Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
noch hoch
über die anderen auf. Lange scharfe Krallen fuhren aus Wulfs
Fingern. Das breite Grinsen war zu einem Knurren geworden,
und die scharfen Zähne wirkten wie eine stählerne Falle. Die
finster blickenden gelben Augen waren voller Hass. Einfach,
wie er dort stand, war der Wolfling plötzlich sehr gefährlich
geworden. Schwejksam und Hazel senkten die Hände auf die
Pistolen an den Hüften. Carrion richtete sich etwas mehr auf
und packte die Energielanze fester. Owen stand ganz reglos.
»Warum?«, fragte er schließlich. »Wir waren immer Bundesgenossen, wenn wir schon nie Freunde waren. Und selbst
wenn die Neugeschaffenen Euch nicht ebenso vernichten sollten wie uns, würdet Ihr nicht in dem Universum leben wollen,
das sie prägen.«
»Giles«, sagte Wulf, und es war ein tiefes, bedrohliches
Knurren. »Er war mein Freund, mein alter Freund, der nur
wieder alles in Ordnung bringen wollte. Und Ihr habt ihn ermordet! Ich habe nie einen Dreck auf Eure Rebellion gegeben.
Die Menschheit hat meine ganze Lebensform vernichtet. Giles
war der Einzige, aus dem ich mir je etwas gemacht habe, und
er ist nicht mehr da. Also soll die Menschheit ruhig sterben.
Was mein eigenes Leben angeht … Ich hätte schon vor langer
Zeit sterben sollen, zusammen mit meinen letzten Artgenossen,
mit meiner Frau und meinen Jungen. Das Labyrinth hat mich
jedoch gegen meinen Willen am Leben gehalten. Ich wollte nie
sein Hüter sein. Ich war gezwungen, an einer großen Verschwörung teilzunehmen, deren Einzelheiten und Ziel mir stets
vorenthalten wurden. Jetzt bietet sich mir meine womöglich
einzige Chance, mich zu widersetzen, diese Intrige zu zerstören
und mich am Labyrinth und an Euch zu rächen . Für alles, was
Ihr mir genommen habt!«
Der Wolfling sprang mit unmöglicher Schnelligkeit ab, und
die ausgestreckten, gekrümmten Krallen griffen nach Owens
Hals. Owen weckte den Zorn und warf sich zur Seite. Innerhalb
eines Augenblicks hielt er das Schwert in der Hand, und er
drehte sich auf einem Bein und holte mit beiden Händen weit
aus. Die Klinge zischte durch die Luft, und der Wolfling duckte sich unter ihr hindurch. Schwejksam und Hazel eröffneten
mit ihren Disruptoren das Feuer, und Carrions Energielanze
stieß in knisternden Spiralen Kraftfelder hervor. Der Wolfling
wich beiden Disruptorstrahlen mit Leichtigkeit aus und bewegte sich dabei so schnell, dass menschliche Augen ihm nicht
mehr folgen konnten. Einer seiner langen Arme zuckte vor und
schlug Carrion die Energielanze aus der Hand. Nur einen Augenblick später konzentrierte er sich schon wieder auf Owen,
und der Todtsteltzer musste bis an die äußerste Grenze seiner zorn -verstärkten Schnelligkeit gehen, nur um mit den Angriffen des Wolflings Schritt zu halten. Sein Schwert schnitt immer
wieder in das Fell des Wolflings. Wulf ignorierte die Wunden
und den Schmerz in seiner Entschlossenheit, Owen zu erwischen; seine reißenden Krallen kamen Owen immer näher, und
die gewaltigen Zähne waren zu einem breiten Grinsen gebleckt.
Schwejksam und Hazel zogen ihre Schwerter, während Carrion losstürzte, um wieder die Energielanze zu ergreifen. Owen
schrie ihnen zu, sie sollten sich zurückhalten. Er war sich schon
darüber klar geworden, dass er diesen Kampf nicht auf rein
physischer Ebene gewinnen konnte. Der Wolfling war unsterblich, lebte seit Jahrhunderten, wurde am Leben gehalten von
der Macht des Labyrinths . Owen hatte ihm mit dem Schwert
schon Wunden beigebracht, die ein normales Lebewesen getötet hätten, aber der Wolfling tat sie einfach ab und attackierte
weiter. Was bedeutete … dass die Lösung nur im Labyrinth zu
finden war. Owen runzelte die Stirn. Er brauchte Zeit, um
nachzudenken, aber er hatte sie nicht. Der Wolfling setzte ihm
einfach zu schwer zu. Also dann; wenn man im Zweifel war,
musste man alles auf eine Karte setzen. Owen öffnete absichtlich eine Lücke in seiner Abwehr, und der Wolfling stürzte sich
auf die Gelegenheit. Grausame Klauen rissen Owens Flanke
auf. Blut spritzte in die Waldluft, aber Owens Schwert hatte
schon einen weiten beidhändig geführten Bogen zurückgelegt,
hinter dem Owens ganze Kraft steckte. Die scharfe Klinge
durchtrennte sauber den langen Hals des Wolflings, und der
langgestreckte Wolfsschädel flog von den breiten Schultern.
Owen und der Wolfling sanken beide auf die Knie. Owen
hielt sich die Seite und schnappte vor Schmerzen nach Luft,
während ihm dickes Blut zwischen den

Weitere Kostenlose Bücher