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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wollten. Und als Imperator würde er, Valentin, das Imperium zerstören, wie Shub es nie vermocht hätte
von innen heraus. Er würde die Moral der Menschen brechen,
sie alle in verrückte Tiere verwandeln, die sich gegenseitig
verschlangen, und dann zusehen, wie das Imperium verbrannte.
Er würde sich an seinen Todeszuckungen ergötzen und in seinen kreischenden Ruinen tanzen. Er hatte schon immer gewusst, dass das seine Bestimmung war.
Und selbst falls sich die Aristokraten, die Leute von der Sicherheit oder andere ihm entgegenstellten, würde es ihnen
nichts nützen. Shub hatte ihn mit Nanotech vollgestopft, die
jede Verletzung des hübschen Körpers praktisch sofort wieder
behob. Finlay Feldglöck hatte ihm mit einem Disruptor auf
Kernschussweite in die Brust gefeuert und ihn selbst damit
nicht töten können. Obwohl Valentin zugeben musste, dass die
Nanos eine Zeit lang gebraucht hatten, ein neues Herz aufzubauen. Danach hatte er die Flammen des brennenden ShreckTurms durchschritten, sich nicht um das röstende Fleisch gekümmert und die ganze Zeit schon seine Rache geplant. Er war
jetzt unaufhaltsam, konnte nicht mehr getötet werden. War
vielleicht gar unsterblich! Und schwebte auf den Schwingen
jeder Droge, die der Menschheit bekannt war, sowie einiger,
die Shub speziell für ihn gemixt hatte. Jeder andere wäre von
dem außergewöhnlichen Chemiecocktail umgebracht worden,
der in Valentins Adern kreiste, aber Valentin verstand dies nur
als weiteren Beweis seiner eindeutigen Überlegenheit. Sein
Verstand war so geschärft, dass er jeden auszutricksen vermochte. Jeden und alles. Sollte sich Shub hüten!
Ringsherum schrien Gesichter und Körpersprache der Menschen seinen geschärften Sinnen ganze Bände an Informationen zu. Er war schneller, stärker und verschlagener, als ein
gewöhnlicher Sterblicher jemals für sich hätte erhoffen können.
Die einzigen, die ihn vielleicht hätten aufhalten können, waren
nicht zur Stelle. Jakob Ohnesorg und Ruby Reise blickten gerade der Vernichtung durch die Stahlklauen der Shub Armada
entgegen, und Owen Todtsteltzer und Hazel D’Ark hatten
schon das Zeitliche gesegnet. Schade! Er hätte sich gern ein
letztes Mal mit Owen unterhalten. Der Todtsteltzer war wohl
die einzige Person, die heute noch das Schreckliche und Wunderbare an der Entwicklung Valentins zu würdigen vermocht
hätte. Und er hätte es genossen, Mann gegen Mann mit dem
Todtsteltzer zu kämpfen, Schwert gegen Schwert. Dieser Mann
war stets Valentins größte Herausforderung gewesen. Er hätte
einen besseren Tod, ein besseres Ende verdient gehabt, als einfach unter der Rubrik »im Einsatz verschollen und vermutlich
tot« abgehakt zu werden. Valentin hätte ihn mit Stil und Eleganz umgebracht, ihm einen so entsetzlichen Tod bereitet, dass
die Leute noch Jahrhunderte später davon sprachen.
Von der Seite her nahm Flynn die Barmherzige Schwester per Kamera ins Visier und versuchte darauf zu kommen, was
mit ihr nicht stimmte. Die Kamera war modernster Art und
empfing ganz eindeutig eine Art Energiefeld, aber Flynn wollte
verdammt sein, wenn er es hätte identifizieren können. Natürlich konnte sein, dass nur eine Störung vorlag oder sogar er
selbst einfach die Anzeigen falsch ablas … Flynn war stets ein
Handbuch im Rückstand, was die technische Entwicklung seiner Kamera anging. Er überlegte vage, ob er seine Beobachtung der Sicherheit oder Toby melden sollte, aber dann ertönte
plötzlich laut die Stimme des Shrecks in seinem Ohr und verlangte, dass er sich sofort um den hitziger werdenden Streit
zwischen zwei weiblichen Stars kümmerte, die sich unglücklicherweise für die gleiche Aufmachung vom selben angeblich
exklusiven Modeguru entschieden hatten. Flynn schickte seine
Kamera unverzüglich gen Krisenherd und eilte ihr nach, so
rasch er konnte. Echte Nachrichten mussten immer Vorrang
genießen!
    Endlich war es so weit. Die großen Türflügel schwenkten auf,
und die Menge in der Vorhalle drängte in den Plenarsaal. Strategisch platzierte Sicherheitselfen sorgten dafür, dass sich Rangeleien um günstige Plätze auf ein Minimum beschränkten.
Niemand wollte riskieren, von der Zeremonie ausgeschlossen
zu werden. Das glückliche Paar war schon zugegen und wirkte
in seiner traditionellen Aufmachung einfach prachtvoll. Sie
standen auf dem Podium, von dem man den Sitz des Parlamentspräsidenten entfernt hatte. Kardinal Brendan stand vor
dem Brautpaar, um erst die

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