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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ihn kennenlernen! Er heißt Reinhold, Reinhold Vomwalde. Betreibt Recherchen für den Abgeordneten Johann
Avon, eines der wenigen ansatzweise ehrlichen Parlamentsmitglieder. Mein Reinhold leistet natürlich die ganze wirkliche
Arbeit, damit Avon im Plenarsaal gut dasteht, aber so ist nun
mal der Lauf der Dinge. Reinhold sieht sehr gut aus und ist ein
wundervoller Koch. Was er mit einem frischen Braten und ein
paar Sorten Gemüse alles anstellt! Problematisch ist nur seine
Schuhgröße von fünfundvierzig. Ihr glaubt ja nicht, wie
schwierig es ist, Stöckelschuhe zu finden, die ihm passen!«
»Die Liebe scheint dir zu bekommen«, sagte Hazel. »Sie hat
dich eindeutig schwatzhaft gemacht.«
»Als ob ich das nicht wüßte«, sagte Toby. »Mir liegt er mit
diesem verdammten Reinhold seit Wochen in den Ohren.« Er
lächelte Owen und Hazel boshaft an. »Und wie kommt Ihr
zwei Turteltauben miteinander klar, hm?«
»Falls Ihr es herausfindet, sagt es mir«, antwortete Owen.
»Wir nehmen jeden Tag, wie er kommt«, versetzte Hazel
entschieden. »Wie sieht es mit dir aus, Toby? Jemand Besonderes in Sicht?«
»Ich denke in jüngster Zeit über eine Clanheirat nach«, räumte Toby widerstrebend ein. »Weil ich nicht jünger werde und
die Familie mir Druck macht, woher wohl die nächste Generation des Hauses kommen soll. Da sich Onkel Gregor versteckt,
Grace eine erklärte alte Jungfer ist und Evangeline die Familie
leugnet, endet die Linie so ziemlich bei mir. Aber wer würde
schon einen Shreck heiraten? Onkel Gregor hat mit seiner entsetzlichen Art unseren Familiennamen für alle Kreise, auf die
es ankommt, in den Dreck gezogen.«
»Aber, aber, Schluß damit, Boß!« sagte Flynn entschieden.
»Du bist Toby der Troubadour, reicher, berühmter und bedeutender Journalist, nicht nur ein Shreck. Arbeit ist ja schön und
gut, aber letztlich geht nichts darüber, sich umzutun und ein
nettes Mädchen kennenzulernen. Oder einen Jungen. Oder was
auch immer.«
Owen war so sehr in den Anblick vertieft, wie Toby vor Verlegenheit hellrot wurde, daß er den näherkommenden jungen
Aristo erst bemerkte, als dieser ihn fast schon umrannte. Hazel
entdeckte ihn. Es erforderte schon eine Menge, Hazel abzulenken. Sie tippte Owen verstohlen auf den Arm, während sie die
andere Hand auf die Pistole an der Hüfte senkte. Owen drehte
sich ohne Eile um und hielt den Aristo mit festem Blick und
hochgezogener Braue an. Der junge Mann verbeugte sich
formgerecht und hielt die Hand ein gutes Stück von dem
Schwert an seiner Seite entfernt. Er war gut, aber phantasielos
gekleidet, das lange Haar in metallischem Glanz längst aus der
Mode. Auf dem gutaussehenden Dutzendgesicht sorgte er für
einen bemüht undeutbaren Ausdruck.
»Sir Todtsteltzer, bitte verzeiht, wenn ich Euch belästige,
aber hier ist jemand, der Euch gern kennenlernen würde.«
»Das dürfte ihn in dieser Gesellschaft ziemlich einzigartig
machen«, sagte Owen gelassen. »Wer könnte es sein?«
»Es ist die Dame Konstanze Wolf. Sie möchte dringend über
eine Angelegenheit von beiderseitigem Interesse mit Euch reden. Darf ich Euch zu ihr führen?«
Hazel runzelte die Stirn. »Konstanze Wolf? Ich denke nicht,
daß ich sie kenne. In welcher Beziehung steht sie zu Valentin?«
»Technisch ausgedrückt, ist sie seine Mutter«, sagte Owen
und ließ den Aristo warten. »Sie hat Valentins Vater Jakob
geheiratet, als er schon sehr alt war. Da Valentin auf der Flucht
ist, Daniel vermißt wird und Stephanie diskreditiert ist, führt
Konstanze den Wolf-Clan heute. Ich bin ihr nie begegnet; kann
mir gar nicht denken, was wir womöglich gemeinsam haben.
Trotzdem sollte ich mich lieber erkundigen, was sie möchte.
Man weiß ja nie, wann man vielleicht etwas Nützliches erfährt.«
»Sei vorsichtig«, mahnte ihn Hazel. »Sie ist schließlich eine
Wolf.«
Owen grinste, verabschiedete sich mit einem Nicken von Toby und Flynn und gestattete dem zunehmend ungeduldigen
Aristo, ihn durch die Menge zu Konstante Wolf zu führen. Wie
immer war sie von männlichen Bewunderern umlagert, von
den höchsten gesellschaftlichen Kreisen bis zu den bloß superreichen. Konstanze war gerade erst in den Zwanzigern und
schon eine atemberaubende Schönheit – auf einem Planeten,
der für seine schönen Frauen berühmt war. Sie war groß und
blond und hatte den Körperbau und die Grazie einer Göttin.
Trotz des fröhlichen Geschnatters um sie herum blieb ihr Gesicht kühl und unbewegt,

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