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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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erschossen die Alten und
Kinder, wenn diese schreiend flüchten wollten. Bald stand das
gesamte Dorf lichterloh in Flammen, und dicker schwarzer
Rauch quoll in den frühen Morgenhimmel.
Die Szene wechselte, und eine Stadt ganz in der Nähe erschien auf dem Schirm. Eine kleine Armee Imperialer Marineinfanteristen lief in den gepflasterten Gassen und Straßen
Amok. Sie mordeten und brandschatzten und zerstörten jedes
potentielle Widerstandsnest. Einheimische Beamte wurden aus
ihren Büros auf die Straße gezerrt und an den nächsten Laternenpfählen aufgeknüpft. Überall wurde geplündert, vergewaltigt und gemordet. Blut floß in Strömen durch die Rinnsteine,
und Männer, Frauen und Kinder flüchteten in Todesangst vor
den heranrückenden Streitkräften, vertrieben von einem Feind,
der auf den Sieg geradezu versessen war.
David und Kit erkannten die Strategie dahinter. Andere Städte und Dörfer sollten eingeschüchtert und dazu gebracht werden, sich ohne jeglichen Widerstand zu ergeben. Das war auch
der Grund, warum die Bilder überhaupt durch den Äther geschickt wurden.
Und die Strategie ging auf. Der Bildschirm schaltete von
Stadt zu Stadt und zeigte ganze Scharen von Einwohnern, die
mit hoch erhobenen Händen wie Schafe aus ihren Häusern hinaus und auf die offenen Felder getrieben wurden. Zu Verhören
war später noch Zeit. Wer sich nicht schnell genug bewegte,
wurde erschossen. Wer zu protestieren wagte ebenfalls. Und
überall brannten Häuser, hingen Leichen an Laternen und kreisten Aasfresser am Himmel.
Kriegsmaschinen rückten gegen andere Städte vor. Unaufhaltsame Kampfwagen schoben sich durch zerbröckelnde
Stadtmauern, und Ziegel polterten wie dicke Hagelkörner von
den gepanzerten Seiten herab. Mechanische Gebilde, denen
Gefühle wie Angst oder Selbsterhaltung fremd waren, rannten , ohne langsamer zu werden , gegen das Sperrfeuer der Verteidiger an und ertrugen unglaublichen Beschuß, während ihre eigenen Energiewaffen durch Männer und Frauen und Häuser
zugleich fuhren wie heiße Messer durch Butter. Ganze Blocks
gingen in Flammen auf, als schwere Gravitationstorpedos
Wand um Wand durchschlugen und gnadenlos schnurgerade
Spuren der Verwüstung von einem Rand der Stadt zum anderen zogen. Kampfandroiden, Roboter, die wegen des psychologischen Effekts Menschengestalt besaßen, hackten und fetzten
sich ihren Weg durch jede Form von Widerstands Fleisch wich
vor unnachgiebigem Stahl, und Blut troff dick über Metallarme
und von dornenbewehrten Eisenfäusten. Maschinen hoch am
Himmel und so klein wie Insekten bildeten die alles sehenden
Augen der mechanischen Armee, und gewaltige Metallhaufen,
größer als Häuser, bewegten sich langsam durch das Kampfgebiet und zerstörten, was bisher unbeschädigt geblieben war.
Stein und Mauerwerk riß wie Papier; Holz brannte lichterloh,
und Männer und Frauen starben schreiend unter gnadenlosen
stählernen Panzerketten . Die Maschinen schlachteten alles, was
ihnen in den Weg kam . Sie kannten keine Gnade , weil sie nicht
darauf programmiert waren. Gebäude stürzten ein und Feuer
raste durch die Stadt. Die Roboter marschierten; die Stadt fiel,
und die Maschinen wanderten planmäßig weiter zu ihrem nächsten Ziel. »Nein!« sagte David schließlich. »Nein! Ich werde
das nicht dulden!«
»Wir verschwinden besser von hier«, mahnte Kit. »Wir haben nicht die leiseste Ahnung, wie nah die Imperialen Streitkräfte bereits sind.«
»Ich bin der Lord dieses Planeten, und ich erlaube es nicht!«
David starrte voller ohnmächtiger Wut auf den Schirm. Er hatte
die Hände zu Fäusten geballt. »Das ist kein Krieg mehr! Das ist
unmenschlich! Dafür wird die Löwenstein bezahlen! Das ist
meine Welt; das sind meine Menschen, und ich dulde das einfach nicht!«
»Du kannst es nicht ändern«, sagte Kit. Er schaltete die Übertragung ab, und David funkelte ihn wütend an. Kit erwiderte
seinen Blick gelassen. »Du bist für vogelfrei erklärt worden,
David. Du besitzt keine Untertanen und keine Machtbasis
mehr, und selbst deine eigene Festung ist kompromittiert . Du
kannst nicht gegen sie kämpfen , und Ergeben kommt nicht in
Frage . Also bleibt nur die Flucht . «
David schüttelte beharrlich den Kopf . »Wenn es mir gelingt,
mich bis zur Festung durchzuschlagen, dann besteht immer
noch die Chance, Kontakt mit der Versammlung der Lords
aufzunehmen. Ich werde ihnen zeigen, was hier auf Virimonde
geschieht und was die Löwenstein einem der ihren zufügt.
Wenn so

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