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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sympathisiert; aber er gab sein Bestes, um
tapfer zu sein und immer das Richtige zu tun. Für unsereins ist
es leicht, tapfer zu sein, mit all unserem Training und unseren
Fähigkeiten . Stelmach hatte nichts davon, nur Durchhaltevermögen . Und die Bereitschaft, für seine Imperatorin zu sterben.«
»Und jetzt sind wir an der Reihe«, sagte Schwejksam. Er erhob sich, und Frost tat es ihm gleich. Zusammen traten sie vor
den Thron. Schwejksam lächelte Johana zu, dann nickte er in
Owens Richtung. »Laßt uns anfangen, Todtsteltzer.«
Owen trat Schwejksam entgegen, und Hazel ging auf Frost
zu. Owen hob lässig das Schwert. »Nach allem, was ich gehört
habe, Kapitän, habt Ihr und Euer Investigator im Labyrinth des
Wahnsinns Fähigkeiten erlangt, die ähnlich den unseren sind.
Was bedeutet, daß wenn wir unsere Kräfte einsetzen, wir wahrscheinlich jeden in unserer Nähe umbringen würden und immer
noch in einem Patt enden könnten. Was haltet Ihr also davon,
wenn wir die Sache auf ehrenvolle Weise hinter uns bringen?
Nur Schwert gegen Schwert. Wie klingt das in Euren Ohren?«
»Höchst ehrenhaft«, antwortete Schwejksam. »Nichts anderes hatte ich von einem echten Todtsteltzer erwartet. Außerdem
wollten wir beide schon immer wissen, wer von uns der Bessere ist, nicht wahr?«
»Verdammt richtig«, brummte Frost.
»Dann laßt uns endlich anfangen«, schnaubte Hazel. »Ein
letzter Kampf. Als Menschen. Bevor wir vergessen, wie das
ist.«
Und so traten sie gegeneinander an, die letzten großen
Champions des Imperiums und der Rebellion. Vier gute Leute,
deren unterschiedliche Anschauungen unvereinbar waren, und
die ihren Disput nur durch das Schwert entscheiden konnten.
Owen und Schwejksam umkreisten einander langsam, und ihre
Schwerter berührten sich nur leicht, während sie den Stil des
jeweils anderen studierten und nach Schwächen und wunden
Punkten suchten. Hazel und Frost gingen schnurstracks aufeinander los. Ihre Klingen krachten wuchtig aufeinander, und
Hieb folgte auf Hieb, Parade auf Parade. Sie waren von einer
Rivalität beseelt, die stärker war als Haß oder Wut.
Owen und Schwejksam sprangen vor, parierten, wichen zurück, und beide kämpften kalt und berechnend. Sie strapazierten ihre Fähigkeiten und ihr Geschick bis zum äußersten, und
beide waren durch harte, unbarmherzige Schulen gegangen.
Ihre Klingen krachten gegeneinander, und Funken stoben durch
die Luft. Keiner der beiden gab einen Zoll nach oder wich einen Schritt zurück. Ihre Schwerter flogen so schnell, daß das
Auge kaum mithalten konnte . Sie waren getrieben von Reflexen und einem Geschick, das schneller war als jeder menschliche Gedanke. Owen fiel nicht in den Zorn . Er dachte noch
nicht einmal daran. Er wollte diesen Kampf auf faire Art gewinnen. Er kämpfte für eine ganze Reihe von Idealen, seine
eigenen wie die der Rebellion, und entweder siegte er auf faire
Weise, oder sein ganzes Leben war bedeutungslos geworden.
Schwejksam legte seine gesamte Kraft und all seine Geschicklichkeit in jeden seiner Schläge, und trotzdem hatte er
Mühe, den Angriffen des Todtsteltzers zu widerstehen. Der
junge Rebell kämpfte, als sei sein Leben nicht länger von Bedeutung und als zähle nur der Sieg. Schwejksam bemühte sich,
ebenso zu fühlen. Das gesamte Imperium hing jetzt von ihm
ab. Alles, an das er jemals geglaubt und wofür er je gekämpft
hatte. Alles, was seinem Leben jemals Sinn und Inhalt gegeben
hatte. Doch am Ende war seine Überzeugung nicht so stark wie
Owens, und vielleicht war das der Grund, warum sein Schwert
am Ende einen Sekundenbruchteil langsamer war. Owen
wischte seine Klinge beiseite, sprang vor und setzte die
Schwertspitze an Schwejksams Hals. Lange Zeit standen die
beiden Männer einfach nur einander gegenüber und atmeten
schwer vor Anstrengung.
»Ich kann Euch nicht töten«, sagte Owen schließlich. »Es
wäre, als würde ich mich selbst töten. Ergebt Euch, Kapitän.
Legt Euer Schwert nieder, und ich garantiere für Eure Sicherheit. Die Rebellion braucht Menschen wie Euch, um das Reich
wieder zu errichten.«
»Meine Loyalität …«
»Gilt den Menschen im Imperium. Helft uns, das Beste daraus zu bewahren , damit wir es nicht zusammen mit all dem
Schlechten über Bord werfen.«
Kapitän Johan Schwejksam sah auf seine Imperatorin, dann
auf die Hölle, in die sie ihren Hof verwandelt hatte. Langsam
öffnete er die Hand, und sein Schwert polterte klappernd zu
Boden. Owen senkte die

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