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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Stück von der Zeremonie fern gehalten, ungeachtet selbst
der tränenreichsten Schmeicheleien der jungen Nonne, aber
niemand würde Kardinal Brendan aufhalten. Was konnte natürlicher erscheinen, als dass der Kardinal, der Robert und Konstanze getraut hatte, nun dem neuen Königspaar seine Grüße
ausrichtete? Und sobald er erst nahe genug heran war … ein
Disruptorschuss, ein Schnitt durch die Kehle, und alles war
vorbei, ohne dass irgendjemand Zeit gefunden haben würde,
etwas dagegen zu unternehmen. Und dann erst begann eigentliche Spaß!
    Valentin ließ Brendans Leiche einfach liegen und segelte
glücklich aus dem Nebenzimmer. Forsch bahnte er sich den
Weg durch die Menge und nahm dabei direkten Kurs auf das
glückliche Paar, wie ein Hai, der Blut im Wasser gewittert hatte. Seine Holotarnung war perfekt, und niemand hatte einen
zweiten Blick für ihn übrig. Sein Herz klopfte schnell, während
er sich dem Königspaar näherte; beide wandten sich ihm völlig
ahnungslos zu. Ein Kameramann von den Nachrichten war in
der Nähe, und Valentin winkte ihn gebieterisch herbei. Er wollte, dass das ganze Imperium verfolgte, was er zu tun im Begriff
stand.
    Flynn nickte dem Kardinal rasch zu und eilte herbei, um besser aufnehmen zu können. Als er jedoch durch die Kamera
blickte, sah er wieder diese vage Verzerrung, die ihm vorher
schon bei der Barmherzigen Schwester aufgefallen war. Er
fluchte lautlos und fragte sich, ob er die ganze verdammte Kamera auseinander nehmen musste, um das Problem zu finden.
Am ausgehenden Signal musste alles in Ordnung sein, andernfalls hätte Toby ihm längst etwas ins Ohr gebrüllt. Flynn betrachtete erneut das scheinbare Energiefeld und wusste immer
noch nicht so recht, was er da eigentlich vor sich hatte. Rasch
ging er die aktuellsten Update-Menüs der Kamera durch, suchte nach Möglichkeiten und verlor dann völlig die Fassung, als
die Kamera ihn darüber informierte, dass die wahrscheinlichste
Antwort eine Holotarnung war. Flynn besah sich die Szene mit
eigenen Augen, sah, wie nahe der Kardinal schon dem Königspaar gekommen war und wie weit entfernt die nächsten Elfen
standen, und tat das Einzige, was er konnte . Er schrie eine
Warnung und schickte die Kamera mit Höchstgeschwindigkeit
voraus. Sie pendelte sich auf das Holosignal ein, krachte voll
auf die getarnte Kamera, die auf der Schulter des Kardinals
hockte, und schlug sie herunter. Sobald kein Kontakt mehr zum
Träger bestand, brach das Holofeld zusammen, und dort stand
plötzlich Valentin Wolf mit scharlachroten Lippen und Wimperntusche, Disruptor und Messer in den Händen.
    Entsetzensschreie ertönten, und die Menschen wichen vor
ihm zurück. Valentin blickte sich erschrocken um und erkannte
erst langsam, was passiert sein musste. Elfen rannten aus allen
Richtungen herbei. Robert trat rasch zwischen seine Braut und
die neue Gefahr und hielt das Zeremonienschwert schon in der
Hand. Valentin lachte leise und hob die Pistole. Robert blieb
stehen, schirmte Konstanze mit dem eigenen Körper ab. Die
Elfen, die sich durch die dicht gedrängte Menge schoben,
schlugen mit ihrer Gedankenkraft zu, aber Valentins eigene
ESP war gerade stark genug, um sie zu verwirren, und ihre
Angriffe gingen weit daneben. Valentin richtete die Pistole auf
Roberts Brust.
    »Alle bleiben sofort, wo sie sind!«, verlangte er fröhlich, und
die Elfen blieben widerstrebend stehen. Valentin betrachtete
Robert mit fieberhellen Augen und leckte sich die Lippen.
»Gib mir deine Krone«, sagte er ruhig. »Du weißt, dass sie
eigentlich mir gehört. Es ist nur richtig, wenn ein König einem
    Imperator weicht.«
»Verrückt wie eh und je, Valentin«, sagte Robert. »Wenn du
mich umbringst, kommst du nie lebend hier heraus.«
»Oh, ich denke doch! Nichts kann mich heute mehr umbringen. Ich habe mich weit über solche menschlichen Schwächen
hinaus entwickelt. Ich bin froh, dass wir uns endlich Auge in
Auge gegenüberstehen. Wie überaus passend nach all dieser
Zeit, dass der letzte echte Feldglöck sein Ende von der Hand
des letzten echten Wolf erleidet.«
»Nicht mal annähernd richtig«, meldete sich der Unbekannte
Klon, der sich nach vorn drängte und an Roberts Seite trat. Er
hob die Hand und nahm die Maske ab, und ein schockiertes
Gemurmel lief durch die Menge, als die Leute das grimmige
Gesicht Finlay Feldglöcks erblickten. Valentin nickte langsam.
»Ein gutes Treffen, alter Feind. Solltest du nicht eigentlich
tot

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