Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Hoffnung erfüllte sein Herz; doch
erst, als die tote Hazel in seinen Armen einfach verschwand,
begriff er, was geschehen war. Er sah nach oben, und dort
stand Hazel d’Ark. Diesmal war es die echte Hazel. Er rappelte
sich auf, und dann stand er einfach nur da und schaute sie an.
Owen hatte Angst, sie zu berühren, weil sie sich vielleicht
ebenfalls in Luft auflösen könnte. Schließlich streckte sie die
Hände aus und nahm ihn in die Arme, und er umklammerte sie
so heftig wie ein Ertrinkender sich an einem Rettungsring festhält. Und so standen sie lange Zeit da und atmeten schwer, und
niemand sagte ein Wort.
»Ich dachte, ich hätte dich verloren«, brachte Owen schließ
lich hervor. »Ich habe wirklich geglaubt, ich hätte dich verloren.«
»Alles ist gut, Owen«, antwortete Hazel leise. »Ich bin ja da.
Ich werde immer für dich dasein.«
Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und traten zurück, um sich anzusehen. Owen wischte sich mit dem
Handrücken die letzten Tränen aus dem Gesicht. Hazel lächelte
ihn unsicher an. Dann sah sie sich in der Vorhalle um und nickte beeindruckt, als sie die vielen Toten erblickte.
»Nicht schlecht, Aristo«, sagte sie. »Erinnere mich daran,
daß ich dich niemals wütend auf mich mache.«
»Das wird nie geschehen«, sagte Owen mit einer Stimme, die
noch immer ein wenig rauh und unsicher klang. »Hazel, ich
…«
»Ich weiß, Owen. Laß uns später darüber reden, ja? Zuerst
einmal müssen wir ein Imperium stürzen . «
Owen schüttelte den Kopf . »Bei dir kommt das Geschäft
immer an erster Stelle, was?«
Johana Wahn und Giles kamen herbei. Johana hatte die Zeit
damit verbracht, ESP-Blocker zu zerstören, und Giles hatte
sich ein Taschentuch um den Kopf geschlungen, um die Blutung zu stoppen. Es war nicht das sauberste Taschentuch, doch
Owen verzichtete auf einen diesbezüglichen Kommentar. Mit
dem angetrockneten Blut im Gesicht sah sein Urahn fast wie
ein antiker Seeräuber aus.
»Nette Schau, Todtsteltzer«, sagte Johana Wahn steif. »Ich
muß sagen, ich bin beeindruckt. Und Ihr seid sicher, daß Ihr
nicht in Wirklichkeit die verkleidete Mater Mundi seid?«
»Ganz sicher«, antwortete Owen. »Was auch immer ich bin
oder werde, ein Esper ist es nicht. Es ist … irgendwie mehr als
das.«
»Trotzdem hast du dich wacker geschlagen, Verwandter«,
sagte Giles. »Als Gelehrter wärst du die reinste Verschwendung gewesen, mein Junge.«
Tobias und Flynn kamen aus dem Alkoven zum Vorschein,
wo sie sich verkrochen hatten, und eilten zu den anderen.
Flynns Kamera schwebte hinter ihnen her.
»Wir sind ebenfalls unverletzt, für den Fall, daß es irgend
jemanden interessiert«, sagte Tobias ein wenig beleidigt.
»Oh, wir haben uns keinerlei Sorgen um Euch gemacht«, erwiderte Hazel. »Jedermann weiß, daß Journalisten schwieriger
umzubringen sind als Kakerlaken.«
Und dann, als hätten sie sich heimlich abgesprochen, drehten
sich alle gleichzeitig um und sahen auf die großen stählernen
Doppeltüren, die zu Löwensteins Hof führten. Mit einemmal
war es in der Vorhalle ungewöhnlich still, als warteten selbst
die Toten gespannt auf das, was als nächstes geschehen würde.
»Sollen wir klopfen?« fragte Hazel. »Oder sprengen wir uns
einen Weg hinein?«
»Ich glaube nicht, daß wir klopfen müssen«, sagte Giles.
»Die Löwenstein weiß, daß wir hier sind. Sie weiß sicherlich
auch, daß sie uns nicht am Betreten ihres Hofes hindern kann.«
Wie auf ein geheimes Zeichen hin schwangen die massiven
schweren Türen langsam und lautlos auf. Blutrotes Licht fiel in
die Vorhalle, und mit dem Licht kam der Gestank von Blut und
Schwefel. Owen und Hazel setzten sich in Bewegung. Beide
hielten ihre Schwerter und Pistolen in den Händen, und gemeinsam traten sie in die Hölle ein.
    Am Hof vor dem Eisernen Thron gab Alexander Sturm seinem
Bedürfnis zu prahlen nach. Sein Leben als Imperialer Agent
tief im Innern des Apparats der Rebellen hatte natürlich dazu
geführt, daß er niemandem sagen konnte, wer und was er in
Wirklichkeit war, so daß er nun die ersehnte Gelegenheit beim
Schöpf ergriff und eine kleine Schau veranstaltete. Die Imperatorin lächelte anerkennend auf ihn herab, und Dram und Valentin blickten ziemlich eifersüchtig drein. Razor und der Sommer-Eiland starrten ihn von ihren Plätzen unmittelbar hinter
dem Eisernen Thron kalt an, doch Sturm scherte sich keinen
Deut um die Meinung der beiden. Razor war ein Investigator,
und der Sommer-Eiland war ein

Weitere Kostenlose Bücher