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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Dornenkrone ersetzt
worden. Getrocknetes Blut klebte an ihren durchbohrten Handgelenken und Knöcheln, und noch mehr Blut war über ihr Gesicht gelaufen, als man die Dornenkrone mit Gewalt auf ihren
Kopf gedrückt hatte. Sie lebte noch und war bei vollem Bewußtsein, so daß sie die schrecklichen Schmerzen der Wunden
spürte, die man ihr zugefügt hatte. Ihr Gesicht war verzerrt und
ließ nichts mehr von seiner normalen Ernsthaftigkeit erkennen,
nur noch reines animalisches Leiden.
»Sie schien so begierig darauf zu sein, als Märtyrerin zu sterben, daß Wir dachten, Wir sollten ihr den Gefallen tun«, höhnte die Löwenstein. »Wenn sie es mit ihrer Religion wirklich
ernst meint, müßte sie es eigentlich als Kompliment auffassen,
oder nicht? Der Märtyrertod ist doch angeblich die höchste
Ehre, die man ihnen in diesem Leben erweisen kann,
stimmt’s?«
»Du verdammtes Miststück! Du elende verfluchte Hure!«
Überraschenderweise war es Tobias Shreck, der als erster unter
dem Druck zerbrach. Er sprang vor, außer sich vor Wut, als
wolle er Beatrice mit roher Gewalt befreien. Flynn mußte ihn
packen und festhalten. »Laß mich los!« schrie Tobias und
wehrte sich aus Leibeskräften. »Ich ertrage das nicht! Nicht
Beatrice! Nicht sie! Sie ist der einzige anständige Mensch, dem
ich je begegnet bin!«
»Du wärst tot, bevor du auch nur in ihre Nähe kommen würdest, Chef«, sagte Flynn. Er mußte beinahe schreien, damit
Tobias auf ihn hörte. »Sie will doch nur, daß einer von uns
etwas Unüberlegtes versucht, damit sie ihre Jungfrauen auf ihn
hetzen kann! Um eines ihrer verdammten Exempel zu statuieren!«
»Er hat recht, Shreck«, sagte Giles. »Hört auf Euren Freund.
Wir kümmern uns darum. Schließlich sind wir aus diesem
Grund gekommen.«
»Genau«, stimmte ihm Hazel zu. »Achte du nur darauf, daß
deine Kamera läuft. Du wirst live vom Tod der Imperatorin
berichten. Wie praktisch, daß du dir schon deine eigene Hölle
gebaut hast, Löwenstein. Dann hast du es nicht mehr so weit,
wenn wir dich von deinem Thron zerren und dir den verdammten Kopf abschneiden.«
»Die Sache ist noch nicht vorbei!« fauchte die Löwenstein.
»Beatrice, das ist dein Augenblick. Komm herunter und töte
diesen Abschaum für mich!«
Die Rebellen beobachteten ungläubig, wie die Schwester
Oberin den Kopf hob und ihnen zulächelte. Mit einer konvulsiven Kraftanstrengung riß sie ihre Arme und Beine von den
Nägeln los und sprang leichtfüßig zu Boden. Noch immer lächelnd setzte sie sich in Richtung der Rebellen in Bewegung,
und jeder in der Nähe des Throns beeilte sich, ihr aus dem Weg
zu gehen. Die Löwenstein lachte laut auf. Tobias starrte sie
einen Augenblick lang dümmlich an, dann gestikulierte er
Flynn, ja alles aufzunehmen.
»Sie ist nicht echt«, knurrte Hazel. »Sie kann unmöglich echt
sein. Kein Mensch hätte sich so leicht von diesem Kreuz befreien können!«
»Stimmt«, sagte Owen. »Wahrscheinlich ist sie eine Art Furie. Eine Maschine. Die Löwenstein hat sie an das Kreuz genagelt, um uns aus der Fassung zu bringen.«
»Und es hat funktioniert«, sagte Tobias. »Ich kann nicht
glauben, daß ich mich schon wieder an der Nase habe herumführen lassen. Ist denn niemand mehr das, was er zu sein vorgibt?«
»Ihr wärt überrascht«, sagte Owen. »Und jetzt tretet zurück
und macht ein wenig Platz für uns, Nachrichtenmann. Es könnte gleich hektisch werden.«
»Ich wußte gleich, daß sie Euch gefallen würde«, sagte die
Löwenstein. »Sie ist ein Geschenk von Unserem lieben Valentin hier. Ursprünglich ließ er sie als Sexspielzeug konstruieren,
weil er die echte nicht kriegen konnte; aber er dachte ganz richtig, daß Wir einen besseren Verwendungszweck finden würden. Wir haben dann noch ein paar besondere Aufrüstungen
einbauen lassen, speziell für Euch. Sind Wir nicht gut zu Euch?
Beatrice, Liebste, tötet sie allesamt und bringt Uns ihre Köpfe.«
Das Ding, das wie Schwester Beatrice aussah, sprang unglaublich schnell vor. In den Löchern seiner Hände wurden mit
einem Mal Disruptormündungen sichtbar, und blendend grelle
Energiestrahlen zuckten durch den Raum. Sie verfehlten Hazel
und Owen nur knapp, weil die beiden sich rechtzeitig zur Seite
geworfen hatten; doch Giles wurde mitten in die Brust getroffen. Der Einschlag warf ihn rückwärts zu Boden. Hazel riß ihre
Projektilwaffe hoch und eröffnete das Feuer, aber die Kugeln
prallten als harmlose Querschläger von der

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