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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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von einer Frau. Sie besaß langes
schwarzes Haar und scharf geschnittene orientalische Gesichtszüge. Sie trug einen Kimono aus hellem Purpur, der an den
richtigen Stellen eng gebunden war. Ohnesorg konnte sich ohne Schwierigkeiten vorstellen, warum Julian Skye sich einst in
sie verliebt hatte. Der Shreck auf der anderen Seite war ein
gedrungener Fettklops von Mann mit aufgedunsenem Gesicht
und kleinen tückischen Augen. Ein gefährlicher, hinterhältiger,
trickreicher und nachtragender Mann – jedenfalls nach allem
zu urteilen, was Jakob so von ihm gehört hatte.
Ohnesorg trat langsam vor und blieb außer Reichweite der
Chojiro oder des Shrecks stehen. Ruby und Sturm traten rechts
neben ihn. Sie hatten die Waffen im Anschlag . SB Chojiro verneigte sich tief vor den drei Rebellen. Der Shreck zwang sich
zu einem steifen Nicken.
»Wer zur Hölle sind diese Leute?« fragte Ruby, ohne sich die
Mühe zu machen, ihre Stimme zu dämpfen.
»Ich wünschte wirklich, du hättest regelmäßig an den Besprechungen teilgenommen«, sagte Ohnesorg, ohne die beiden
vor sich aus den Augen zu lassen. »Die Frau ist die Sprecherin
der Chojiros, wenn es um Verhandlungen und ähnliche Dinge
geht. Außerdem gehört SB Chojiro zum Schwarzen Block , obwohl wir das eigentlich nicht wissen dürften.«
»Vielleicht will sie mit uns über die Kapitulation ihres Clans
verhandeln«, sagte Sturm.
Ruby runzelte die Stirn. »Würdest du sie akzeptieren, Jakob?«
»Nicht in tausend Jahren«, erwiderte Ohnesorg mit einer
Stimme, die so kalt und emotionslos war wie der Tod. »Die
Chojiros haben nichts, das ich so dringend wünsche wie ihren
Untergang . Aber den alten Shreck solltest du wirklich erkennen, Ruby Gregor Shreck, der oberste Schleimball eines völlig
heruntergekommenen Clans . Wenn es ihm paßt, spielt er den
Rebellen, aber er ist immer und in erster Linie eins der Familienoberhäupter . «
»Ist das der Onkel von Tobias?«
»Ganz genau der.«
»O ja. Dann habe ich allerdings schon von ihm gehört. Wir
werfen Münzen, wer als erster auf ihn einhacken darf, ja?«
»Aber nicht mit deiner Münze«, widersprach Ohnesorg . »Ich
weiß, daß es eine Spezialanfertigung ist.«
»Falls wir am Ende wirklich verhandeln sollten, dann überlaßt das Reden bitte mir«, sagte Alexander Sturm. »Ihr beide
redet euch sogar noch aus einem Lotteriegewinn heraus. Ich
habe Erfahrung in diesen Dingen.«
»Es wird keine Verhandlungen geben«, sagte Ohnesorg entschlossen. »Ich habe so lange gewartet, um den Clan Chojiro
zu Fall zu bringen. Der Shreck ist nur ein zusätzlicher Bonus.«
»Laßt sie wenigstens reden«, sagte Sturm. »Was kann es
schaden?«
»Vielleicht verraten sie uns ja, wo sich die restlichen Chojiros verstecken«, meinte Ruby. »Oder noch besser, wo sie ihre
Wertsachen versteckt haben.«
Ohnesorg nickte knapp. SB Chojiro lächelte ihre drei Besucher charmant an. Sie beeindruckte keinen damit; doch sie hielt
ihr Lächeln aufrecht.
»Willkommen, verehrte Gäste«, sagte sie. »Bitte entschuldigt
unsere frühere bewaffnete Verteidigung. Zu diesem Zeitpunkt
hatten die Familien noch kein Einverständnis über die bestmögliche Vorgehensweise erzielt, und sie verspürten das Bedürfnis, sich zu schützen, solange die Gespräche andauerten . Ich bin glücklich, Euch darüber informieren zu können, daß die
Gespräche zu einem Ende gekommen sind. Ich bin ermächtigt,
im Namen aller Clans zu sprechen. Der Shreck befindet sich
bei mir, um meine Worte zu bestätigen. Um es kurz zu machen: Wir wünschen uns zu ergeben.«
Ohnesorgs Unterkiefer fiel nur ein kleines Stück herunter.
Alles hatte er an diesem Tag erwartet, aber nicht das. »Was
denn?« fragte er ungläubig. »Alle Familien wollen sich ergeben?«
»Ich spreche für jeden Clan im gesamten Imperium«, sagte
SB Chojiro. »Wir vermögen keinen Sinn in einem fortgesetzten
bewaffneten Konflikt zu erkennen.«
»Laß dich nicht von ihr einlullen«, warnte Ruby. »Vergiß
nicht, aus welchem Grund wir hergekommen sind. Sie will
dich nur ablenken.«
»Unsere Kapitulation ist selbstverständlich von einigen zu erfüllenden Bedingungen abhängig«, fuhr SB Chojiro ungerührt
fort.
»Das klingt schon eher nach den Clans«, brummte Alexander
Sturm.
»Die Familien sind damit einverstanden, ihre Titel und die
damit verbundenen Privilegien aufzugeben«, sagte SB Chojiro
gelassen. »Als Gegenleistung verlangen sie ihr Überleben. Im
Grunde genommen läuft es darauf hinaus,

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