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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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vielleicht zu Freunden und
Bundesgenossen der Menschen hätten werden können, wurden
versklavt oder vernichtet, einer Politik folgend, die der Halbe
Mann formulierte. Die Neugeschaffenen waren entschlossen,
dafür zu sorgen, dass die Menschheit völlig allein dastand,
wenn sie selbst schließlich aus der Dunkelwüste hervorkamen.
Über die Jahrhunderte hinweg sammelten und konzentrierten
die Neugeschaffenen ihre Macht, entfernten sich langsam von
der Quelle und näherten sich dem Abgrund. Und jetzt sind sie
zum Vorschein gekommen. Der dunkle, vernachlässigte Nachwuchs der Menschheit ist zurück, um mit seinen Eltern zu
rechten.«
»Das ergibt Sinn«, fand Hazel, nachdem es lange still geblieben war. »Die Menschheit war schon immer ihr eigener größter
Feind.«
»Sie sind nicht unbedingt alle böse«, sagte Schwejksam bedächtig. »Die Neugeschaffenen. Ich erinnere mich an Stimmen
aus der Dunkelwüste , die uns vor den Gefahren zu warnen versuchten, die vom näher kommenden Sternenschiff Verfechter ausgingen. Vielleicht … wissen einige von ihnen noch, wer
und was sie einmal waren.«
Der Wolfling zuckte die Achseln, eine beunruhigend geschmeidige Bewegung. »Falls das so ist, dann sind sie in der
Minderheit. Die Neugeschaffenen wollen Rache und wünschen
die völlige Vernichtung der Menschheit; sie werden sich mit
nicht weniger zufrieden geben. Sie sind gewaltig und sie sind
mächtig, und die kläglichen Reste, die von den Streitkräften
des Imperiums geblieben sind, reichen nicht annähernd, um
ihnen zu widerstehen.«
»Möchtet Ihr damit sagen, es ist hoffnungslos?«, fragte Carrion. »Dass wir nichts tun können?«
»Hoffnung besteht immer«, entgegnete der Wolfling fast widerstrebend. »Einer von Euch mag nach wie vor etwas bewirken. Der Kreis Eures Lebens ist beinahe geschlossen, Owen.
Zeit für einen Todtsteltzer, dem Einhalt zu gebieten, was ein
anderer Todtsteltzer eingeleitet hat, und die ganze Menschheit
zu retten.«
»Natürlich«, sagte Owen. »Letztlich läuft es immer auf mich
hinaus, nicht wahr? Verdammt! In Ordnung, Wulf, welche unerfreuliche und wahrscheinlich tödliche Unternehmung muss
ich diesmal beginnen?«
»Ich weiß nicht«, antwortete der Wolfling. »Manche Dinge
bleiben mir nach wie vor verborgen. Wahrscheinlich, damit ich
mich nicht einmische. Ihr müsst wieder das Labyrinth des
Wahnsinns betreten, Owen. Müsst wieder ganz hineingehen. In
seinem Kern findet Ihr alle Antworten, die Ihr sucht. Aber beeilt Euch lieber! Die Neugeschaffenen wissen von Euch; sie
spüren, dass Ihr sie irgendwie aufhalten könntet. Einige von
ihnen sind bereits hier und schweben über dem Planeten. Ihre
Furcht hält sie zurück, aber zugleich stachelt sie sie weiter an.
Ein Todtsteltzer hat sie zu dem gemacht, was sie sind, aber ein
anderer könnte sie zunichte machen.«
»Wie?«, fragte Owen ärgerlich. »Sprecht endlich offen, verdammt!«
»Mach ihn nicht wütend«, murmelte Hazel. »Er ist viel größer , als ich ihn in Erinnerung hatte.«
Der Wolfling lachte leise, ein dunkler, knurrender Laut. »Die
Neugeschaffenen beziehen ihre Kraft vom Baby im Herzen des Labyrinths . Falls Ihr diese Verbindung unterbrechen könntet,
hörten sie vielleicht einfach auf zu existieren. Natürlich wäre
die einzige Möglichkeit für Euch, diese Verbindung zuverlässig zu unterbrechen, die Ermordung eines unschuldigen Babys.«
»Es muss einen anderen Weg geben«, sagte Owen sofort.
»Vielleicht. Euch bleibt jedoch nicht viel Zeit, um ihn zu finden. Bald werden die Neugeschaffenen ihre Angst überwinden,
aus der Dunkelheit des Alls herabstürzen, sich einen Weg
durch die gefrorenen äußeren Schichten des Planeten bahnen
und Euch finden. Sie werden dafür sorgen, dass Euer Tod Zeitalter in Anspruch nimmt und sich Eure Agonie über die Zeit
erstreckt, bis Eure Todesschreie alles sind, was noch von der
Menschheit geblieben ist. Trefft Eure Entscheidung, Owen!
Die Neugeschaffenen sind bald hier, und nichts in der physikalischen Welt kann sie aufhalten.«
»Geh, Owen«, bat Hazel. »Das Labyrinth hat uns schon einmal gerettet; vielleicht wiederholt sich das. Wir halten dir hier
den Rücken frei.«
»Leider geht es nicht so einfach«, sagte der Wolfling, und sie
alle sahen ihn an, erschrocken über einen neuen Unterton in
seiner Stimme. »Zuerst müsst Ihr mich überwinden!«
Er nahm jetzt eine leicht geduckte Haltung ein, als wollte er
springen, aber der große pelzige Kopf ragte immer

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