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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Schwejksam.
    Sturm funkelte den Kapitän wütend an. »War er das? Ich
weiß nicht einmal mehr, wer er ist! Er müßte so alt sein wie
ich, aber seht ihn Euch an! Er ist jung, und ich bin es nicht. Er
ist ein Mann, der wieder einmal das Schicksal in den Händen
hält, und ich nicht. Mein ganzes Leben war unfair, und er war
schon immer das Unfairste daran.«
    »Ich werde dich töten«, sagte Ruby Reise mit schwerer Zunge. Alle drehten sich nach der Kopfgeldjägerin um, die am Boden kniete und wegen ihrer Ketten nicht mehr auf die Beine
kam. Sie hatte Mühe, den Kopf oben zu halten; doch sie warf
Sturm haßerfüllte Blicke zu. »Er hat dir vertraut und dich geliebt wie einen Bruder. Er hat an deiner Seite gekämpft. Ich
werde dich ganz langsam töten, du verräterischer Bastard. Ich
werde dir das Herz herausreißen und es vor deinen Augen zerquetschen, bevor du tot bist. Ketten können mich nicht halten,
und Drogen lassen irgendwann in ihrer Wirkung nach. Ich
werde dich sterben sehen, noch bevor ich sterbe.«
    »Halt den Mund«, sagte Sturm. Er stolzierte zu ihr hinüber
und boxte sie auf den Mund. Ruby kippte hintenüber. »Ich
konnte dich noch nie ausstehen, du Miststück.« Er versetzte ihr
ein paar Tritte.
»Ich denke, das reicht jetzt«, sagte Owen Todtsteltzer.
    Seine Stimme hallte scharf und befehlend durch den gesamten Hof, und Sturm wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück.
    Alle drehten sich um und sahen, wie Owen seine Begleiter
durch das Inferno hindurch zum Eisernen Thron führte. Zwei
Todtsteltzer, beide Legenden und Männer, die das Schicksal
der Menschheit in den Händen hielten. Hazel d’Ark, die einstige Piratin und Heldin der Rebellen. Johana Wahn, die heilige
Verrückte des Esper-Untergrunds. Und hinter ihnen, wie Aasgeier mit großer Erfahrung auf Schlachtfeldern, die beiden
Nachrichtenmänner Tobias und Flynn, die gekommen waren,
um das Ende der Geschichte zu erleben, wie auch immer sie
ausgehen mochte.
    Investigator Razor und Kit Sommer-Eiland traten hastig vor
den Eisernen Thron und zwischen die Löwenstein und die
Neuankömmlinge. Sturm eilte zurück zum Hohen Lord Dram
und Valentin Wolf. Schwejksam und Frost zückten ihre
Schwerter. Stelmach zog seinen Disruptor. Die Jungfrauen der
Eisernen Hexe regten sich unruhig und fauchten die Eindringlinge an, während Owen seine Kameraden ungerührt zum
Thron führte. Neben Ruby Reise machten sie halt. Ruby blickte
ihre Freunde an und spuckte einen Mund voller Blut aus.
»Hat ganz schön lange gedauert, bis ihr hier wart.«
    »Tut uns leid«, antwortete Owen. »Wir wurden ein wenig
aufgehalten. Brauchst du Hilfe?«
»Du träumst wohl, Aristo.« Ruby erhob sich, spannte die
Arme, und die Ketten zerrissen und fielen von ihr ab. Sie grinste den wie betäubt dastehenden Sturm an. »Du hast doch nicht
ernsthaft geglaubt, Ketten und Drogen könnten jemanden wie
mich halten, oder?«
Owen blickte sich am Hof um und ließ die schwelenden Krater, die brennenden Engel und die großen Löcher im Boden,
aus denen die Schreie der Verdammten nach oben drangen, auf
sich einwirken. Er betrachtete die Reihen mit den Gepfählten
und die gefolterten Sünder, die an ihren Ketten von der Decke
baumelten und das blutrote Licht, in das alles getaucht war,
und als sein Blick schließlich wieder zurück zur Löwenstein
wanderte und er sprach, da war seine Stimme so eiskalt wie
seine Augen. »Hübscher Ort, den Ihr Euch da ausgesucht habt,
Löwenstein. Er paßt zu Euch. Ihr hattet schon immer einen
Hang zum Extremen, aber diesmal habt Ihr Euch selbst übertroffen, schätze ich. Ihr habt den Schritt von der geistig Verwirrten zur Psychopathin hinter Euch. Ihr seid krank im Kopf,
Löwenstein. Eine tollwütige Hündin, ein rasendes wildes Tier;
es ist unsere Pflicht, Euch aus dem Verkehr zu ziehen . «
Die Löwenstein lehnte sich offensichtlich ungerührt auf ihrem Thron zurück. »Willkommen an Unserem Hof, Verbrecher . Wir haben Ihn und Seine Begleiter bereits erwartet, und
Wir haben sogar ein paar Gäste eingeladen, besondere Freunde,
die Er sicher gerne wiedersieht. Zum Beispiel …«
Sie schnippte mit den Fingern, und eine tarnende Holoillusion erlosch. Schräg hinter dem Eisernen Thron kam ein großes
hölzernes Kreuz zum Vorschein, und an das Kreuz genagelt
war Schwester Oberin Beatrice Cristiana, die Heilige von
Technos III.
Ihre Nonnenrobe war zerrissen und blutverschmiert, und ihre
Haube war verschwunden und durch eine

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