals, daß sie nicht die allerkleinste
Bewegung machen konnte, ohne daß all diese Klunker aneinander rasselten und bimmelten. Alle drei genossen den stärksten Weinbrand, den die Bar anzubieten hatte. Jeder hatte eine
Flasche vor sich stehen und machte sich nicht die Mühe mit
einem Glas. Der Barkeeper wirkte eindeutig schockiert über
einen solch ungenierten Umgang mit gutem Weinbrand, aber er
verfügte über genügend Verstand und Überlebensinstinkt, um
keinen Mucks von sich zu geben.
»Zu den Nachteilen unserer im Labyrinth verbesserten Körper«, sagte Jakob traurig, »gehört, daß wir verdammt viel Alkohol brauchen, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen. Aber
sich diesem wunderbaren neuen Imperium zu stellen, zu dessen
Errichtung wir

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